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Die Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf#

Von Ernst Zentner

Stille-Nacht-Kapelle, wohl am Weihnachtsabend, beleuchtete Christbäume - Foto: Gakuro, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Stille-Nacht-Kapelle, wohl am Weihnachtsabend, beleuchtete Christbäume - Foto: Gakuro, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Aber was waren die Ursachen für die Errichtung der Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf? Ganz einfach. Die Menschen dort wollten, dass die Erinnerung der beide Männer, die das Stille-Nacht-Lied geschaffen hatten, nicht verblasst. Der Überlieferung nach wurde das Weihnachtslied in der Mitternachtsmette in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Oberndorf erstmals 1818 gegeben. Zwei Männerstimmen mit Gitarrenbegleitung und wohl die Schlussverse vom hiesigen Chor dargebracht. Denn die Kirchenorgel war unspielbar gewesen. Und die Reparatur kostenintensiv und folglich damals nicht realisierbar. Zur Erinnerung. Die Auswirkungen der Napoleonischen Kriege und eine durch einen Vulkanausbruch (Supervulkan Tambora 1815! "Jahr ohne Sommer") verursachte weltweite schwere Klimaänderung belasteten die Bevölkerung zutiefst. Die durch den Wiener Kongress bewirkte Grenzziehung zwischen Salzburg und Bayern tat ihr übriges. Die alte Oberndorfer Pfarrkirche St. Nikolaus stammte aus dem späten Barock (um 1770). Ein mächtiges Langhaus mit einem romanische Westturm. Sie wurde 1903 geschlossen; bis vor ihren Abbruch 1906-10 prägte sie das Ortsbild von Oberndorf. Ein schweres Hochwasser der Salzach 1899 verursachte enorme Schäden. Eine ordentliche Sanierung und Überholung des Kirchengebäudes war aus wirtschaftlichen und architektonischen Ursachen nicht möglich. Nicht einmal für die Erhaltung des romanischen Kirchturms war Geld da. Kurz: ein kulturhistorisches bedeutendes Bauwerk wurde aufgegeben.[1]
Die frühere St. Nikolauskirche, ein imposanter Rokokobau, 1769-70 errichtet, der westliche Glockenturm stammte im Kern aus der Romanik - (südlich:) rechts der noch heute erhaltene Wasserturm - Nach einem Brand 1769 in Oberndorf wurde die Pfarrkirche St. Nikolaus vom Trostberger Maurermeister Franz Alois Mayr (deutscher Kirchenbaumeister; Trostberger Rokokomeister, Oberbayern) und dessen Schwiegersohn Franz Joseph Lindmayr neu aufgebaut und vom Chiemseer Bischof Sigmund Christoph von Waldburg zu Zeil und Trauchburg 1798 geweiht - Hier wurde am 24. Dezember 1818 erstmals 'Stille Nacht' gesungen - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Die frühere St. Nikolauskirche, ein imposanter Rokokobau, 1769-70 errichtet, der westliche Glockenturm stammte im Kern aus der Romanik - (südlich:) rechts der noch heute erhaltene Wasserturm - Nach einem Brand 1769 in Oberndorf wurde die Pfarrkirche St. Nikolaus vom Trostberger Maurermeister Franz Alois Mayr (deutscher Kirchenbaumeister; Trostberger Rokokomeister, Oberbayern) und dessen Schwiegersohn Franz Joseph Lindmayr neu aufgebaut und vom Chiemseer Bischof Sigmund Christoph von Waldburg zu Zeil und Trauchburg 1798 geweiht - Hier wurde am 24. Dezember 1818 erstmals "Stille Nacht" gesungen - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Das Ortszentrum wurde an eine höhere Stelle verlegt. Die Innenausstattung kam teilweise in die neue Nikolauskirche.
(Neue) St. Nikolauskirche in Oberndorf bei Salzburg. Von Matthäus Schlager im neuromanischen Stil 1906-07 erbaut. Sie ist auch sehr schön und denkmalgeschützt. Links vom Eingang steht das Mühlbacher-Hochrelief - Foto: Michael Burgholzer, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
(Neue) St. Nikolauskirche in Oberndorf bei Salzburg. Von Matthäus Schlager im neuromanischen Stil 1906-07 erbaut. Sie ist auch sehr schön und denkmalgeschützt. Links vom Eingang steht das Mühlbacher-Hochrelief - Foto: Michael Burgholzer, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Der große Krieg 1914 bis 1918 verursachte dazu eine Hungersnot und eine Errichtung einer Gedächtnisstätte für Mohr und Gruber waren lange Jahre Hürden gesetzt worden. Es war auch die Zeit der Ersten Republik Österreich (bis 1920 Deutschösterreich) mit ihren bekannten Krisen. Das alte Problem Geldmangel zog sich über die Jahre und endlich – mit Spendengeldern – 1924 konnte mit der Grundsteinlegung begonnen werden.
Im August 1924 fand eine (dreitägige) Jahrhundertfeier des Weihnachtsliedes in Oberndorf statt. Sechs Jahre nach dem eigentlichen Termin, der noch im Weltkrieg lag. Die Oberndorfer wollten die Erinnerung an die Entstehungsgeschichte von Stille Nacht hochhalten. Bei den Feiern nahmen die beiden Enkelsöhne von Franz Xaver Gruber - Konzertmeister Felix und Domkapellmeister Franz Xaver - teil. Lokale Prominenz und der Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl waren anwesend. Jedenfalls wurde ein großes aufwendiges Spektakel mit theatralen Charakter gegeben. Geschmückte Schiffe auf der Salzach waren unterwegs. Farbenpracht und Musik waren angesagt. Alle Honoratioren aus Oberndorf und Umgebung waren eingetroffen. Während der Festivitäten herrschte teilweise unwirtliches Sommerwetter.
Zuerst fand in der neuen St. Nikolauskirche ein Requiem für Mohr und Gruber statt.
Zivilarchitekt Josef Dietzinger entwarf das Bauwerk. Diese Kapelle soll im Inneren ein entsprechendes Altarbild sowie zwei Skulpturen sollten die Namen Mohr und Gruber verewigen. Wie die Innengestaltung sein sollte, wussten die Verantwortlichen damals auch nicht so genau. Der Bildhauer R. Brandstätter schuf nach den Entwürfen ein Modell, das im Festzug mitgeführt wurde.
17. August 1924: Dietzinger leitete die Grundsteinlegung. Eine Urkunde und mit Beigabe kursierender Münzen wurde vermauert. Der symbolische Hammerschlag wurde von den Gruber-Enkelsöhnen begonnen.

Stille-Nacht-Mohr-Gruber-Gedächtniskapelle. Zeitgenössische Fotografie. Abgedruckt im Salzburger Volksblatt, Folge 186 16. August 1937 67. Jahrgang, Seite 1 - Foto: Archiv Zentner
Stille-Nacht-Mohr-Gruber-Gedächtniskapelle. Zeitgenössische Fotografie. Abgedruckt im Salzburger Volksblatt, Folge 186 16. August 1937 67. Jahrgang, Seite 1 - Foto: Archiv Zentner

Zwölf Jahre wird es dauern bis dieses kleine Gebäude, wie wir es heute kennen, fertig auf dem Hügel stehen wird. Der Bauplatz war der etwas erhöhte anliegende Schuttkegel auf dem sich die ursprüngliche Nikolauskirche befunden hatte. Der Zivilarchitekt Josef Dietzinger entwarf einen achteckigen Baukörper mit Glockenturm und Laterne; am Portal darüber liegt ein abgewalmtes Vordach. Rundbogige Glasfenster von 1935 ermöglichen einen Lichteinfall. 1936 war das kleine Gebäude vollendet und am Maria Himmelfahrtstag 1937 wurde die Einweihung durch den Salzburger Weihbischof Johannes Filzer vollzogen. Komponist und Chordirigent Viktor Keldorfer hielt die Festrede. Er sah Salzburg als "Heimat der innigsten aller Weihnachtsweisen" und begründete den Erfolg mit der "ungewöhnlichen Einprägsamkeit der biedermeierlichen, naturhaft-österreichischen Pastoralmelodie". Keldorfer nannte die Kapelle einen "Friedenstempel". Bundeskanzler Schuschnigg hielt die Ansprache und zitierte aus dem Johannes-Evangelium: "Im Anfang war das Wort." Ein Hinweis auf die weltweite Verbreitung des Stille-Nacht-Liedes. Danach schloss er seine Rede: "Möchte die Kapelle wirklich ein Salzburger Denkmal sein, auf österreichischem (!) Boden errichtet, ein Denkmal deutscher (!) Eintracht, deutschen Friedens, deutscher (!) Seele!" (Salzburger Volksblatt, 16.08.1937, Seite 2) Damals lagen die Februarkämpfe 1934 in Wien und Österreich nicht so lange zurück und von Berlin aus, wo ein Hitler diktatorisch agierte, drohte Gefahr. Das klerikale Österreich hatte immerhin einen neuen Merkpunkt in seiner Geschichte geschaffen, doch die innenpolitischen Probleme wurden sozusagen negiert. Am Abend gab Landeshauptmann Rehrl in der Salzburger Residenz einen Empfang an dem Bundepräsident Miklas und der Bundeskanzler teilnahmen. Ein halbes Jahr später wird in Österreich ein anderer politischer Wind wehen. Übrigens Dietzinger entwarf nach dem Anschluss das in nächster Nähe liegendes Schulgebäude (1939-42). Er war eher ein erfahrener Gebrauchsarchitekt mit ländlichen Stilempfinden, ein politisch tätiger Mensch, Gemeinderat in Oberndorf, agierte autoritär. Als Konservativer stand im Widerstreit mit den Sozialdemokraten. Seine Ehefrau Louise fungierte bei Wohltätigkeitsveranstaltungen (Finanzielle Unterstützung für Kriegsversehrte).
Wenn ich mir das Stille-Nacht-Kapellchen ansehe, ein großer Wurf ist es nicht. Für damalige Zeiten war es genügsam und handwerklich gediegen. Vielleicht ist es deswegen so sympathisch anzusehen.
Wir sind gewohnt, dass Kapellen im öffentlichen Raum eher quaderförmig wirken, versehen mit einem kleinen Glockenturm. Aber auf österreichischem Boden gibt es als Vergleichsbeispiel die Brigittakapelle in Wien, frühbarock und achteckig. Dietzinger wird sie gewiss gekannt haben ...
Eine "Josef-Dietzinger-Straße" in Oberndorf erinnert an den Architekten der Stille-Nacht-Kapelle.
Jahre zuvor schuf der Priester und akademische Bildhauer Josef Mühlbacher in Wien ein markantes Porträtreliefs von Gruber und Mohr (1912), das für die Wagrainer Marktkirche gedacht und nicht leistbar war. Der generöse bayerische Bildungsbeamtenverein in München brachte 1928 den abverlangten Betrag in Höhe von 6.000 Reichsmark auf. (Das entspräche wohl 1.764,71 Euro. Hört sich billig an, war aber damals vom höheren Wert.) Am 28. Dezember 1928 wurde das Hochrelief am Kirchplatz der neuen Nikolauskirche enthüllt.

Hochrelief Joseph Mohr - Franz Xaver Gruber, Josef Mühlbacher, in Wien 1912 geschaffen. Das Denkmal steht seitlich vor der neuen St. Nikolauskirche, Kirchplatz, Oberndorf bei Salzburg - Ausschnitt eines Fotos von Eweht, Wikimedia Commons - Gemeinfrei:
Hochrelief Joseph Mohr - Franz Xaver Gruber, Josef Mühlbacher, in Wien 1912 geschaffen. Das Denkmal steht seitlich vor der neuen St. Nikolauskirche, Kirchplatz, Oberndorf bei Salzburg - Ausschnitt eines Fotos von Eweht, Wikimedia Commons - Gemeinfrei:
Damit der Bildhauer ein authentische Porträt von Pfarrvikar Mohr erstellen konnte, wurde aus dessen Grab von Pfarrer Josef Rosenstatter der Schädel ausgegraben und Mühlbacher überlassen. 24 Jahre später wurde der Schädel in der Stille-Nacht-Gedächtniskapelle untergebracht.
Sehen wir uns die einfache Innenausstattung an. In ihr spiegeln sich die theologischen Ursprünge und Entstehungsgeschichte wieder:
Die farbigen Glasfenster wurden von der international angesehenen Tiroler Glasmalereianstalt 1935 in Innsbruck geschaffen; eines wurde vom Ostmärkischen Sängerbund und das andere vom Wiener Schubertbund gestiftet.
Der damalige künstlerische Leiter der Tiroler Glasmalereianstalt hieß Gottlieb Schuller (1879-1959), der sie mit seinem Team 1934 realisierte. Schuller inspirierte sich am Stil seines britischen Vorgängers Bernard Rice (Glasmaler, der in Österreich tätig war) und wagte eine eigene Formensprache aus romantischen Naturalismus und Expressionismus; aber auch klassische Moderne spricht aus den schlichten Glasbildern.

Tonkünstler Lehrer Franz Xaver Gruber - Tiroler Glasmalereianstalt 1935. Gestiftet vom Wiener Schubertbund - Foto: High Contrast, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Tonkünstler Lehrer Franz Xaver Gruber - Tiroler Glasmalereianstalt 1935. Gestiftet vom Wiener Schubertbund - Foto: High Contrast, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Lieddichter Priester Joseph Mohr - Tiroler Glasmalereianstalt 1935. Gestiftet vom Ostmärkischen Sängerbund - Foto: Michael Burgholzer, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Lieddichter Priester Joseph Mohr - Tiroler Glasmalereianstalt 1935. Gestiftet vom Ostmärkischen Sängerbund - Foto: Michael Burgholzer, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Linkes Glasfenster: Lehrer Franz Xaver Gruber mit Gitarre und seiner Pfarre Arnsdorf, wo er tätig war. Dort hatte er auch die Melodie geschrieben. Rechtes Glasfenster: Priester Joseph Mohr mit Feder und Papier, er soll den Liedtext in Oberndorf verfasst haben. Allerdings seit einigen Jahren gilt seine frühere Wirkungsstätte Mariapfarr als Abfassungsort.

Foto: Michael Burgholzer, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Foto: Michael Burgholzer, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Der Altar enthält das Hochrelief Geburt Christi und stammte von Hermann Hutter (1915). Eine Spende der Oberndorfer Brauereibesitzersfamilie Roppinger. Die Altarpredella enthält die Reliefs Anbetung der Könige, Kreuzigung, Flucht nach Ägypten; 1936 von Max Domenig (1886-1952) verfertigt. Dahinter soll sich der Schädel des Tonkünstlers verbergen.
Domenig schlug vor, die beiden Liedschöpfer als lebensgroße, freistehende Statuen links und rechts des Altars aufzustellen. Das Denkmalamt lehnte ab und befürwortete die Glasmalereien in den Rundbogenfenstern.
Eine überlieferte Liste der Spender wurde in der Salzburger Chronik (16.08.1937, Seite 5) veröffentlicht: "Beträchtliche Mittel wurden dem Festausschuß zugeführt durch die Gemeinde Oberndorf, die Vaterländische Front, die österreichisch und bayerische Lehrerschaft, die österreichische Autorengesellschaft, sowie durch die Ergebnisse von Kirchensammlungen (Insbesondere der Münchner Frauenkirche). Den Hauptanteil an dem Zustandekommen des Werkes aber hat die Sängerschaft. Eine durch den Salzburgischen Sängerbund bereits im Jahr 1928 geförderte Sammelaktion des Deutschen Sängerbundes lieferte ein hübsches Ergebnis ... Ostmärkischen Sängerbund und den ihm einverleibten Wiener Schubertbund ... Sängern helle Begeisterung und erfolgreichste Unterstützung ..."

Altar in der Stille-Nacht-Kapelle. Oben 'Geburt Christi' (Weihnachtskrippe), Hermann Hutter (1915) - Unten 'Anbetung der Könige', 'Kreuzigung', 'Flucht nach Ägypten', Max Domenig, in Hallein 1936 geschnitzt - Foto: Werner100359, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Altar in der Stille-Nacht-Kapelle. Oben "Geburt Christi" (Weihnachtskrippe), Hermann Hutter (1915) - Unten "Anbetung der Könige", "Kreuzigung", "Flucht nach Ägypten", Max Domenig, in Hallein 1936 geschnitzt - Foto: Werner100359, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Diese heute bekannte Stille-Nacht-Kapelle bekam in Minimundus am Wörthersee (Kärnten) eine Nachbildung im Maßstab 1 : 25. Im US-amerikanischen Frankenmuth, Michigan, wurde in Bronner’s Christmas Wonderland eine maßstabgetreue Kopie aufgestellt.
Die Oberndorfer liebreizende Stille-Nacht-Kapelle wurde zum Symbol für das Weltweihnachtslied und ist in zahlreichen Abbildungen und Dokumentationen dargelegt. Jedes Jahr am Heiligen Abend findet um 17 Uhr eine Gedenkfeier statt. Eine Webcam beobachtet das Geschehen.
Vom Mariä Empfängnis bis zum Heiligen Abend ermöglicht ein Sonderpostamt Gefälligkeitsstempelungen. Innerhalb der Stempeldarstellungen ist die Stille-Nacht-Kapelle als einfaches aber deutlich erkennbares Motiv zu erkennen. Meistens steht als Umschrift, hierzu ein aktuelles Beispiel: "STILLE NACHT FEIER 2020 - 5110 OBERNDORF b. SALZBURG 24. 12. 2020".

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Franz Xaver Gruber, Porträt - Foto: Werner100359, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
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Foto: Werner100359, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
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Foto: Werner100359, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Im Kapelleninneren sind weitere Porträts der beiden Liedschöpfer zu sehen. Es erinnert mich eher an eine Kult- und Wallfahrtsstätte für Mohr und Gruber denn an ein Denkmal zur Verinnerlichung an die Geburt des Sohn Gottes. Zu bemerken wäre noch, dass das kleine Bauwerk auch eine Reflexion an eine krisenhafte Epoche der Ersten Republik Österreich ist. Liturgisch wird sie schon lange nicht mehr genutzt. Sie ist Besitz der Stadtgemeinde Oberndorf und wird für standesamtliche (!) Trauungen benützt…[2]
Vikar Joseph Mohr schuf den Text 1816 während seiner Tätigkeit in Mariapfarr. Wahrscheinlich könnte er auch Grundzüge der Melodie entworfen haben. Allerdings im Advent 1818 ersuchte er während seiner Zeit in Oberndorf den Arnsdorfer Lehrer Franz Xaver Gruber um eine passende Melodie. Und die hatte Gruber mithilfe seines musikalischen Erfahrungsschatzes geschaffen.
Fußnoten

[1] Österreichische Kunsttopographie X (II. Teil) 1913 (Wien), Seite 562-572
[2] https://www.pfarreoberndorf.at/pfarre/stille-nacht-kapelle/#.X-Y5CuWg_IU

Quellen

Link (u. a. Webcam)

Briefmarke (Motiv)


Video (YouTube)
Ernst Zentner 2020/2021