Notiz 075: Advent, Advent…#
von Martin Krusche…und Zündkerzen. Das ist ja klar. Im Johann Puch Museum Graz sind einige gläserne Klassiker verwahrt. Ja, Christbaumschmuck. Geht auch ohne Christbaum gut. Neuerdings ebenso als langer Puch G. Die Farbe Schwarz paßt; wenn auch nicht gar so sehr zu Weihnachte, aber zu G-Wagen. Stabiles Schachterl. Läßt sich problemlos stapeln, falls man davon mehrere hat.
Ich bin abends bloß zwei Schritte ins Museumsfoyer gekommen und war schon mitten in einer Projektbesprechung. Das zog sich eine Weile hin. Aber in der Runde ist niemand gekränkt, wenn das Begrüßen eventuell erst nach einer halben Stunde erfolgt. Die Prioritäten sind dort allen klar. Wir haben ja aller andauernd Projekte in Arbeit.
Interessantes Detail: Nikolaus Tschubi macht sich das Leben extra schwer. Er hat begonnen, die späte Puch’sche Zweiradgeschichte zu recherchieren, die Ära nach dem 1987er Verkauf des Sektors an Italien. Ich hatte derweil eben erst diesen Aktenkoffer mit historischen Fotografien bekommen und darunter ein paar sehr ausgefallene Motive gefunden. Es ist tatsächlich so, daß danach ein paar Bücher umgeschrieben werden sollten. (Gut, so viele Bücher sind es ja nicht.)
Ich hab bei den alten Puchianern nachgefragt, ob jemand Details zum Puch 500 von 1929 kennt, zum Kleinwagen. Da ist fast nichts überliefert. Aber später waren die Burschen ja alle dabei, Augenzeugen, Zeitzeugen. So erfuhr ich, daß der Prototyp U3 zerschnitten worden ist, aber der Motordeckel erhalten blieb, weil ihn ein Arbeiter an sich nahm, nämlich jener, der den Deckel von Hand geformt hatte.
Oder Stichwort Puch G. Die Prototypen. Karlheinz Scherhag hat mir erneut bestätigt: man erkennt sie am durchgehenden Kardantunnel und daran, daß der Leiterrahmen aus drei Teilen zusammengesetzt wurde. Scherhag glaubt nicht, daß noch welche existieren.
In diesen Tagen kam auch einige Weihnachtspost. Helmut Oberzill hat der Kühlerfigur seines Steyr XII eine wärmende Mütze verpaßt. Aus Deutschland kam eine Karte von Michael Kuhn. Dieser Gruß vom Steyr Puch Freundeskreis Deutschland zeigt Johannes Ortner bei der Alpenfahrt von 1963. Ortner ist einer der bedeutendsten österreichischen Motorsportler der Nachkriegszeit und sicher deshalb heute noch unter den Lebenden, weil er früh genug mit den Rennen aufgehört haben.
Post von Heinz Mesicek (ÖGHK) bezog sich auf die 2019er Löwen Rallye, bei der wir den D&U-Wagen sehen konnten, eine Rarität, die einst in Graz gebaut wurde. Zwei Einheiten, nur dieses Exemplar erhalten.
Mesicek: „Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo das Fahrzeug an den unterschiedlichsten Orten gezeigt werden kann. Zur Zeit kann es im Siegfried Marcus Automobilmuseum in Stockerau / Niederösterreich, besichtigt werden. Die diesjährige Automobilausstellung der Familie Malek thematisiert den Werdegang des schrottreifen Automobils bis zu seiner Wiedergeburt.“