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Schürze#

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Bild 'Schürze'

Frauenschürzen sind seit dem 15. Jahrhundert Teil von Trachten, wobei die Farbe regional und nach Familienstand variierte. Arbeitsschürzen waren meist blau. Die Wiener Volkskundlerin und Trachtenexpertin Gexi Tostmann hat verschiedene Arten genannt: die Alltagsschürze (einfach breit, aus bedrucktem oder einfarbigem Baumwollstoff), Variante "Servierschürze" (in Bahnen geschnitten, am Bund leicht gezogen, kam um 1900 als Berufskleidung auf), doppeltbreite Schürze (in der Mitte eine einfache, seitlich je eine halbe Stoffbahn, besonders bei Festtagsdirndln aus Seide). "Den Schürzenbändern kommt große Bedeutung zu. Sie sind entweder beidseitig gesäumt, etwa zehn Zentimeter breit und können zu einer schönen Masche gebunden werden, oder sie sind doppelt zusammengenäht, gewendet und schmäler. Eine modernen Interpretation wonach man aus der Masche auf den Familienstand der Trägerin schließen könne, teilt sie nicht: Ob man sie seitlich, hinten oder vorne bindet, ist Geschmackssache.  

In der bürgerlichen Mode waren Schürzen nicht standesgemäß. Sie wurden nur von Bediensteten wie Köchinnen getragen. Erst die Biedermeiermode entdeckte die Schürze (Tablier), "wobei die feinen Zierschürzchen freilich oft nur als dekorative Struktur des Rockes erscheinen". (A. Bönsch)

Männerschürzen (Schurz) waren ein Teil der Arbeitskleidung von Schustern, Riemern, Sattlern, Tischlern (grün), Bindern, Schmieden (Leder), Fleischhauern, Müllern und Bäckern (weiß). Das um die Hüften gebundene "Fürta" (Fürtuch) aus blau gefärbtem Leinen gilt als Standeszeichen der Weinbauern in Niederösterreich.


Quellen:
Annemarie Bönsch: Formengeschichte europäischer Kleidung. Wien 2001. S. 235
Arthur Haberlandt: Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs. Wien 1953. Bd. 1/S. 125
Gexi Tostmann. Das Dirndl. Tradition und junge Mode. Wien 1985. S. 77 f.

Bilder:
"Bierwirthsjung" und "Wäschermädchen" aus dem Brand'schen Kaufruf, 1775. Gemeinfrei


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