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Bucklige Welt - Bräuche im Februar
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Maria Lichtmess im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Bis um 1950 war Maria Lichtmess der Ein- und Ausstandstag für die bäuerlichen Dienstleute, ein Halbfeiertag, und galt als Halbzeit der Winterfütterung. "Maria bläst das Licht aus und Michael zündet es wieder an", hieß es in Bezug auf das Arbeiten bei Kunstlicht. Auch zu Lichtmess ging die Percht um.

Hochneukirchen und Gschaidt, jetzt
In der Kirche werden Kerzen für die Altäre und private Verwendung geweiht.

Kirchschlag, jetzt
In der Michaelskapelle neben der Kirche, die heute auch als Totenhaus fungiert, bringen die Gläubigen das Kerzenopfer, d. h. sie geben eine Spende für die Kerzen, die im Lauf des Jahres in der Kirche gebraucht werden. Diese Kerzen, die der Mesner vorbereitet hat, sowie jene die mitgebracht wurden, werden dann gesegnet. Mit brennenden Kerzen zieht die Prozession in die Kirche hinüber, wo die Eucharistie gefeiert wird.

Wiesmath, jetzt
In der Kirche findet die Kerzenweihe statt.

Zöbern, jetzt

Am 2. Februar finden eine Lichterprozession und die Kerzenweihe statt. Die Gläubigen nehmen die Kerzen gegen eine kleine Spende mit, um sie in wichtigen Lebenssituationen anzuzünden.

Blasiussegen im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Der Blasiustag galt als Bauernfeiertag. Man sagte, zu Blasius hat der Wind Namenstag und fütterte ihn, um ihn zu besänftigen. Dazu wurde Spreu in den Wind gestreut und gesagt: "Blas' jetzt so viel du willst, aber gib den Sommer über Ruhe!"

Hochneukirchen und Gschaidt, jetzt
In der Kirche gibt der Pfarrer mit zwei gekreuzten Kerzen den Blasiussegen.

Kirchschlag, jetzt
Der Blasiussegen wird am 3. Februar (oder auch schon am 2. Februar) nach dem Gottesdienst mit gekreuzten Kerzen einzeln oder zu zweit erteilt zum Schutz vor Halskrankheiten und allem Bösen. Er ist besonders bei allen, die viel reden oder singen müssen, begehrt.

Lichtenegg, jetzt
Es wird der Blasiussegen erteilt.

Wiesmath, jetzt
Der Pfarrer erteilt den Blasiussegen.

Zöbern, jetzt
Im Gottesdienst am 3. Februar spendet der Priester mit zwei gekreuzten Kerzen jedem Messbesucher den Blasiussegen. Er soll vor Halskrankheiten und allem Bösen bewahren.

Fasching im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Zwischen Stephanitag und Aschermittwoch war der Fasching die Zeit für Unterhaltungen und Bälle. Sonntag (Foastsunda, narrischer Sonntag), Montag (Froschmontag) und Dienstag (Foschingto) waren die "drei heiligen Faschingtage". Es wurde meist durchgefeiert und nicht selten vergessen, das Vieh zu füttern. Samstag und Sonntag gab es in Hochneukirchen Tanz, am Montag in Kirchschlagl und der Kehraus war in Maltern. Am Froschmontag machten die bunt maskierten Faschingnarren mit einem "Oaweiberl", einem Haferträger und einem Harmonikaspieler den Ort unsicher. Die Narren trugen weiße Gewänder mit aufgenähten roten Herzen, Sternen oder Monden. Es wurde viel gejauchzt und mit allen Hausbewohnern getanzt. Man bat den Hausherren um Hafer für den "kranken Schimmel" und die Bäuerin um Eier und "Schwarzwurzen" (Geselchtes). Mädchen waren für den Abend zur Abschlußfeier eingeladen. Dabei wurde das gesammelte Fleisch und ein Teil der Eier gekocht, dazu gab es Sauerkraut, Most und Glühwein. Man hat aufgespielt und getanzt. Mitte der 1950-er Jahre lösten sich die Burschenschaften auf. Schulkinder führten den Brauch noch einige Zeit weiter, sammelten aber nur Geld. Als Rest erhielt sich gelegentlich ein "Fleischball" mit Harmonikamusik und Tanz im Gasthaus von Maltern. Als eigentlicher Faschingtag galt der Faschingdienstag, da gingen jung und alt gemeinsam zum Tanz. Man sagte, "der Bauer treibt sogar die Halterbuben aus". Die Musik begann schon zu Mittag zu spielen, um Mitternacht war Faschingskehraus. Es kamen die "Kuchelweiber" des Wirtes und kehrten den Tanzsaal aus, auch jene die nicht gehen wollten. Der Fasching war die Zeit der Hochzeiten. Gab es in einer Pfarre keine Eheschließung, veranstaltete man das Blochziehen (auch Wiegenholzstreifen genannt) als Volksfest. Dazu ließen sich die Junggesellen vor ein Bloch spannen, das sie unter Musik und lautem Gejohle durch ihren Ort ziehen mussten. Es wurden lustige Sachen aufgeführt und ein Junggeselle mit der Waldbraut (dem Bloch) verheiratet. In den Fasching fielen die sogenannten Nachbarschaften, Bauernfeiertage für das jeweilige Dorf. Der jeweilige "Zwölfer" hatte die Nachbarschaftsversammlung zu verköstigen. In Züggen und Offenegg war die Nachbarschaft zu Fabian und Sebastian (20. Jänner). In Züggen wurde sie 1990 aufgelöst und in Offenegg auf den Sonntag verlegt. In Maltern und Hattmannsdorf wurde sie zu Pauli Bekehrung (25. Jänner) oder am Sonntag abgehalten. Hochneukirchen, Kirchschlagl, Gschaidt, Burgerschlag, Grametschlag, Loipersdorf und Ulrichsdorf hielten ihre Nachbarschaftsversammlung am Blasiustag (3. Februar). In Gschaidt wurde sie nach 1945 auf den Lichtmesstag verlegt und 1970 aufgelöst.

Hochneukirchen und Gschaidt, jetzt
Nach deutschem Vorbild beginnt der Fasching am 11.11. um 11 Uhr. Ballveranstalter sind die drei Feuerwehren, die Musikvereine, Sportunion, Bauernbund und Landjugend. Dazu kommen der Maskenball in Gschaidt am Faschingsamstag und der Kindermaskenball am Faschingsonntag. Ein neuer Brauch ist das Narrentreffen am Nachmittag des Faschingdienstags in Hochneukirchen. Erstmals 1996 spielte der Musikverein maskiert durch den Ort. Eine mehr oder minder maskierte, ungeordnete Schar schließt sich an und zieht von einem Wirtshaus zum anderen. Der Faschingsamstag heißt auch "Foast-Soumsta" (feister Samstag). Da werden Faschingkrapfen gebacken und es gibt besonders gutes Essen. Am Abend wird getanzt.Auch die anderen Katastralgemeinden feiern den Fasching: In Gschaidt ein Kindermaskenball am Dienstag, in Ulrichsdorf Seniorenfasching und "Faschingnoarn" der Kinder.

Zöbern, jetzt
Die Faschingszeit beginnt am Stephanitag und dauert bis Aschermittwoch. An den letzten drei Faschingstagen (Sonntag, Montag und Dienstag) verkleiden sich Kinder als Faschingsnarren. Sie besuchen bekannte Familien, hüpfen lustig umher und bekommen Geld und Faschingskrapfen. Verschiedene Vereine veranstalten Faschingsumzüge. Am Faschingmontag findet der Bauernbundball statt. Die "Lustbarkeiten" enden am Faschingdienstag um Mitternacht.

Fastenzeit im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
In der Fastenzeit kochten die Frauen mit Öl (statt mit Schmalz). Zu den Fastenspeisen gehörten Brotsuppe, schwarze Ölsuppe, Bohnensuppe, Gerstprein (Rollgerste), ohgworkti Fleckerl. Besondere Fasttage waren Mittwoch, Freitag und Samstag. Bis in die 1960er- Jahre gingen in der Fastenzeit Brezelverkäufer (mit einem Buckelkorb) hausieren.

Hollenthon, einst
Während der Fastenzeit war Kochen mit tierischem Fett (Schmalz) verboten. Man verwendete nur Butterschmalz, Rahm und Leinöl. Mittwoch und Freitag waren fleischlose Tage.

Hollenthon, jetzt
In der Fastenzeit finden keine Tanzveranstaltungen statt. Viele Menschen verzichten auf Genussmittel wie Zigaretten und Alkohol. An Sonntagen werden Kreuzwegandachten gehalten, an Freitagen Kinderkreuzwege für Volks- und Hauptschüler. Außerdem nehmen die Pfarrangehörigen am 5. Fastensonntag am Familienkreuzweg in Kirchschlag teil. Der Familienfasttag ist mit einer Spende am Sonntag in der Kirche verbunden.

Kirchschlag, jetzt
In der Fastenzeit unterbleiben "lärmende Unterhaltungen". Am 5. Fastensonntag ist der Kirchschlager Kalvarienberg Ziel des Familienkreuzweges, an dem Gläubige aus dem ganzen Dekanat teilnehmen. Anschließend laden die katholische Frauen- und die Männerbewegung zur Agape ein. Für den Familienfasttag kochen Mitglieder der Frauenbewegung (KFB) zu Hause verschiedene Suppen (z.B. Erdäpfelrahmsuppe, Portugiesische Gemüsesuppe, Gulaschsuppe), die sie am Suppensonntag auf dem Hauptplatz anbieten. Die dafür erhaltenen Spenden erhält die KFB-Aktion Familienfasttag.

Krumbach, jetzt
Neben den Kreuzweg-Andachten in der Kirche gibt es einmal einen "Marktkreuzweg". Die Teilnehmer gehen betend zu Stationen, die im Gemeindeleben Bedeutung haben (z.B. Caritas-Tagesstätte, Gemeindehaus mit Synagogen-Gedenktafel, Abrahamsdenkmal). Mit den Erstkommunionkindern werden der Kalvarienberg in Kirchschlag oder das große Fastentuch in Kirchberg besucht. 2008 wurde ein neuer Kreuzweg zum Friedhof angelegt.

Lichtenegg, jetzt
Unterschiedlich gestaltete Kreuzwegandachten werden Sonntag um 14 Uhr angeboten.

Wiesmath, jetzt
Die Gläubigen nahmen an den Kreuzwegandachten in der Kirche teil.

Zöbern, einst
In früheren Jahren gab es in der Fastenzeit "keine Lustbarkeiten", es wurde nicht getanzt. Auch die Werktagsmessen fanden regen Zuspruch.
Zöbern, jetzt
Meist hält man sich an das Verbot der Tanzunterhaltungen. Kreuzwegandachten finden in der Kirche vor entsprechenden Bildern oder im Freien bei Kreuzwegstationen statt.

Aschermittwoch im Dekanat Kirchschlag

Gschaidt, jetzt
In der Kirche wird das Aschenkreuz erteilt.

Hochneukirchen, einst
Der Aschermittwoch war ein strenger Fasttag. In der Küche wurden die Schmalzkübel weggeräumt und das Kochgeschirr gewaschen, um alle Fettspuren zu beseitigen.

Hollenthon, jetzt
Viele Gläubige kommen in die Abendmesse, um sich mit dem Aschenkreuz bezeichnen zu lassen.

Kirchschlag, jetzt
Traditionelle (fettfreie) Speisen sind Bohnensuppe und Bohnensalat. Bei der Abendmesse wird das Aschenkreuz erteilt.

Krumbach, jetzt
Seit einigen Jahren (vor 2007) werden die Palmbuschen des Vorjahres vor der Kirche verbrannt, "um deutlich zu machen, woher die Asche kommt, mit der wir bestreut werden".

Lichtenegg, jetzt
Das Aschenkreuz wird in der Abendmesse gespendet.

Wiesmath, jetzt
Geweihte Palmkätzchen werden verbrannt und das Aschenkreuz aufgelegt.
Zöbern, jetzt
Man hält den Fasttag und holt sich das Aschenkreuz. Der Heringsschmaus (Fischessen) kam "von der Stadt" in die Gemeinde.