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Grossherzog Friedrich von Baden#

Herbstapfel#

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Grossherzog Friedrich von Baden
Grossherzog Friedrich von Baden
© Arche Noah
Grossherzog Friedrich von Baden
Grossherzog Friedrich von Baden
© Arche Noah

HERKUNFT: #

Die Sorte wurde im Jahre 1894 vom großherzoglichen Hofgärtner Fießer in Baden-Baden aus Samen des Bismarckapfels, den er mit dem Weißen Winterkalvill gekreuzt hatte, gezogen, und nach dem regierenden Großherzog von Baden benannt. Der Züchter beschrieb die neue Sorte zuerst in den Pomologischen Monatsheften von 1898, worauf diese vielfach Verbreitung fand. Die abgebildeten Früchte stammen aus dem Gebiet südlich des Tullnerfeldes.

FRUCHTBESCHREIBUNG: #

Die Frucht ist groß bis sehr groß, die erhaltenen Früchte waren 73–87 mm hoch und 80–100 mm breit, mitunter treten noch größere Früchte auf, ist abgestumpft rundlich, kann sowohl flach gebaut aussehen, es überwiegt aber die hochgebaute Form, kalvillförmig, deutliche Rippen laufen über die ganze Frucht, die Frucht ist selten gleichhälftig, stielbauchig, gegen den Kelch zu stärker abnehmend, oft eine sehr breite Stielfläche aufweisend, im Querschnitt eckig.

SCHALE: #

ist glatt, an berosteten Stellen feinrauh, ziemlich zart und empfindlich, zuerst hellgelb später zitronengelb, häufig zart gerötet, auch rot punktiert, selten sonnseits stärker gerötet. Punktierung reicht von Lentizellenaufhellung, die grünlich sein kann, über sehr feine bis grobe bräunliche Rostpunkte, sehr zahlreich über die Frucht verteilt, Rostflecken bis zu netzartiger, stricheliger Berostung können in manchen Jahren vermehrt auftreten. Stielgrube und über diese mitunter hinausgehend länger grünlich bleibend, Geruch kaum bis sehr schwach.

KELCH: #

ist offen oder halboffen, Kelchblättchen gehen zuerst nach innen und sind dann nach außen hin leicht gebogen, grünlich bis bräunlich, bewollt, die Einsenkung ist tief, eng, gerippt, mit meist fünf starken Rippen, die weit über die Wölbung laufen, meist nur teilweise hellbraun berostet, die Kelchhöhle ist kegelfömig.

STIEL: #

ist kurz, reicht selten über die Stielwölbung hinaus, 10–22 mm, Stielhöhe ist tief, zumeist weit, oft faltig, mit oft weit auslaufendem strahligem Rost, öfters von hier aus länger grünlich bleibend, Stielfläche oft sehr groß, stärker gewellt.

FRUCHTFLEISCH: #

ist locker, mürbe, gelblichweiß bis fast weiß, saftig, von angenehm säuerlichem etwas gewürztem Geschmack, später fade und mehlig werdend, beginnt leicht um Kernhaus herum zu faulen.

KERNHAUS: #

ist groß, hoch- bis breitzwiebelförmig, mitunter auch herzförmig, hohlachsig, mit großen Kammern und gut ausgebildeten hellbraunen
Samen, öfters zu 4 pro Fach, zumeist rundlich zugespitzt, die Kernhauswände sind zerrissen.

BAUMEIGENSCHAFTEN: #

Er wächst in der Jugend sehr stark, eine Erbschaft aus der Muttersorte, dem Bismarckapfel, bildet reichverzweigte Kronen. Schon am einjährigen Holz zeigen sich in der Baumschule oft reichlich Blütenknospen.

GEEIGNETE BAUMFORM: #

Eignet sich für alle Baumformen, wegen der schweren, nicht sturmfesten Früchte sollten aber niedere bevorzugt werden, auch für Kleinformen geeignet.

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE: #

Er verlangt schweren Boden, erlangt dort bessere geschmackliche Qualität, ist ansonst nicht besonders anspruchsvoll. Bewährt sich noch in Gebirgslagen, windgeschützt, Früchte wenig sturmfest.

BLÜTE: #

ist mittelfrüh blühend, widerstandsfähig

POLLENSPENDER: #

ja, Pollen ist gut

BEFRUCHTERSORTEN: #

sind früh bis mittelspät blühende Sorten mit guter Pollenausbildung bzw. Keimfähigkeit wie z.B. Berner Rosen, Landsberger Renette, Goldparmäne u.a.

PFLÜCKREIFE: #

Anfang September

GENUSSREIFE /LAGEREIGENSCHAFTEN:#

ist September/Oktober, die Früchte sollten nicht länger aufbewahrt werden, da die Haltbarkeit nur kurz ist (Ende Oktober). Neigung zu Fäulnis.

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Die Sorte beginnt sehr bald und sicher zu tragen und ist ein Massenträger, sehr guter Wirtschaftsapfel, Schaufrucht, als Tafelapfel weniger geeignet.

PFLEGEHINWEISE: #

wegen Bildung sehr langer Jahrestriebe, höherer Schnittaufwand bei Kronenerziehung erforderlich.

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT: #

Etwas anfällig für Mehltau, Stippe, Glasigkeit, Fruchtfäule

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)