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vom 27.04.2020, aktuelle Version,

Stefan Gabriel Steinböck

Stefan Gabriel Steinböck (* 1737 in Wien; † 1783 ebenda) war ein österreichischer Steinmetzmeister und Bildhauer des Barock. Er wurde kaiserlicher Hof-Steinmetzmeister und 1774 Obervorsteher der Wiener Bauhütte.

Leben

Johannes-Nepomuk-Denkmal an der Wiener Straße in Langenzersdorf

Stefan Gabriel wurde in eine Steinmetzfamilie geboren, der Vater Gabriel Steinböck hatte sich durch die Heirat mit Catharina Köchlin, Witwe des Wiener Steinmetzmeisters Philipp Köchl, von Eggenburg nach Wien verfügt und ist dort 1732 als Steinmetzmeister belegt. Durch diese Heirat übernahm er die Steinmetzhütte Köchls, und der Weg war frei Meister der Wiener Haupthütte zu werden.

Wie schon der ältere Sohn Franz Joseph führte auch Sohn Stefan Gabriel das Steinmetzhandwerk weiter, sein Vater sprach ihn am 1. Mai 1755 zum Gesellen und Bruder des Wiener Steinmetzhandwerkes frei. Im Wiener Innungsbuch ist er erstmals 1763 als Meister dokumentiert. Nach dem Ableben des Vaters im Jahre 1764 übernahm er die Funktion des kaiserlichen Hof-Steinmetzmeisters unter Maria Theresia.

Johannes Nepomuk Denkmal in Langenzersdorf

Das Denkmal des hl. Johannes Nepomuk in Langenzersdorf im Weinviertel von Niederösterreich wurde 1766 von k.k. Hofsteinmetzmeister Stefan Gabriel Steinböck errichtet. Es ruht auf einem hohen, dreiarmigen Volutensockel. Auf den drei Säulenflächen zwischen den Voluten sind Szenen aus der Ortsgeschichte zu sehen.

Rüdenhaus in Erdberg

Das Gebäude beherbergte über lange Zeit die Hofjäger, die Rüdenmeister und Rüdenknechte des Landesherrn, die für die Pflege der kaiserlichen Jagdhunde zu sorgen hatten. Zeitweise, etwa während der Herrschaft Maximilians I., der ein leidenschaftlicher Jäger war, hielt man im Rüdenhof bis zu vierhundert Hunde; in eigenen Öfen wurde sogar das Brot für sie gebacken. Während der Türkenbelagerung von 1683 kam es zu schweren Schäden am Gebäude, die nur notdürftig restauriert wurden, 1771 erfolgte der Verkauf an die Gemeinde Erdberg. Einen genauen Bericht über den damaligen Zustand verfassten der Hof-Bauamtsgegenhändler Franz Friedrich Bandl, der bürgerliche Baumeister Adalbert Hild, der Hof-Zimmerermeister Johannes Ohmeyer und der Hof-Steinmetzmeister Stefan Gabriel Steinböck.

Daran erinnert die Rüdengasse in Erdberg.

Wasserbecken auf der Anhöhe des Schönbrunner Parks

Schloss Schönbrunn

Vom kaiserlichen Kammerzahlamt erfolgten im Zeitraum 1770/1773 Zahlungen an Hofsteinmetzmeister Stefan Gabriel Steinböck für Arbeiten im Park von Schönbrunn, an einem Bassin usw. Dies entsprach einem Projekt des Architekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg der Jahre 1771/1772. Er plante ein großes Bassin auf der Anhöhe, das eine Anzahl von Springbrunnen speisen sollte, beispielsweise neben dem Neptunbrunnen vier weitere im Großen Parterre. Die Bauarbeiten wurden 1773 begonnen.

Lieferung aus dem kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg

Eine der Steinlieferungen an Wiener Meister erfolgte am 13. April 1772 von Meister Leopold Winkler aus Kaisersteinbruch zu Gabriel Steinböck. Eine Fuhre Stein mit 4 Stück Platten, 5 ordinary Staffel, 1 Schneckenstaffel, Fuhrlohn

Wiener Michaelerkirche

Blick auf den Hochaltar der Michaelerkirche

Der Hochaltar der Michaelerkirche von 1781 kann in zwei Abschnitten betrachtet werden, in den Altar mit dem Gnadenbild und die Rückwand mit dem Engelsturz. Die tumbaförmige Mensa mit den zopfartigen Ornamenten ist überragt von dem kubusartigen Tabernakel und flankiert von den blockhaften Seitenportalen. Die verwendeten Marmorsorten zeigen die für das ausgehende 18. Jahrhundert typischen blassen Farben. Nur der Tabernakel und die Mensaverkleidung sind aus weißem Carrara-Marmor. Die Steinmetzarbeiten sind von Stefan Gabriel Steinböck.

Tochter Anna Steinböck heiratete Luigi Pichl (1782–1856), den Architekten des Herzogs von Modena, dessen Palais in Wien und das niederösterreichische Landhaus er umbaute.

Literatur

  • Wiener Stadt- und Landesarchiv: Steinmetzakten.
  • Archiv St. Michael in Wien: Waldemar Posch, SDS, Baugeschichte.
  • Archiv des Stiftes Klosterneuburg: Johannes Nepomuk Denkmal in Langenzersdorf.
  • Alois Kieslinger: Steinhandwerk in Eggenburg und Zogelsdorf. In: Unsere Heimat. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde und Heimatschutz von Niederösterreich und Wien, Nr. 5–7, 1935.
  • Hans Brandstetter: Eggenburg, Geschichte und Kultur. 1986.
  • Burghard Gaspar: Der weiße Stein von Eggenburg. Der Zogelsdorfer Kalksandstein und seine Meister. In: Das Waldviertel. Heft 4, 1995.
  • Michaela Laichmann: Die kaiserlichen Hunde, das Rüdenhaus zu Erdberg .., Franz Deuticke, Wien 2000.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. ISBN 978-3-9504555-8-8.
  • Herbert Haupt: Das Hof- und hofbefreite Handwerk im barocken Wien 1620–1770. In: Forschungen zur Wiener Stadtgeschichte. 2007. ISBN 978-3-7065-4342-2.

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Die Nepomuk-Statue an der Wiener Straße in der niederösterreichischen Marktgemeinde Langenzersdorf . Ein Werk von Stefan Gabriel Steinböck aus dem Jahr 1766. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Langenzersdorf - Nepomukstatue2, Wienerstrasse.JPG
Schönbrunn Selbst fotografiert Dezidor
CC BY 3.0
Datei:Schönbrunn (12).jpg
Hochaltar der Michaelerkirche im 1. Bezirk der österreichischen Bundeshauptstadt Wien . Die heutige Pfarr- und Klosterkirche der Salvatorianer wurde 1220 errichtet und war bereits 1288 einer der 3 Stadtpfarrkirchen. Nach mehreren Großbränden und einem Erdbeben wurde die Kirche mehrfach umgebaut. Die Barockisierung des gotischen Chores erfolgte nach einem Entwurf (1781) von Jean Baptiste d'Avrange (1728-1789). Die Figuren des Hochaltars stammen von Johann Martin Fischer (vier Evangelistenstatuen) und Philipp Jakob Prokop (zwei Putti, vier Engel sowie die Statuen des heiligen Rochus und des heiligen Sebastian). Über den Tabernakel befindet sich das Gnadenbild Maria Candia, eine Ikone aus dem 16. Jahrhundert. Das Engelsturz-Stuckrelief vom Chorgewölbe bis hinunter zum Altar an der Chorscheitelwand (Chorschluss) schuf der Bildhauer Karl Georg Merville (1745–1798), ebenso den Wolkenhimmel. Die Bronzeornamente am Tabernakel, an der Tumba und an den Säulen stammen von Benedikt Henrici , der auch das vergoldete Relief mit dem Lamm Gottes über dem Tabernakel schuf. An Marmor wurde eher welcher mit blasser Farbe verarbeitet, außer beim Altartisch und bei der Mensaverkleidung. Für diese Steinmetzarbeiten wurde Stefan Gabriel Steinböck beauftragt. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Wien - Michaelerkirche, Hochaltar.JPG