Wiener Musikverein - Gesellschaft der Musikfreunde in Wien #
Musikverein, 1812 in Wien als Verein von adeligen und bürgerlichen Musikliebhabern gegründet, der es sich zur Aufgabe machte, das infolge der Napoleonischen Kriege daniederliegende Musikleben zu fördern.
Das sollte durch Veranstaltung von Konzerten (Gründungskonzert am 29. 11. 1812 mit G. F. Händels "Alexanderfest"), durch Schaffung einer entsprechenden Ausbildungsstätte (Konservatorium) und einer Musiksammlung sowie einer Bibliothek geschehen.
Initiatoren waren vor allem
Franziska von Arnstein, die Brüder Joseph Sonnleithner und Ignaz von Sonnleithner, Ignaz Franz von Mosel und Joseph Franz Fürst Lobkowitz; Protektor wurde Erzherzog Rudolf.
Unter den Direktionsmitgliedern waren im Lauf der Geschichte Persönlichkeiten wie
Antonio Salieri, Johannes Brahms, Ludwig Bösendorfer, Wilhelm Furtwängler, Richard Strauss und Nikolaus Dumba.
Die Konzerte fanden zunächst meist im Kleinen, dann 1816-47 und 1851-69 im Großen Redoutensaal statt, ab 1831 auch in einem eigens errichteten Konzertsaal 'Unter den Tuchlauben' ("Haus zum roten Igel", ab 1822 angemietet, 1829 gekauft und umgebaut, 1885 abgetragen).
1870 wurde der von Theophil Hansen erbaute "Musikverein" am Karlsplatz feierlich eröffnet (Umbau 1911). 1858 wurde der Singverein der Gesellschaft gegründet; seit 1870 finden auch die Abonnementkonzerte der Wiener Philharmoniker im Musikverein statt.
Die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien ist neben der Wiener Konzerthausgesellschaft (gegründet 1900, Gebäude 1913) der wichtigste Konzertveranstalter Wiens. Das Archiv der Gesellschaft ist eine der bedeutendsten und wertvollsten Musiksammlungen Österreichs (wertvolle Autographen, Komponistennachlässe von J. Brahms und anderen). Das Konservatorium der Gesellschaft ging in die Akademie bzw. Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien (Kunstuniversitäten) über.
Literatur#
- R. von Perger und R. Hirschfeld, Geschichte der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1912
- F. Grasberger und L. Knessl, 100 Jahre goldener Saal, 1970
- D. Hornek, Festschrift 125 Jahre Singverein ..., 1983
- E. Angyan, Goldene Klänge. Künstler im Musikverein, 1995
Weiterführendes#
- Eine Wiener Musik-Institution (Essay)
- Reiner Klang in einem Saal aus Gold (Essay)
Quellen#
- AEIOU