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Notiz 070: Popkultur, Wissenschaft und Kunst#

von Martin Krusche

Sie haben am Montag, dem 4. November 2019, die Gelegenheit, Comic-Zeichner Chris Scheuer bei der Arbeit zu sehen. Es wird dabei unter anderem um den Puch G gehen, der vor 40 Jahren auf den Markt kam. Bei der Gelegenheit bekommen Sie übrigens ein historisches Unikat zu sehen.

Comic-Zeichner Chris Scheuer (rechts) zu Besuch bei Altmeister Fredi Thaler. (Foto: Martin Krusche)
Comic-Zeichner Chris Scheuer (rechts) zu Besuch bei Altmeister Fredi Thaler. (Foto: Martin Krusche)

Die Industriedesigner Willi Gangl und Alfred Urleb (WiGL Design) haben ihre Berufslaufbahn vor Jahrzehnten bei den Puchwerken in Thondorf begonnen. Aus dieser Zeit stammt eine großformatige, farbige Phantomzeichnung des Puch G, die erhalten geblieben ist. Scheuer wird diese Arbeit als Anregung für eine aktuelle Deutung des G-Wagens nutzen.

Manche von Ihnen werden Scheuer ja schon kennen; oder wenigstens einige seiner Arbeiten. Er hat den Umschlag des neuen Haflinger-Buches gestaltet. Von ihm stammt überdies das Jubiläums-Poster zu „60 Jahre Steyr-Puch Haflinger“.

Auch das 2017er Poster zu „50 Jahre Steyr-Puch 500“ hat Scheuer gezeichnet. Außerdem eine Serie ausgewählter Puch-Mopeds. Den Anlaß dazu hatten wir 2016 mit „Mythos Puch III“, das Booklet dazu können Sie hier online sehen: (Link)

Wir kriegen kein Original in den zweiten Stock des Schlosses, also muß eine Miniatur in 1:43 Modell stehen. (Foto: Martin Krusche)
Wir kriegen kein Original in den zweiten Stock des Schlosses, also muß eine Miniatur in 1:43 Modell stehen. (Foto: Martin Krusche)

Doch am 4. November 2019 finden Sie Gelegenheit, sich solcher Werke auf Schloß Freiberg aus der Nähe anzuschauen und dem Künstler zu begegnen.

Außerdem werden einige Blätter gezeigt, die uns WiGL Design von der Entwurfsarbeit für das Projekt Fiat Lux hinterließ. Und wer Glück hat, erwischt im Schloß noch einige von den alten Bildpostkarten, die es zu diesen Projekten gab.

Von solchen Dingen wird ein anregender Thementag begleitet, bei dem Gottfried Lagler zu Gast ist, ein versierter Akteur aus der Szene der Schrauber und Sammler, außerdem Steiermark-Repräsentant der ÖGHK = Österreichische Gesellschaft für historisches Kraftfahrwesen. Dazu gehört weiters ein prüfender Blick auf das 20. Jahrhundert und ein kühner Blick in die nahe Zukunft. Künstler Martin Krusche und Wissenschafter Hermann Maurer leuchten dieses Zeitfenster aus.

Chris Scheuer: Entwurf zum Buch-Cover
Chris Scheuer: Entwurf zum Buch-Cover
Chris Scheuer: Das Jubiläums-Poster
Chris Scheuer: Das Jubiläums-Poster

Maurer rundet abends den speziellen Thementag mit seinem Vortrag „Wir haben zu wenig Phantasie“: Vieles, was vorhergesagt wurde, ist nicht gekommen. Vieles, was gekommen ist, wurde nicht vorhergesagt. Zur Bewältigung wichtiger Probleme brauchen wir verlässliche Daten und mehr Phantasie.

Damit wird anschaulich gemacht, welche verschiedenen Zugänge uns helfen, aktuelle Umbrüche besser zu verstehen, die Vierte Industrielle Revolution. Das ordnet den kulturgeschichtlichen Rückblick und den wissenschaftlichen Ausblick rund um die eigenwilligen Sichtweisen der Kunstpraxis an. So löst sich heuer Mythos Puch VI als Teil von Fokus Freiberg: Nächste Spuren (Drei Tage im November) ein, der Beleg, daß Provinz nicht provinziell bedeutet.


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