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vom 05.07.2020, aktuelle Version,

Weitra

Stadtgemeinde
Weitra
Wappen Österreichkarte
Wappen von Weitra
Weitra (Österreich)
Weitra
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gmünd
Kfz-Kennzeichen: GD
Fläche: 52,66 km²
Koordinaten: 48° 42′ N, 14° 54′ O
Höhe: 562 m ü. A.
Einwohner: 2.653 (1. Jän. 2019)
Bevölkerungsdichte: 50 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3970
Vorwahl: 02856
Gemeindekennziffer: 3 09 42
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
3970 Weitra
Website: www.weitra.gv.at
Politik
Bürgermeister: Patrick Layr (ÖVP)
Gemeinderat: (2020)
(21 Mitglieder)
16
3
2
16  3  2 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Weitra im Bezirk Gmünd
Amaliendorf-AalfangBad GroßpertholzBrand-NagelbergEggernEisgarnGmündGroßdietmannsGroßschönauHaugschlagHeidenreichsteinHirschbachHoheneichKirchberg am WaldeLitschauMoorbad HarbachReingersSchremsSt. MartinUnserfrau-AltweitraWaldensteinWeitraNiederösterreich Lage der Gemeinde Weitra im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Blick auf Weitra vom Schlossturm
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Rathausplatz
Oberes Tor Weitra

Weitra (tschechisch Vitoraz) ist eine österreichische Stadtgemeinde im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 2653 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019). Sie führt den Beinamen Kuenringerstadt.

Geografie

Weitra liegt im Waldviertel in Niederösterreich im Tal der Lainsitz. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 52,53 Quadratkilometer. 42,23 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Brühl, Großwolfgers, Oberwindhag, Reinprechts, St. Wolfgang, Spital, Sulz, Walterschlag, Weitra und Wetzles.

Mit der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurde 1967 Brühl und Wetzles eingemeindet und 1971 Großwolfgers, Reinprechts, Spital und St. Wolfgang eingemeindet.

Nachbargemeinden

Unserfrau-Altweitra Großdietmanns
Moorbad Harbach Schweiggers Waldenstein
St. Martin Bad Großpertholz Großschönau

Wo die Gemeinden Moorbad Harbach und Unserfrau-Altweitra aneinander grenzen wird Weitra von deren Gebieten auf etwa 500 m Minimalabstand von Tschechien gehalten.

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Weitra
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 1,4 3,1 7,6 13,5 18,7 21,5 23,8 23,3 18,4 12,9 5,9 2,0 Ø 12,7
Min. Temperatur (°C) -5,6 -5,0 -1,5 1,5 6,0 9,3 11,2 10,7 7,2 3,2 -0,8 -4,2 Ø 2,7
Temperatur (°C) -2,4 -1,5 2,4 7,0 12,4 15,5 17,4 16,6 11,9 7,1 2,2 -1,3 Ø 7,3
Niederschlag (mm) 34 31 53 51 81 90 105 99 60 39 41 40 Σ 724
Luftfeuchtigkeit (%) 74,4 66,6 60,9 52,2 51,3 53,7 53,0 52,9 57,4 64,3 75,6 77,7 Ø 61,7
T
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1,4
-5,6
3,1
-5,0
7,6
-1,5
13,5
1,5
18,7
6,0
21,5
9,3
23,8
11,2
23,3
10,7
18,4
7,2
12,9
3,2
5,9
-0,8
2,0
-4,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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39
41
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Geschichte

Die Herrschaft Weitra gehörte ursprünglich nach Böhmen. 1201 gründete der Kuenringer Hadmar II. die Burgstadt Weitra oberhalb der geringfügig älteren Siedlung Altweitra, die vermutlich nach einem Slawen namens Vitorad benannt wurde (daher auch der heutige tschechische Name).[2] In die Kuenringer-Herrschaft fällt vermutlich auch bereits die erstmalige Verleihung des Stadtrechts.[3] Den Kern der Bevölkerung bildeten Ackerbürger.

Da die Kuenringer Ottokar II. Přemysl unterstützt hatten, wurde nach seinem Tode (1278) Weitra von den Habsburgern beansprucht; seit 1296 war die Stadt endgültig in deren Besitz.[4] Vom 26. Mai 1321 (Friedrich der Schöne) ist die älteste Urkunde erhalten, die Weitras Bürger mit Brau- und Schank-Privilegien ausstattete.[5]

1581 schenkte Rudolf II. Burg und Stadt Weitra an Wolf Rumpf Freiherrn vom Wielroß;[4] nach dessen Tod fiel es 1607 durch Heirat an die Familie Fürstenberg,[4] die bis 1848 die Grundherrschaft innehatte und immer noch Eigentümer des Schlosses und des dazugehörigen Großgrundbesitzes in der Umgebung ist.

Weitra wurde 1651 und 1672 von Feuersbrünsten heimgesucht.

Die Stadt war seit dem 14. Jahrhundert bekannt für ihre Bierbrauereien, von denen es in der Blütezeit 22 gab, heute sind es noch zwei. Später kam, ausgehend von der Weberei, wie in der gesamten Region Waldviertel die Textilindustrie dazu.

Im Grenzland gelegen, verlor Weitra nach dem Ersten Weltkrieg den in Südböhmen gelegenen Teil seines Hinterlandes. Besonders spürbar wurde dies durch den Eisernen Vorhang nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Randlage sowie der Umstand, dass es auch in der Vergangenheit nicht gelungen war, die Stadt an das hochrangige Verkehrsnetz anzuschließen und Industrie anzusiedeln (auch wenn 1903 der südliche Ast der Waldviertler Schmalspurbahnen von Gmünd nach Groß-Gerungs eröffnet worden war), wirkte sich nachteilig auf die wirtschaftlichen Verhältnisse aus.

1959 wurde die Kuenringerkaserne eröffnet, sodass Weitra Garnisonsstadt wurde.

Religion

96,1 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 1,3 % evangelisch. Andere Religionsgemeinschaften kommen nicht über 0,5 % hinaus. Ohne religiöses Bekenntnis sind 1,8 %.

Bevölkerungsentwicklung

Die Abnahme der Bevölkerungszahl seit 1991 beruht auf einer negativen Geburtenbilanz. Die Wanderungsbilanz ist seither positiv.[6]

Politik

BW

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

Bürgermeister
  • bis 2010 Werner Himmer (ÖVP)
  • von 2010 bis 2020 Raimund Fuchs (ÖVP)
  • seit 2020 Patrick Layr (ÖVP)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stadtbefestigung Weitra mit Durchgang zum Kirchenplatz
Schloss Weitra
Museen
  • Museum Alte Textilfabrik
  • Schlossmuseum
Parks
  • Promenadenwege entlang der Stadtmauer
  • Gabrielental: Spazier- und Wanderweg beiderseits der Lainsitz

Wirtschaft

Wesentliche Wirtschaftszweige sind Land- und Forstwirtschaft sowie Sommerfremdenverkehr. Weitra ist Sitz einer Brauerei, der Bierwerkstatt Weitra, die auf eine lange Tradition zurückblicken kann, aber seit dem Jahr 2003 zur Privatbrauerei Zwettl gehört. Der Name des gebrauten Bio-Bieres ist "Hadmar" – nach dem Gründer von Weitra. Diese Biersorte wurde anlässlich der Landesausstellung im Jahr 1994 kreiert, die in Weitra stattfand.

In Weitra gibt es 162 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon sind 50 Haupterwerbsbetriebe (Stand 2010).[14] Im Produktionssektor beschäftigen 34 Betriebe 283 Arbeitnehmer, vorwiegend bei der Herstellung von Waren und im Bau. Der Dienstleistungssektor beschäftigt 826 Menschen, davon beinahe die Hälfte in sozialen und öffentlichen Dienstleistungen (Stand 2011).[15][16]

In der Gemeinde gibt es (Stand 2017) etwa 11.000 Übernachtungen, der Großteil davon entfällt auf die Monate Juni bis Oktober. Die Anzahl ging seit 2008 um beinahe 30 Prozent zurück.[17]

Durch Weitra verlaufen der Ostösterreichische Grenzlandweg, der Eisenwurzen-Weitwanderweg, der Thayatalweg, der Niederösterreichische Landesrundwanderweg sowie die Europäischen Fernwanderwege E6 und E8.

In Weitra befindet sich eine Apotheke. Hier ordinieren praktische Ärzte, ein Zahnarzt und ein Ordinationszentrum bietet die Betreuung durch weitere Fachärzte an.[18]

Verkehr

Zug der Schmalspurbahn am Bahnhof Weitra

Bildung

In der Stadt gibt es zwei Kindergärten, eine Volksschule sowie eine Neue Mittelschule.[20]

Öffentliche Einrichtungen

In Weitra findet in der Lehrkompanie des Bundesheeres[21] in der Kuenringer Kaserne mehrmals jährlich der Chargenkurs bzw. der Kurs 1 der Einjährig-Freiwilligen statt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Klara Hitler (1860–1907), Mutter Adolf Hitlers, wurde in Spital geboren
  • Wilhelm Szabo (1901–1986), Lehrer, österreichischer Dichter und Lyrikübersetzer, zählt zu den bedeutendsten österreichischen Dichtern des 20. Jahrhunderts; zum ehrenden Andenken an seine herausragenden Verdienste wurde die Wilhelm-Szabo-Straße in Weitra nach ihm benannt
  • Ludwig Knapp, war 1944 Besitzer eines Sägewerkes, in dem er mit Genehmigung 24 Juden beschäftigte, die er damit vor der sicheren Deportation bewahrte; er wurde von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet
  • Peter Florian (* 1964), österreichischer Künstler, lebte von 1964 bis 1979 in Weitra. Anlässlich der 800-Jahr-Feier der Stadt (1983), zeigte er über 80 Arbeiten im Schloss Weitra.

Literatur

  • Wolfgang Katzenschlager, Herbert Knittler: Historisches Weitra. Ansichten aus sechs Jahrhunderten, Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra 2009, ISBN 978-3-85252-839-7.
  • Burgen, Stifte und Schlösser Regionen Waldviertel, Donauraum, Südböhmen, Vysočina, Südmähren ISBN 978-3-9502262-2-5, S. 138 f
Commons: Weitra  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
  2. Österreichischer Städteatlas: Weitra
  3. Wolfgang Katzenschlager, In: NÖN, 12/2011, S.37, abgerufen am 1. September 2017
  4. 1 2 3 Gemeinde Weitra: Geschichte der Stadt Weitra, abgerufen am 1. September 2017
  5. Herbert Knittler: Die Rechtsquellen der Stadt Weitra. Österreichische Akademie der Wissenschaften: Fontes rerum Austriacarum III/4, Böhlau, Wien, 1975.
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Weitra, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 25. August 2019.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Weitra. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 15. Februar 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Weitra. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 15. Februar 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Weitra. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 15. Februar 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Weitra. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 15. Februar 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Weitra. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 28. April 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Weitra. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 15. Februar 2020.
  13. Zisterne Weitra (Memento vom 27. Oktober 2014 im Internet Archive) Infotafel an einem Haus/einer Wand, Stadtmauerstädte NÖ, Fotogalerie Bernhard Essl, bernhardessl.nl, vom 22. März (2011?), abgerufen 19. Oktober 2014
  14. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Weitra, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 25. August 2019.
  15. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Weitra, Arbeitsstätten. Abgerufen am 25. August 2019.
  16. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Weitra, Beschäftigte. Abgerufen am 25. August 2019.
  17. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Weitra, Übernachtungen. Abgerufen am 15. August 2019.
  18. Stadtgemeinde Weitra, Meine Stadt, Gesundheit & Soziales, Ärzte & Arztezentrum. Abgerufen am 25. August 2019.
  19. Alpenbahnen, Waldviertelbahn. Abgerufen am 25. August 2019.
  20. Stadtgemeinde Weitra, Meine Stadt, Schule & Bildung. Abgerufen am 25. August 2019.
  21. Panzerstabsbataillon 3. Website des Österreichischen Bundesheeres. Abgerufen am 3. Februar 2012.

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Rathaus Weitra, Weitra is a walled town with a castle on the Austrian/Czech border, established by Hadmar II of Kuenring in 1201. It was seized by the Hussites as well as by Hungarian troops under Matthias Corvinus in 1486. The castle was attacked by Swedish forces in 1645. Eigenes Werk Tyssil
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