700 Jahre St. Stephan in Baden#
Sondermarke#
Die erste urkundliche Erwähnung eines Priesters in Baden erfolgte im Jahr 1220, welche Stellung dieser hatte – er könnte Kaplan an der Burg Baden gewesen sein – ist darin jedoch nicht vermerkt. Als das nahegelegene Traiskirchen einst mit all seinen Pfarrfilialen dem Stift Melk unterstellt wurde, kam es, vor nunmehr genau 700 Jahren, 1312, zur Loslösung von Baden. Als selbständige Pfarre, zunächst noch unter dem Patronat von Melk, wurde 1729 das bis dahin zu Passau gehörende Gebiet an das Erzbistum von Wien abgetreten. 1784 wurde Baden schließlich eine landesfürstliche Pfarre. Die lange und ereignisreiche Vergangenheit des Gotteshauses spiegelt sich in den vielen verschiedenen Stil-Elementen des Bauwerks wider. Aus der Romanik finden sich beispielsweise noch Tierköpfe, die unter den Gewölben des Mittelschiffes eingemauert sind, an die Gotik erinnern vor allem der Taufbrunnen und mehrere Engelsfiguren an den Kirchenmauern und am Südtor. Aus der Zeit der Renaissance sind Grabdenkmäler erhalten, von denen einige an den Säulen der Kirche befestigt sind. Im Laufe des 18. Jahrhunderts erfolgte die Aufstellung mehrerer Seitenaltäre im Langhaus der Kirche, besondere Erwähnung verdient dabei der so genannte Sebastianaltar, der von der Badener Bürgschaft zur Erinnerung an das Pestjahr 1713 gestiftet wurde – dies wird auch durch eine Votivtafel bezeugt, die heute über dem Ausgang bei der Sakristei hängt. Spuren des Barock zeigen sich vor allem im Altarbild, das die Steinigung des Hl. Stephanus darstellt, sowie im wertvollen Sakristeischrank aus dem Jahre 1743. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde schließlich mit umfangreichen Regotisierungsarbeiten begonnen, in deren Rahmen man unter anderem die neugotische Vertäfelung sowie das Chorgestühl errichtete.