Lebensmittelhandel#
Zur Deckung des täglichen Bedarfs der städtischen Bevölkerung spielte bis weit ins 20. Jahrhundert der Markt eine zentrale Rolle. Brot, Fleisch, Eier, Milch
und Gemüse wurden dort von den Produzenten verkauft. Daneben erhielt man in Kolonialwarengeschäften Kaffee, Tee usw. Greissler waren als Nahversorger wichtig. Im 19. Jahrhundert entstanden Brotfabriken (z.B. Anker) und Molkereien mit Verkaufsfilialen. 1856 gab es die erste Konsumgenossenschaft im Industrieort Teesdorf, Niederösterreich, als Selbsthilfeorganisation der Arbeiterbewegung. Der erste Selbstbedienungsladen Österreichs war 1950 ein "Konsum" in Linz. In den 1970er Jahren hatte der "Konsum Österreich" einen Marktanteil von 20 % und zählte über 800.000 Mitglieder - und musste doch 1995 den Konkurs anmelden.
Quelle:
Chaloupek, Günther et al.: Österreichische Handelsgeschichte. Wien, Köln, Weimar 2012
Bild:
Typische Vorstadtgreißlerei, Wien 9, Sobieskiplatz, 19. Jh.
Siehe auch:
Handel