Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Notiz 022: Das 18. Jahr#

(The Long Distance Howl im letzten Abschnitt)#

von Martin Krusche

Was hier läuft, hat passable Wurzeln. Ab Mitte der 1980er Jahre ging es um Wissens- und Kulturarbeit abseits des Landeszentrums, also in der Provinz. Das war aus etlichen Gründen als ein kollektives Arbeiten gedacht. Ab 1988 war diese Praxis mit Diskursen über eigenständige Regionalentwicklung verknüpft.

Ein Fundstück vom Wegesrand. (Foto: Martin Krusche)
Ein Fundstück vom Wegesrand. (Foto: Martin Krusche)

Es ging darum, die Verhältnisse zwischen Zentren und Provinz neu zu deuten. Freilich blieb die Gegenwartskunst stets der wichtigste Angelpunkt aller Ereignisse. Dabei erwies sich als wichtig, daß wir schon Ende der 1990er mit kulturellen Projekten online waren und ab dem Jahr 2000 fix und kontinuierlich im WWW präsent waren.

Heute manifestiert sich das unter anderem in einer Untersuchung der Querverbindungen zwischen Volkskunst, Popkultur und Gegenwartskunst. (Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der eher ignorierten Volkskultur in der technischen Welt.)

Unterwegs blieb es stets wichtig, zwischen Kunstpraxis und Sozialarbeit zu unterscheiden. Die vergangenen Jahre waren voll von solchen Irritationen, dank derer die Kunst gerne als soziokulturelle Reparaturanstalt für gesellschaftliche Problemlagen ausgedünnt wurde.

‎‎Juni ‎2000: Ausbau im „virtuellen Raum“ und ein Salon im WWW. Von links: Martin Krusche mit Literaturwissenchafter Klaus Zeyringer und Autor Walter Grond. (Foto: Archiv Krusche)
‎‎Juni ‎2000: Ausbau im „virtuellen Raum“ und ein Salon im WWW. Von links: Martin Krusche mit Literaturwissenchafter Klaus Zeyringer und Autor Walter Grond. (Foto: Archiv Krusche)

Ähnlich das kreative Gestalten und das ambitionierte Basteln, dessen wohltuende Wirkungen für die Aktiven außer Streit stehen. Doch wo die Hobby-Leute den Begriff Kunst für ihre Voluntary Arts kapern, führt das zu kulturpolitischen Nebelzonen. Wenn wir keine Begriffe haben, wissen wir nicht, wovon wir reden. Bei der Hobbyliga hab ich durchgängig erlebt, daß da Begriffe ganz beliebig zu Disposition stehen sollen. Das läßt einen bloß im Kreis rennen.

Das auf 20 Jahre angelegte Projekt „The Long Distance Howl“ befindet sich nun 2020 im 18. Jahr seine Laufzeit. Das formale Trägersystem dieses Projekts ist vorerst noch der „kultur.at: verein für medienkultur“. Dieser Verein hat nach 20 Jahren ausgedient und wird 2020 liquidiert.

Die weitere Trägerschaft liegt dann bei „Kunst Ost: kulturpolitisches Kompetenzzentrum“. Diese Formation Kunst Ost war ursprüngliche eine Marke, welche aus der Arbeit von kultur.at hervorgegangen ist. In diesen Zusammenhängen verselbständigte sich ferner aus dem „Frauenmonat“ das GISAlab: Girls In Science and Art, ein Kunst-, Wissenschafts- und Forschungsprojekt für Mädchen.

Das GISAlab wird weiterhin und anlaßbezogen als eine nahestehende Kooperationspartnerin für Kunst Ost fungieren. Andere Kooperationslagen ergeben sich aus den laufenden Vorhaben, wobei die Formation „Dorf 4.0“ schon einige Jahre erfolgreich wirkt. Dieser Bereich wird nun, 2020, neu definiert werden müssen.