Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 08.04.2020, aktuelle Version,

Klaviersonate Nr. 15 (Beethoven)

Die Klaviersonate Nr. 15 op. 28 schrieb Ludwig van Beethoven im Jahre 1801. Sie ist Joseph Edlem von Sonnenfels gewidmet. Das Autograph trägt die Bezeichnung Grande Sonata. Das Werk erschien als Grande Sonate pour le Pianoforte und wurde später von Cranz in Hamburg als Sonata pastorale verlegt. Im Konzertsaal ist es selten zu hören. Nennenswert sind unter anderem Aufnahmen von Wilhelm Kempff, Artur Schnabel und Vladimir Sofronizki.[1]

Aufbau

  • 1. Satz: Allegro, D-Dur, 34, 461 Takte
  • 2. Satz: Andante, d-Moll, 24, 99 Takte
  • 3. Satz: Scherzo, Allegro vivace, D-Dur, 34, 94 Takte
  • 4. Satz: Rondo, Allegro ma non troppo, D-Dur, 68, 210 Takte

Eine Besonderheit der Ecksätze ist, dass sich das Hauptthema über einem Orgelpunkt entwickelt. So ist der „Auftakt“ des 1. Satzes ein ganzer Takt. Alle Sätze kreisen um die Quinte.

„Für fröhliche Sachen und solche, die Größe haben.“

Jean-Jacques Rousseau über D-Dur

1. Satz

Die gleichmäßigen Viertel im Bass auf D über fast 40 Takte – teilweise in die Mittelstimmen gelegt – bilden das Fundament. Das im Umfang einer Oktave absteigende Motiv beginnt über dem Dominantseptakkord und kehrt in irgendeiner Form in allen Sätzen wieder.

Im Seitensatz bringt Beethoven interessante Figuren, so eine vierstimmige Satzart mit paralleler Bass- und Melodiestimme und einer Achtelbegleitung in den Mittelstimmen, die von den Romantikern, insbesondere von Schubert übernommen wurde. Am Ende der Exposition weist eine Oktavfigur mit Staccato-Akkorden im Bass auf das Scherzo hin.

2. Satz

Begleitet von Staccato-Sechzehnteln (wie im Scherzo der Klaviersonate Nr. 18), erinnert das sangliche Thema an eine Ballade. Es erscheint viermal, einmal in F-Dur und einmal beschleunigt in Zweiunddreißigsteln. Den Dur-Kontrast bildet ein punktiertes, für Beethoven typisches Motiv („ramm-pa-bam“), gefolgt von launigen, tanzartigen Sechzehnteltriolen im Staccato. Es war lange Zeit ein Lieblingssatz Beethovens, den er oft spielte.[2]

3. Satz

Funkelnden Witz und enormen Drive hat das skizzenhafte Scherzo. Das über vier Oktaven absteigende Motiv erweitert sich in Terz, Sexte und Sextakkord. Die Quinte ist in den Achteln des 1. Viertels versteckt. Das leere 3. Viertel verweist auf den 1. Satz. Die dreimal acht Takte des Trios bleiben – mit grummelnden Oktaven links – leise in der Paralleltonart h-Moll.

4. Satz

Ähnlich wie der 1. beginnt der 4. Satz mit dem Orgelpunkt der Tonika – in der Quinte und mit Bordunwirkung. Darüber erscheint ein kurzes absteigendes, dem Hauptthema des 1. Satzes verwandtes Motiv, das sofort wiederholt wird. Erst Arpeggios lösen die Spannung des Basso ostinato.

Formal ist der Satz ein Bogenrondo: A B A C A B A plus Coda. Wie öfters in den Schlusssätzen der Beethovenschen Klaviersonaten kann man auch eine Sonatenhauptsatzform nachweisen. Hier ergeben sich die folgenden Formteile: Exposition T. 1–50, Hauptsatz ab Takt 1, Seitensatz ab Takt 29 (mit Auftakt) in der Dominanttonart A-Dur; Durchführung T. 51–113; Reprise Takt 114–167, Seitensatz ab Takt 145 in der Grundtonart; Coda T. 169 bis Ende. Alle großen Formteile beginnen mit dem Hauptthema, also dem A-Teil der Rondoform. Die Sonate endet im Più Allegro quasi Presto. Sowohl der Oktavenbass als auch das 3. und 6. Achtel der Sechzehntelfiguren rechts nehmen die Quinte auf.

Siehe auch

Commons: Klaviersonate Nr. 15  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joachim Kaiser: Beethovens 32 Klaviersonaten und ihre Interpreten. S. Fischer, Frankfurt am Main 1975, S. 282ff
  2. Walter Riezler: Beethoven. Atlantis, Berlin 1936, S. 126

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg