Schinkenfleckerl
Schinkenfleckerl sind eine typische Spezialität der österreichischen und böhmischen Küche. Als wichtigste Zutat gelten gekochte sogenannte Fleckerln und kleingeschnittener Schinken, Geselchtes oder Teilsames. Schinkenfleckerl sind ein elementarer Bestandteil typisch Wiener Küche und werden dort in Gaststätten, bei Heurigen und Buffets sowie in Fleischereien angeboten.[1]
Schinkenfleckerl werden in der häufigsten, der mit Käse überbackenen, sowie in einer einfachen Version angeboten. Erstmals wurden die mit Schinken vermengten Fleckerl Mitte des 18. Jahrhunderts erwähnt. Der fürstliche Koch Franz G. Zenker ordnet sie in seiner Theoretisch-praktischen Anleitung zur Kunstbäckerey als gedünstete Mehlspeise ein.[2]
Zubereitung
Einfache Schinkenfleckerl
Schinken (oder Teilsames) wird feingeschnitten und in Butter erhitzt, dann werden gekochte Fleckerl aus Nudelteig und Sauerrahm zugegeben, mit Salz und Pfeffer gewürzt und kurz gedünstet.[2]
Überbackene Schinkenfleckerl
Für klassisch überbackene Schinkenfleckerl werden zuerst Butter, Eidotter und Sauerrahm in einer Schüssel glattgerührt und mit Muskat, Salz und Pfeffer abgeschmeckt, danach die gekochten Fleckerln mit gewürfeltem Schinken oder Teilsames beigegeben, und steifgeschlagener Eischnee untergehoben. Die Masse wird in eine mit Butter bestrichene sowie mit Semmelbröseln bestreute Auflaufform gefüllt, glattgestrichen mit Käse (meist Bergkäse) bestreut und im Backrohr gebacken.[2]
Trivia
Die Schinkenfleckerl werden in einem Lied aus dem Jahr 1936 von Fritz Spielmann besungen. Der dort heißt es: „Warum spielt bei den Schinkenfleckerln ollaweil das Fleisch versteckerln!“[3] Eine der frühesten Aufnahmen wurde 1936 von Hermann Leopoldi auf Schellackplatte herausgebracht[4]. Auf einem Album von Peter Alexander wurde das Lied im Jahre 2006 veröffentlicht.[5]
Siehe auch
Literatur
- Martina Hohenlohe: Wiener Küche zum Kennenlernen und Nachkochen. Pichler-Verlag, Wien 2005, ISBN 3854313543.
- Anna Tomacek: Wiener Spezialitäten. 78 typische Rezepte. Kompass, Innsbruck 2001, ISBN 385491752X.
Weblinks
- sein letzter Text (Schinkenfleckerl in einem Text von Werner Schwab; PDF-Datei; 1,85 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Franz Maier-Bruck: Vom Essen auf dem Lande - Das große Buch der österreichischen Bauernküche und Hausmannskost. Wiener Verlag, 1999, ISBN 3-218-00662-7, S. 592–593.
- 1 2 3 Franz Maier-Bruck: Das große Sacher Kochbuch. Wiener Verlag, 1975, S. 399–400.
- ↑ Schinkenfleckerl im Österreichischen Wörterbuch auf ostarrichi.org abgerufen am 25. April 2010.
- ↑ Hermann Leopoldi (voc): Schinkenfleckerln auf YoutTube abgerufen am 8. November 2021.
- ↑ Übersicht (Memento des Originals vom 20. Mai 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. CD-Veröffentlichungen Peter Alexanders, abgerufen am 5. März 2011
-- Bruns Valentina, Dienstag, 29. September 2015, 21:08
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Schinkenfleckerl detailed view | Eigenes Werk | Dennis.B | Datei:Schinkenfleckerl 3.jpg | |
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