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Stille Nacht! Heilige Nacht!#

Satz von 'Stille Nacht'
Satz von "Stille Nacht"
Foto: Rettinghaus. Aus: Wikicommons, unter CC BY-SA 3.0

Ist ein weltbekanntes Weihnachtslied von Joseph Mohr (Text) und Franz Gruber (Musik). Wurde am 24. 12. 1818 während der Christmette in der Dorfkirche von Oberndorf bei Salzburg 2-stimmig mit Gitarrenbegleitung gesungen. Über Zillertaler Singgruppen verbreitete sich das Lied als vermeintliches Tiroler Volkslied nach Deutschland und weiter über ganz Europa und in alle Welt, ehe Nachforschungen die Namen seiner Autoren wieder ans Licht brachten. Erstdruck bei A. R. Friese, Dresden bzw. Leipzig, nach 1832.

Dazu schreibt Willy Lorenz (1914-1995) in seinem Essay "A.E.I.O.U." (1961):

Am 24. Dezember 1818 kommt der Hilfspriester Mohr zum Schulmeister und Organisten Gruber von Oberndorf bei Salzburg, gibt ihm ein selbstverfasstes Gedicht und sagt Gruber, er müsse bis abends eine Melodie dazu schreiben für zwei Stimmen und Gitarrenbegleitung. Denn die Orgel in der Kirche sei kaputt und irgend etwas müsse in der Messe gesungen werden. Der brave Lehrer setzt sich wirklich hin und bis abends hat er die Melodie geschrieben. In der Mitternachtsmette singen die beiden das Lied zu den Lauten der Gitarre. Die Oberndorfer hören brav zu, freuen sich und gehen nach Hause.

Da sind Josef Mohr und Franz Gruber. Ahnungslose Schöpfer des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht". Niemand ahnt, daß in dieser Stunde das unsterbliche Lied „Stille Nacht, heilige Nacht" geboren wurde, das die Welt erobern sollte. Im Frühjahr kommt ein Orgelmacher aus dem Zillertal, hört das Lied und bringt es in seine Heimat. Von dort tragen es ein paar wandernde Kaufleute in die Ferne. Einmal kommen sie nach Leipzig und singen es vor der katholischen Gemeinde. Und von hier beginnt sein Siegeszug. Niemand aber weiß mehr, wer Verfasser und Komponist sind. Als „Tiroler Volkslied" geht es durch die Welt. 1854 versucht ein Mitglied der Berliner Hofkapelle, auf die Spur der Verfasser zu kommen. Was findet er schließlich? Einen armen Lehrer und Organisten namens Gruber in Hallein, der ihm endlich Aufklärung geben kann, wie das Lied entstand, und der ihm von dem kleinen Grab in Wagrain im Salzburgischen erzählt, das die sterblichen Überreste des Vikars Mohr birgt, der es nicht einmal bis zum Pfarrer gebracht hatte, während sein Lied schon in allen Kirchen gesungen wurde.

Literatur#

  • F. Peterlechner, Stille Nacht. Die Geschichte eines Volksliedes, 1916
  • A. Schmaus und L. Kriss-Rettenbeck, Stille Nacht, heilige Nacht. Geschichte und Ausbreitung eines Liedes, 1968
  • T. Hochradner und G. Walterskirchen (Hg.), 175 Jahre "Stille Nacht! Heilige Nacht!", 1994
  • dieselben (Hg.), J. Mohr, Autograph von "Stille Nacht! Heilige Nacht!", 1995.


Stille Nacht, heilige Nacht
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute hochheilige Paar
Holder Knabe im lockigen Haar
Schlafe in himmlicher Ruh
Schlafe in himmlischer Ruh

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Gottes Sohn! O wie lacht
Lieb' aus deinem göttlichen Mund.
Da uns schlägt die rettende Stund'
Jesus in deiner Geburt!
Jesus in deiner Geburt!

Stille Nacht! heilige Nacht!
Die der Welt Heil gebracht.
Aus des Himmels goldenen Höhn
Uns der Gnaden Fülle läßt seh'n
Jesum in Menschengestalt,
Jcsum in Menschengestalt.

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Wo sich heut alle Macht
Väterlicher Liebe ergoß
Und als Bruder huldvoll umschloß
Jesus die Völker der Welt,
Jesus die Völker der Welt.

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Lange schon uns bedacht.
Als der Herr vom Zorne befreit,
In der Väter urgrauer Zeit
Aller Welt Schonung verhieß,
Aller Welt Schonung verhieß.

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Alleluja,
Tönt es laut von Feme und Nah:
Jesus der Retter ist da!
Jesus der Retter ist da!

Weiterführendes#


Man kann als Österreicher wirklich sehr stolz darauf sein, dass dieser Welthit ohne jede Promotion rein auf geistiger Kraft basierend in Salzburg entstanden ist: Das Lied wird heute wieder um die Welt gehen..

-- Glaubauf Karl, Samstag, 24. Dezember 2011, 10:53


Weiterführendes

-- Lanz Ernst, Dienstag, 15. Dezember 2020, 21:10


-- Lanz Ernst, Samstag, 26. Dezember 2020, 16:52


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