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Was Österreicher interessiert#

Es gibt nicht nur Google und Wikipedia: Das vor zehn Jahren online gegangene Wissensportal Austria-Forum bietet bereits rund 800.000 Einträge an. Die Benutzerzahlen steigen an. #


Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: Salzburger Nachrichten (Freitag, 28. April 2017)

Von

Martin Behr


Austria-Forum
Austria-Forum

GRAZ. Schlag nach bei Wikipedia: „Das Austria-Forum ist ein Informationsportal zu österreichbezogenen Themen. Betrieben wird das Portal vom gemeinnützigen Verein ,Freunde des Austria Forums‘ mit Server- und Internetunterstützung der Technischen Universität Graz.“ Ein Wissensportal klärt über das andere auf. Seit nunmehr zehn Jahren ist das Austria-Forum aktiv, die Bekanntheit hält sich aber noch in Grenzen.

„Wichtig ist, dass es nicht nur Dinge beinhaltet, die mit Österreich zu tun haben, sondern auch alles, was Österreicher interessieren könnte. Eine Konkurrenz zu Wikipedia war nie geplant. Eher eine weiterführende, in die Tiefe gehende Informationsmöglichkeit“, sagt Hermann Maurer, Mastermind des Projekts. Das Austria-Forum umfasst mittlerweile knapp 800.000 Einträge, wobei großer Wert darauf gelegt wird, dass es sich um „qualitätsgeprüfte Informationen“ handelt. Will heißen: Anders als bei Wikipedia sind die Artikel auf ihre Richtigkeit geprüft, die jeweiligen Autoren stehen dafür auch mit ihren Namen ein. „Das ist eine Fundgrube für alle, die Hausarbeiten oder Seminararbeiten verfassen: Auf das vom Austria-Forum vermittelte Basiswissen kann man aufbauen“, sagt Maurer und verweist auf rund 300.000 Fotos auf dem Portal.

Apropos aufbauen. Das Austria- Forum geht auf das 1996 initiierte Kulturinformationssystem AEIOU zurück, die umfassende Online- Darstellung Österreichs in Wort und Bild musste aber 2005 nach zahlreichen Problemen vom Netz gehen. „Ein Tiefschlag“, betont Maurer, der dann aber gemeinsam mit einem engagierten Team beschlossen hat: „Wir probieren es nochmals.“ Mittlerweile gibt es einige Erfolge zu verzeichnen, im Austria-Forum sind etliche Wissenssammlungen integriert – etwa das ABC zur Volkskunde Österreichs, das AEIOU-Österreich-Lexikon, eine Essay-Sammlung, die Austria-WIKI-Beiträge sowie Datenbanken zu Kunst und Kultur, Politik und Geschichte, Wissenschaft und Geografie.

Täglich machen bis zu 8000 Benutzer von den Dokumenten, Bildern und Videos Gebrauch, im Jahr gibt es rund zwei Millionen Zugriffe. Tendenz steigend. „Die Zugriffszahlen steigen langsam, aber ständig. Das Austria-Forum ist, wie auch der aktuelle Leiter Martin Ebner erklärt, eine „nicht auf Gewinn gerichtete Einrichtung eines Forschungskonsortiums zur Verbreitung von Österreichwissen im internationalen Kontext“. Im Aufbau begriffen ist das Zur-Verfügung-Stellen vollständiger Bücher im Netz. Nicht zum Herunterladen, sondern für den Onlinekonsum. 1500 Bücher und 4500 Zeitschriften sind schon in der Datenbank, ständig werden es mehr. Sechs bezahlte Mitarbeiter und 160 Ehrenamtliche betreuen das engagierte Projekt, das auch Kooperationen mit Zeitungen anstrebt.

Wer im Austria-Forum surft, stößt auf unterschiedlichste Beiträge. Essays zum Thema „Entleerung der Dorfzentren“ etwa, eine Kulturgeschichte des Biers, Neues über die Sicherheit in Informationssystemen, eine Bestandsaufnahme hartnäckiger Mythen in Sachen Ernährung und noch vieles andere mehr. Anfangs habe es Vorwürfe gegeben, man sei zu sehr geisteswissenschaftlich orientiert, berichtet Helmut Maurer. Mittlerweile habe man sich sehr bemüht, in allen Wissensdisziplinen firm zu sein. Die Plattform verstehe sich als hochwertige, allgemein verständliche Informationsdrehscheibe für Experten, Fachleute, Kundige, interessierte Laien, also kurz: für Lehrende und Lernende.

Salzburger Nachrichten (Freitag, 28. April 2017)


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