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vom 01.03.2022, aktuelle Version,

Kefermarkt

Marktgemeinde
Kefermarkt
Wappen Österreichkarte
Kefermarkt (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Freistadt
Kfz-Kennzeichen: FR
Fläche: 27,83 km²
Koordinaten: 48° 27′ N, 14° 32′ O
Höhe: 516 m ü. A.
Einwohner: 2.176 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 78 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4292
Vorwahl: 07947
Gemeindekennziffer: 4 06 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Oberer Markt 15
4292 Kefermarkt
Website: www.kefermarkt.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Herbert Brandstötter (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
9
7
3
9  7  3 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Kefermarkt im Bezirk Freistadt
GrünbachKaltenbergLiebenauWaldburg
Lage der Gemeinde Kefermarkt im Bezirk Freistadt (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Ortsansicht
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Kefermarkt ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit 2176 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).

Geografie

Kefermarkt liegt auf 516 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,4 km und von West nach Ost 8,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 27,8 km². 7,6 % der Fläche sind bewaldet und 81,5 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Harterleithen, Kefermarkt und Pernau. Weitere Ortslagen in Kefermarkt sind Oberer Markt, Unterer Markt und Kirchenfeld.

Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Freistadt.

Nachbargemeinden

Freistadt
Neumarkt Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Lasberg
Neumarkt Pregarten Gutau

Geschichte

Ein Burgstall Turnertobl geht auf das 12. oder 13. Jahrhundert zurück.

Im 12. Jahrhundert gehörte das Gebiet und die Herrschaft von Weinberg zur Herrschaft Freistadt. Später wurde es von Freistadt losgelöst und die ersten Inhaber des landesfürstlichen Lehens waren die Piper von den Weinperge. Ab 1369 ist das Geschlecht der Zelkinger der Besitzer des Lehens. Im späten 15. Jahrhundert wurde von Christoph von Zelking die Herrschaft vergrößert, eine Kirche in Kefermarkt gebaut und das Dorf am 17. September 1479 zum Markt erhoben. Vor diesem Zeitpunkt wurde Kefermarkt als Dorf am Weinperg oder Chefferndorf bezeichnet, mit der Urkunde wurde der heutige Name angenommen. Durch diese Markterhebung durfte Kefermarkt alljährlich am 3. August einen Jahrmarkt abhalten.

Die älteste Beschreibung des Marktes ist aus dem Jahr 1526 erhalten, damals umfasste der Ort 15 Häuser. Die Zahl der Häuser stieg bis 1626 auf 27 an. Die Siedlung ist seit jeher eng mit Schloss Weinberg verbunden.

Im Zuge der Gegenreformation und des oberösterreichischen Bauernkriegs im Jahr 1626 musste der Protestantische Wilhelm vom Zelking Schloss Weinberg verlassen und zog sich auf seine Burg in Zelking-Matzleinsdorf (Niederösterreich) zurück. Dessen Vetter Christoph von Thürheim zu Bibrachzell kaufte Schloss Weinberg um 210.000 Gulden und 1200 Reichstaler. Im Jahr 1961 starb mit Ludwig Goswin von Thürheim das Geschlecht der Thürheimer aus.

Mit dem Bau der Summerauer Bahn erhielt Kefermarkt einen Bahnanschluss. Seit dem 20. Dezember 1873 ist Kefermarkt mit der Landeshauptstadt Linz eisenbahnmäßig verbunden. Der Bahnhof, der heute von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben wird, befindet sich auf Grund der geografischen Gegebenheiten, südlich des Marktzentrums in der Talsenke.

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Reichsgau Oberdonau. Nach 1945 war Kefermarkt in der sowjetischen Besatzungszone, die bis 1955 bestand.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung [2]
Jahr Einwohner   Jahr Einwohner
1869 1.441   1951 1.697
1880 1.527   1961 1.721
1890 1.481   1971 1.798
1900 1.506   1981 1.738
1910 1.604   1991 1.950
1923 1.659   2001 2.056
1934 1.642   2008 2.094
1939 1.614   2011 2.055
  2021 2.158

Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1441 Menschen. Seit 1981 wächst die Bevölkerung schneller als zuvor und erreichte 2001 mit 2056 Menschen den bisher höchsten Stand bei einer Volkszählung. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 1950 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 2056, was einem Anstieg von 5,4 % entspricht. Am 1. Jänner 2011 verzeichnete die Gemeinde 2094 Einwohner. Innerhalb der letzten 10 Jahre stiegt die Bevölkerungszahl moderat auf 2158 an.[2]

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 16,2 %; 20,7 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 49,7 %.[3]

Von den 1630 Bewohnern Kefermarkts, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 4,5 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 9 % hatten eine Matura absolviert, 49 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 37,4 % aller Kefermarkter hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]

Herkunft und Sprache

Der deutsche Dialekt, der im Raum Kefermarkt sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 96,9 % der Kefermarkter gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,5 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,3 % tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.

Der Anteil der Kefermarkter mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 2 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,1 % der Kefermarkter Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft der Türkei, 0,2 % eine aus Deutschland und 1,7 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 3,8 % der Kefermarkter in einem anderen Land als in Österreich geboren.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Weinberg
Pfarrkirche Kefermarkt
  • Schloss Weinberg: Das Schloss ist ein wehrartiger Schlossbau, der im 16. und 17. Jahrhundert (Spätrenaissance) entstand. Zu Kriegsende 1945 ging die wertvolle Schlosseinrichtung verloren. Heute beherbergt das Schloss ein Landesbildungszentrum.
  • Katholische Pfarrkirche Kefermarkt hl. Wolfgang mit dem Kefermarkter Flügelaltar: Die 1476 eingeweihte Kirche der Pfarre Kefermarkt beherbergt mit dem Kefermarkter Flügelaltar eines der Hauptwerke der Gotik im deutschsprachigen Raum. Er wurde zwischen 1490 und 1497 von einem namentlich nicht mehr bekannten Bildschnitzer, dem sogenannten Meister des Kefermarkter Altars geschaffen. Mit einer Höhe von über 13 Metern ist das Werk einer der größten erhaltenen Schnitzaltäre der deutschen Spätgotik. Adalbert Stifter leitete in den Jahren 1852 bis 1855 in seiner Funktion als Landeskonservator in Oberösterreich die erste Restaurierung des Altars. Stifter hat diesen Altar durch eine umfassende Renovierung vor dem Verfall gerettet.
  • Pendellehrpfad: Auf dem rund einen Kilometer langen Wanderweg können mittels Pendel oder Rute die Orte der Kraft (Wasseradern usw.) eruiert und gemutet werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Kefermarkt

Kefermarkt liegt an der Summerauer Bahn, es gibt Direktverbindungen nach Linz, Salzburg und České Budějovice. Weiters bestehen Busverbindungen in andere Orte des Bezirkes Freistadt, sowie nach Linz. Die Mühlviertler Straße (B310) führt im Bereich Pernau-Lest-Galgenau durch das Gemeindegebiet. Seit der Eröffnung der S10 ist auch eine eigene Ausfahrt für den Ort Kefermarkt verfügbar.

Bildung

Im Ort stehen ein Kindergarten und eine Volksschule zur Verfügung. Zusätzlich besteht eine Bücherei. Weiters gibt es einen Allgemeinmediziner in der Gemeinde.

Vereine

  • Der Ort hat eine aktive Theatergruppe.[4]
  • Motocross- und Enduro-Verein, den MSC Kefermarkt[5], welcher einmal jährlich (Anfang September) ein zweitägiges Motocross-Rennen veranstaltet.

Politik

BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Von 1945 bis 2015 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Bei der Gemeinderatswahl 2021 erreichte sie dies mit 45,48 % der Stimmen nicht mehr. Zweitstärkste Partei wurde immer die SPÖ. Die Grünen schafften 2021 den Einzug in den Gemeinderat und erhielten 3 Mandate. Die Wahlbeteiligung lag bei 81,8 %. Die Größe des Gemeinderats verkleinerte sich mit dieser Wahl von 25 auf 19 Mandate.[11]

1997 bestand der Kefermarkter Gemeinderat aus 25 Mandataren und drei Parteien. Die ÖVP hielt 14 Mandate, die SPÖ zehn Mandate und die FPÖ ein Mandat.[12] 2003 wurde die ÖVP mit 52,2 % stimmenstärkste Partei und regierte mit absoluter Mehrheit. Die Bürgerliste PIK schaffte es mit zwei Mandaten in den Gemeinderat.[13] Im Jahr 2009 hielt die ÖVP die absolute Mehrheit, die Bürgerliste PIK verlor ein Mandat.[14] Bei der Gemeinderatswahl 2015 trat die Bürgerliste PIK nicht mehr an.[15]

Bürgermeister

  • 1996–2014 Herbert Leonhardsberger (ÖVP)[16]
  • seit 2014 Herbert Brandstötter (ÖVP)

Wappen

Wappen

Das Gemeindewappen zeigt:

Ein rot-weiß-roter Bindenschild. Oben und unten (jeweils in rot) ist je eine silberne, gold besamte heraldische Rose mit grünen Kelchblättern.

Der österreichische Bindenschild weist auf die ehemalige landesfürstliche Lehens-Herrschaft Weinberg (amtliche Erklärung). Die Bedeutung der Rose – die sich auch im Lasberger Wappen findet – ist ungeklärt.

Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben ist nicht bekannt. Obwohl der Ort 1479 zum Markt erhoben wurde, zeigt das aktuelle Wappen eine Darstellung aus dem 18. Jahrhundert.[17]

Persönlichkeiten

  • Franz Kurz (1771–1843): Musiker, Historiker, Augustiner-Chorherr in St. Florian
  • Elfriede Österle (* 1950): Künstlerin

Literatur

Commons: Kefermarkt  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Kefermarkt  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. 1 2 Bevölkerungsentwicklung 1869-2021
  3. 1 2 3 Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf; 10 kB)
  4. Theatergruppe Kefermarkt
  5. MSC Kefermarkt
  6. Gemeinderatswahlergebnis 1997. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 30. November 2021.
  7. Gemeinderatswahlergebnis 2003. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 30. November 2021.
  8. Gemeinderatswahlergebnis 2009. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 30. November 2021.
  9. Gemeinderatswahlergebnis 2015. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 30. November 2021.
  10. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2021. Abgerufen am 30. November 2021.
  11. Ergebnis Gemeinde Kefermarkt. Abgerufen am 21. November 2021.
  12. Wahlergebnis 1997. Land Oberösterreich, abgerufen am 21. November 2021.
  13. Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Kefermarkt@1@2Vorlage:Toter Link/www2.land-oberoesterreich.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 28. Oktober 2008)
  14. http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPErgebnisEingelangtNEU.jsp?wahlNameKurz=G09&gemeindeNummerLink=40607@1@2Vorlage:Toter+Link/wahl.land-oberoesterreich.gv.at (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  15. Wahlergebnis 2015. Land Oberösterreich, abgerufen am 21. November 2021.
  16. Bürgermeister Leonhardsberger hört auf!
  17. Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Kefermarkt, land-oberoesterreich.gv.at, abgerufen am 28. Oktober 2008