Die Grammatik des Rauschens: Die Standleitung#
(Brücken ins digitale Nirvana)#
von Martin KruscheDas ist ein Motiv aus den frühen Internet-Tagen. Die Standleitung. Damals, Anfang der 1990er, mußte ich mich noch von Gleisdorf (mit höheren Ferngespräch-Gebühren) in den Wiener Knoten eines Providers einwählen, da es in Graz kein passendes Angebot gab. Außer ich hätte mir meine eigene Standleitung gegönnt. (Aufgrund der monatlichen Kosten völlig unerreichbar.)
Das verlangte nach strategischen Partnerschaften, um mich im WWW (World Wide Web) erproben zu können. Ende der 1990er fand ich dann in Jürgen Kapeller einen Kooperationspartner, der bei dem, was mich beschäftigte, inhaltlich mitging.
Damals waren die Übertragungsraten und die Suchmaschinen im Vergleich zu heute äußerst schwach. Daher ist es von Vorteil gewesen, eine aussagekräftige Domain zu haben, bei der sich jemand nicht leicht vertippen konnte.
Kapeller hatte die beste, die man für mein Metier haben konnte: kultur.at. (Er widerstand damals auch allen fetten Geldangeboten, sie abzugeben.) Unter kultur.at konnte unsere Arbeit leicht gefunden werden. Ein vorzüglicher Raum, um Ideen zu testen. Kapeller ist heute als Konsulent tätig. Dabei beschäftigen ihn längst auch Themen, die weit jenseits der Alltagsorganisation liegen; bis hinein in die Quantenphysik. Da ist es sehr nach meinem Geschmack, daß er den Diskursraum für uns nicht bei dem enden läßt, was wir derzeit zu wissen meinen. (Der Begriff „gesichertes Wissen“ bleibt generell flüchtig.)
Das betrifft natürlich auch ein junge Assistenzsystem, die sogenannte „Künstliche Intelligenz“ (wahlweise AI oder KI). Kapeller schrieb mir eben: „Ich denk, wir sollten das Thema KI kreativ, positiv und inkludierend angehen.“ Völlig d’accord! Es ist, ein Werkzeugsystem. Eine Maschinenintelligenz, deren irreführende Bezeichnung fälschlich suggeriert, sie sei irgendwie analog zur menschlichen Intelligenz. Das ist sie nicht.
Aber die KI-Effekte mit ihrer Wirkung auf das Tun vieler Menschen werden immer breiter bemerkbar. Wir wissen in Europa seit den Weber-Aufständen, daß sich soziale Auswirkungen durch technische Innovationen nicht per Maschinenstürmerin abstellen lassen. Wo Probleme auftauchen, müssen die bearbeitet werden. Dazu sollte man die Technologie wenigstens kursorisch kennen. Dazu nehmen wir nun einen nächsten Anlauf.
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Weiterführend#
Jürgen Kapeller im Reich der Science Fiction, das meint zum Beispiel: „Wo sind die verdammten Aliens, wenn man sie braucht?“ (Dark Matter Matters – Trilogie, Teil 1), die „German Edition“: Was unsere damaligen Schritte im WWW angeht, sind manche Positionen noch heute auffindbar. Anderes ist in Archiven gelandet, in irgendwelchen Sicherungskopien erhalten. Dazu zwei Adressen:- Krusche: Meine Webpräsenz (Das elektronische Docuverse)
- Krusche: Die Einser-Session (1985: Mein erstes Gedicht im Netzwerk)