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Anbetung der Könige#

Von Ernst Lanz

Anbetung der Könige
Tiepolo, Anbetung der Könige, 1753. Alten Pinakothek, München - Foto: Archiv Lanz - Abgedruckt in … - Gemeinfrei

In der Alten Pinakothek, München befindet sich ein von Tiepolo gemaltes großformatiges Ölgemälde „Anbetung der Könige“. Der venezianische Meister hatte selbst signiert und mit 1753 datiert. Das Bild zeigt die Heiligen Drei Könige anbetend das Jesuskind.
Auffallend die monumentale Farbigkeit des Geschehens. Die Weisen aus dem Morgenland, gekleidet in prächtigen orientalischen Gewändern. Tiepolo arbeitete damals an seinem Haupt-, und Lebenswerk, den riesigen Wandfresken im Kaisersaal und im Treppenhaus in der Würzburger Residenz.
Der dortige Meisterstukkateur Antonio Bossi, welcher auch in der Benediktinerabteikirche Münsterschwarzach arbeitete, vermittelten dem Venezianer einen Auftrag für ein großes, 4,08 mal 2, 10 Meter abmessendes Altargemälde. Die Klosterkirche wurde damals seit 1752 von Balthasar Neumann errichtet. Abt Balbus wünschte einen Altarflügel mit der Thematik „Auferstehung Christi“.
Doch Tiepolo versagte angesichts der Proportionen und erreichte als Kompromiss die „Anbetung der Könige“. Auffallend ein farbiger König in morgenländischer wallender Tracht. Inhaltlich erinnerte es bei genauer Betrachtung an ein von Sebastiano Ricci gemaltes Bild.

Anbetung der Heiligen Drei Könige,1723
Johann Michael Rottmayr, Anbetung der Heiligen Drei Könige,1723; Epiphanie-Altar (Weihnachtsaltar) der Klosterkirche des Stiftes Melk - Ausschnitt eines Foto: Uoaei1, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Ein gleichermaßen farbiges Altarbild schuf Johann Michael Rottmayr lange vorher in den 1720er Jahren für den Weihnachtsaltar in der Stiftskirche Melk in Niederösterreich. Das eindrucksvolle orientalische Flair wird noch im 18. Jahrhundert in den geschnitzten Kirchenkrippen reflektiert.

Leopold Kupelwieser, Die Reise der Heiligen Drei Könige, 1825; Österreichische Galerie Belvedere, Wien - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Leopold Kupelwieser, Die Reise der Heiligen Drei Könige, 1825; Österreichische Galerie Belvedere, Wien - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Eigentlich war das Thema nicht mehr Hauptbestandteil monumentaler Gemäldewerke. Noch im 19. Jahrhundert wagte Kupelwieser eine schlichte und doch bemerkenswerte Auseinandersetzung. Auf dem in der Österreichischen Galerie im Wiener Belvedere befindlichen Ölbild reiten die Heiligen Drei Könige dem am Himmel wandernden Stern von Bethlehem nach.

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