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Verzahnte Vorhaben#

(Kunst Ost zur Jahreswende 2018/2019)#

von Martin Krusche

Das Kulturgeschehen in der Energieregion Weiz-Gleisdorf hat sich zwischen den Jahren 2008 und 2018 grundlegend gewandelt. So rundet sich derzeit ein Abschnitt, in dem die Kommunen ihre Institutionen gefestigt haben. Darauf sind Kunst- und Kulturschaffende im Bezirk umfassend eingegangen und haben diesen aktuellen Status quo bestätigt.

Die 2018er SPILLTERWERK-Session. (Foto: Martin Krusche)
Die 2018er SPILLTERWERK-Session. (Foto: Martin Krusche)

Eine plausible Faustregel besagt: niemand braucht mehr vom Gleichen. Das bedeutet für Kunst Ost: was sich etabliert hat, markiert die Schwellen zu jenen Zonen, in denen neue Aufgaben gesucht werden können. Mit dem Ende des Arbeitsjahres 2018 ist diese Neuorientierung bei Kunst Ost nun vollzogen. Dabei zeigt sich ein vorrangiges Netzwerk, bestehend aus Austria-Forum, GISAlab, Kultur.at und Kunst Ost. Innerhalb der sehr verschiedenen Positionen wird sich einiges herauskristallisieren.

Dieses Netzwerk ist natürlich überregional ausgerichtet, verfügt aber über einen starken Bezugspunkt zur Oststeiermark. Dabei hat sich die nun schon mehrjährige Kooperation mit den Bürgermeistern Werner Höfler (Hofstätten), Peter Moser (Albersdorf) und Robert Schmierdorfer (Albersdorf) außergewöhnlich bewährt. Eine Zusammenarbeit unter dem Titel Dorf 4.0“.

Es ist das Beispiel einer Best Practice der kollektiven Wissens- und Kulturarbeit jenseits des Landeszentrum. Im Rahmen von „Dorf 4.0“ werden wir 2019 in der Kleinregion Gleisdorf ein wichtiges Projekt umsetzen, was bedeutet, daß sich dabei auch Gleisdorf einbringt. Bürgermeister Peter Moser hat die Projektleitung übernommen. (Seitens der LEADER-Region gibt es schon eine klare Zusage, das Projekt mitzutragen.)

Die drei Bürgermeister, von links: Peter Moser, Werner Höfler und Robert Schmierdorfer. (Foto: Martin Krusche)
Die drei Bürgermeister, von links: Peter Moser, Werner Höfler und Robert Schmierdorfer. (Foto: Martin Krusche)

Im Zusammenhang mit der Veranstaltungsreihe „Mythos Puch“ entsteht derzeit Eine kleine Kulturgeschichte des STEYR-PUCH Haflinger 700 AP, die vom Verlag Railway Media Group herausgebracht wird. Das ist unter anderem ein Beitrag zum Thema Der Geist des Transports und bezieht sich beispielsweise auf das Jubiläumsjahr 2019, wo „60 Jahre Puch Haflinger“ und „40 Jahre Puch G“ zu feiern sind. Diese Arbeit wird überdies mit dem Projekt Mensch und Maschine verknüpft. Dazu erarbeiten Autor Martin Krusche und Wissenschafter Hermann Maurer für 2019 eine gemeinsame Vortragsreihe. Technologie- und Sozialgeschichte verzahnen sich mit unserer Mobilitätsgeschichte. Dabei sind zwei wesentliche Aspekte herauszuarbeiten:

  • 1) Wir leben seit 200 Jahren in einer permanenten technischen Revolution, deren Tempo weiter zunimmt und der Gesellschaft nötige Adaptionsphasen vorenthält.
  • 2) Weltgeschichte berührt Regionalgeschichte: Ein Großteil der wichtigsten Ereignisse dieser Prozesse haben in der Steiermark ihre Entsprechungen.

Das führt zu Fragen nach der Zukunftsfähigkeit des Landes und seiner Menschen. Dabei werden wir weiter ein Zusammenspiel von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft im Auge behalten. In diesem Zusammenhang schlug Hermann Maurer vor, ein Periodikum zu konzipieren, das in elektronischer und gedruckter Form als Informationskanal für so ein Vorhaben dienen kann. Es ist eine spannende Aufgabe. Wir erleben ein anschwellendes Getöse von Fake News, gefälschten Reportagen und von lauten Diskursen bei fehlendem Wissenserwerb.

Wissenschafter Hermann Maurer. (Foto: Martin Krusche)
Wissenschafter Hermann Maurer. (Foto: Martin Krusche)
Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov. (Foto: Martin Krusche)
Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov. (Foto: Martin Krusche)

Dazu paßt gesamt übrigens auch, daß Mirjana Peitler-Selakov nach einem längeren Auslands-Gastspiel als Konsulentin bei Kugler Maag nun nach Graz zurückgekehrt ist und sich für ein Projekt bei Infineon Technologies entschieden hat. Damit finden ihre Interessen am Kunstgeschehen wieder mehr Raum. Die Arbeit an einem komplexeren Vorhaben für 2019/220 haben schon begonnen. Das berührt auch ein neues Projekt von Kunst Ost, nämlich: „Tesserakt“. Damit ist eine Markierung gesetzt, an der zweierlei endet. Erstens die Serie von Kunstsymposien, die zwischen 2012 und 2018 stattgefunden haben. Zweitens der Prozeß Die Quest. Die Erfahrungen aus diesen Prozessen gehen in das neue Projekt ein.

Das bedeutet in Summe, derzeit verzahnen sich bei Kunst Ost erstens ein dynamischer Prozeß, der schon einige Zeit läuft, und zweitens eine frische Entwicklungsphase. Dabei wird vertieft, was wir seit einigen Jahren betonen: die Arbeit an den Schnittpunkten zwischen Volkskultur, Popkultur und Gegenwartskunst. Das bedeutet zusammengefaßt: das Kuratorium für triviale Mythen plus die Kunstplattform Konsortium 18 betreuen in dieser Entwicklung den Part von Kunst Ost & Kultur.at. Das hat im Projekt „Dorf 4.0“ seine regionale Verankerung, das hat in der Projektpartnerschaft mit Austria-Forum und GISAlab seine überregionalen Bezugspunkte.