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Gräfin von Paris#

Winterbirne#

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Gräfin von Paris
Gräfin von Paris
© Arche Noah
Gräfin von Paris
Gräfin von Paris
© Arche Noah

HERKUNFT: #

Die Sorte entstand um 1884 in Frankreich. Züchter soll der Gärtner William Fourcine aus Dreux gewesen sein. 1889 wurde sie in einer französischen Gartenbauzeitschrift beschrieben und fand, nachdem sie auch in deutschen Fachzeitschriften sehr empfohlen wurde, weite Verbreitung. Synonyme: Comtesse de Paris.

FRUCHTBESCHREIBUNG: #

Die Frucht wird mittelgroß bis groß, 70-87 mm hoch, 56-67 mm breit, länglich doppelkegelförmig bis länglich birnförmig, kleine Früchte, bisweilen auch eiförmig, schwach kelch- bis fast mittelbauchig, stielwärts kegelförmig, oft auch mit geringer Einschnürung abnehmend, mit stumpfer Spitze oder schmaler Kuppe endigend, ziemlich regelmäßig gebaut, kaum rippig oder beulig.

SCHALE: #

Ist meist etwas derb, beim Genuß störend, erst bei Genußreife druckempfindlich werdend, mäßig glatt bis feinrauh, matt, Grundfarbe zuerst hellgrün, später düster gelblichgrün bis grünlichgelb werdend, Deckfarbe ist sehr selten anzutreffen - Sonnenseite bräunlich angehaucht. Schalenpunkte sehr zahlreich, rostartig, unterschiedlich groß, auffällig braun bis graubraun, teils grün umhöft. Berostung teils auch Roststriche und feine Anflüge sehr unterschiedlich vorkommend, um Stiel und Kelch gehäuft.

KELCH: #

Ist ganz offen mit sternförmig nach außen gerichteten Zipfeln, Einsenkung sehr flach, Kelchröhre flach, schüsselförmig, Kelchfläche oft etwas schräg, ziemlich eben, meist ziemlich stark charakteristisch berostet.

STIEL: #

Ist ziemlich kurz, dünn, rauh, warzig, meist eingesteckt, seltener auslaufend, nur selten in sehr kleiner Einsenkung sitzend, oft schief, beim Stielansatz manchmal Fleischwülste, meist unterschiedlich starke Berostung.

FRUCHTFLEISCH: #

Gelblichweiß, halbschmelzend bis schmelzend, doch meist etwas körnig, saftig, vorherrschend süß, schwach bis kaum säuerlich, fein gewürzt.

KERNHAUS: #

Annähernd in halber Fruchthöhe gelegen, Achse ganz geschlossen oder mit sehr engem, achsialem Hohlraum, Fächer geräumig, durchschnittlich je Frucht 6 gut entwickelte meist recht große, lange spitze braune Kerne.

BAUMEIGENSCHAFTEN: #

Der Wuchs ist mittelstark, mäßig steil aufstrebend, Krone pyramidal, gleichmäßig mit meist kurzem Fruchtholz garniert, von Natur aus guter Kronenaufbau, Blätter auffallend hellgrau behaart. Holz ziemlich frosthart.

GEEIGNETE BAUMFORM: #

Hoch- Halbstamm und Busch auf Sämlingsunterlage, kleinere Baumformen wie z.B. Hecke auf Pyrus betulifolia oder Quitte, letztere vorteilhaft mit Zwischenveredlung (Gellerts Butterbirne).

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE: #

Ansprüche an Boden und Klima sind sehr hoch, gesunde Entwicklung und Qualitätsernten bedürfen eines sehr guten, tiefgründigen, durchlässigen, gleichmäßig genügend feuchten Bodens mit guter Nachlieferungskraft oder intensiver Düngung. Nur in windgeschützten Weinlagen alljährlich sicher ausreifend, im kühlen Obstbaugebiet nur als Wandspalier.

BLÜTE: #

Ziemlich früh blühend, etwas frostempfindlich.

POLLENSPENDER: #

Ja, Pollen ist gut.

BEFRUCHTERSORTEN: #

Bosc`s Flaschenbirne, Bunte Julibirne, Frühe von Trevoux, Gellerts Butterbirne, Josefine von Mecheln, William Christ u.a.

PFLÜCKREIFE: #

Mitte bis Ende Oktober (event. November), spät ernten, sobald Stiele leicht vom Fruchtholz lösen, bei zu früher Ernte zäh werdend am Lager, leichtere Fröste für am Baum hängende Früchte unschädlich. Auf kleinen Baumformen und günstigen Lagen kann sie schon im September reifen.

GENUSSREIFE: #

November bis Jänner.

LAGERFÄHIGKEIT: #

Im naturkühlen Obstkeller gut bis sehr gut, Dezember bis Jänner oder später, bei gleichzeitiger Ernte meist recht unterschiedliche Haltbarkeit, stärker berostete Früchte neigen zum Schrumpfen.

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Fruchtbarkeit setzt früh ein, meist alljährlich sehr reich, später teils überreich. Als sehr wertvolle Winterbirne für Tafel- und alle Haushaltszwecke, Säfte.

PFLEGEHINWEISE: #

Normale Erziehungsschnitte, später Fruchtholzerneuerung.

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT: #

Geringfügig, in manchen Lagen stärker schorfanfällig, in Ungunstlagen Steinzellenbildung, zur Frostplattenbildung neigend.

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)