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Schatzsuche im Müll#


Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH SFG


Glasgewinnung im Recycling
Quelle: SFG

Die Müllberge unserer Gesellschaft wachsen in den Himmel. Dabei sind sie beileibe nicht nutzlos. Ganz im Gegenteil: Wertvolle Rohstoffe lagern in unserem Abfall. Selbst nachdem er verbrannt wurde.

Die über 430.000 Einwohner der slowakischen Hauptstadt Bratislava produzieren etwa 9.000 Tonnen Müll im Monat. Dieser wird Großteils für die Stromerzeugung verbrannt. Übrig bleibt Schlacke. Dieser Verbrennungsrückstand enthält zu etwa einem Fünftel einen wertvollen Rohstoff: Glas. Bisher wurde die Schlacke zur Versiegelung von Mülldeponien eingesetzt – jetzt wird sie aufbereitet um Altglas zu gewinnen, das in der slowakischen Glasindustrie wiederverwendet wird. Dieses Altglas ist im wahrsten Sinne durch das Feuer gegangen: Etwa 850 Grad heiß wird es im Müllverbrennungsofen. Kein Wunder, dass das Herauslösen der Glasscherben aus der Schlacke kein leichtes Unterfangen ist.

Zuerst wird die Schlacke gesiebt. Übergroße und extrem kleine Teile werden dabei entfernt. Dynamische Siebbeläge sorgen dafür, dass die Siebmatten freibleiben und sich feuchtes Material nicht festsetzen kann. In dem sogenannten „Mittelkorn“, das nach dem Sieben übrig bleibt, befindet sich bis zu 50 Prozent Altglas. Danach wird das Material getrocknet. Dabei wird der Feuchtegehalt des Materials von 15 auf etwa ein Prozent gesenkt.

Da das Material durch Staub, Asche und andere Anhaftungen stark verschmutzt ist, muss es gereinigt werden. Das erfolgt in einem Etikettenentferner. In einer Maschine werden die Teilchen durch Förderpaddel quasi „abgeschliffen“. Alles, was danach kleiner als sieben Millimeter ist, wird noch einmal abgesiebt. Die im Produkt verbliebenen Eisen- und Nichteisenmetalle werden mittels Magnet und Wirbelstromabscheider abgetrennt. Eine optische Sortiermaschine sucht mittels modernster Kamera- und Sensortechnik aus dem dann noch vorhandenen Material die Altglasscherben heraus. Der Aufwand lohnt sich: Bis zu drei Tonnen Altglas können so pro Stunde gewonnen werden.

So eine bemerkenswerte Anlage ist nur ein Beispiel dafür unsere Ressourcen zu schonen. Das österreichische Unternehmen Binder+Co AG stellt solche Anlagen her. Diese ausgefeilter Technik trägt dazu bei, unsere Müllberge kleiner werden zu lassen.

Bitte auch den Beitrag im JOANNOVUM Juni 2021 beachten!#


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