Vinzenz, hl.#
Vinzenz war Diakon in Valencia (Saragossa, Spanien). Er starb, vermutlich am 22. Jänner 304, als Märtyrer. Die Überlieferung weiß von unvorstellbaren Qualen und zählt ihn zu den Heiligen vom unzerstörbaren Leben.
Alle frühen Martyrologien erwähnen Vinzenz, dem in Rom drei Kirchen geweiht sind. Seine Reliquien zählten zu den wichtigsten des Frankenreiches. Nach der Übertragung der Gebeine von Valencia nach Lissabon nahm der Kult großen Aufschwung. Das Heiligengedächtnis wird am 22. Jänner begangen. "Vinzenz, Diakon, Märtyrer in Spanien" ist ein nicht gebotener Gedenktag im Generalkalender.
Darstellungen zeigen ihn als jugendlichen Diakon, mit Mühlstein und Raben.
Das Datum des Festes am 22. Jänner und die Volksetymologie (Vin-Cent) macht ihn zum Patron der Weinbauern ("Vinzenzi Sonnenschein bringt Frucht und guten Wein.") und Holzknechte. Wie Fabian und Sebastian (20. Jänner) galt der Termin als Mittwintertag und "Vogelhochzeit".
Bräuche: Im bayerisch-österreichischen Gebiet waren Vinzenzimärkte und Vinzenzifeste der Waldarbeiter am Tag des Heiligen weit verbreitet. Die Holzknechte erkoren ihn zu ihrem Feiertag. Kirchenbesuch und Arbeitsruhe waren für die Berufsgruppe Pflicht, ein fröhliches Fest durfte nicht fehlen. In Gutenstein (Niederösterreich) lassen die Angehörige aller Berufe, die mit Holz zu tun haben, ihren Patron hoch leben. Der arbeitsfreie Tag beginnt mit einem Gottesdienst.
Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 34f.
Bautz: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Herzberg 1998. Bd. XIV (ISBN 3-88309-073-5)
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 499f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 833f.
Helga Maria Wolf: Österreichische Feste & Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003. S.23
Heiligenlexikon: Vinzenz
Bild:
Vinzenz-Statue in Lissabon. Foto: Stefan Didam-Schmallenberg. Aus Wikipedia, gemeinfrei