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Notiz 084: Reisch. Ein Rückblick.#

(Folge #1)#

von Peter Reisch

Seit Jahrzehnten keine Woche ohne Gedanken an historische Fahrzeuge. Die Jahrzehnte addieren sich mit der Zeit zu einem Schatz des Wissens und der Erfahrung, aber auch zu Nichtmehrwissen und Nicht-Verstehen, was man eher kaum als Schatz bezeichnen kann, eigentlich ist es nur unter normal zu verbuchen.

(Foto: Archiv Peter Reisch)
(Foto: Archiv Peter Reisch)

Gedanken zur “Urzeit“ - der „Zeit der Wissenden“ (1950, 1960er Jahre)#

So kann ich seit meiner frühen Kindheit auf echte Veteranen und werdende Veteranen zurückblicken, das habe ich meinem Vater Max Reisch zu verdanken, motorreisender Schriftsteller und Sammler von „Motorisiertem Kulturgut“, wie heute die historischen Fahrzeuge auch genannt werden. Auch der Begriff der „Historischen Mobilität“ ist ein recht neuer Begriff, der nun allgemein verstanden wird.

Wie altbacken klingt in heutigen Ohren das liebevoll geprägte Wort „Schnauferl“, das vor 70 Jahren für Autos von geschichtlichem Wert verwendet wurde. Amüsiert kommen mir manche Gesichter älterer und alter Mitmenschen in’s Gedächtnis, wenn man in den 1960er-, auch noch in den 1970er Jahren von Veteranen und Oldtimern redete.

(Foto: Archiv Peter Reisch)
(Foto: Archiv Peter Reisch)

Man mußte ständig erklären, dass man nicht von ausrangierten Soldaten sprach, sondern von alten Fahrzeugen. Häufig hörte man dann: “Was willst du denn mit den alten Karren?“ Dies führt zu Überlegungen zum Zeitenwandel.

Gedanken zur „Gründerzeit“ (1970er Jahre)#

In den Anfangszeiten der österreichischen Sammlerszene gab es eine Handvoll „Infizierter“, welche sich dem Bewahren alter Vehikel verschrieben haben, zu denen seit den 1950er Jahren auch Max Reisch gehörte, welcher aufgrund seiner Weltgereistheit die englische, französische, auch amerikanische Sammlergemeinschaft bereits vor dem Weltkrieg 2 kennengelernt hat.
(Foto: Archiv Peter Reisch)
(Foto: Archiv Peter Reisch)

Diese Sache interessierte ihn primär, denn er konnte sich von seinen motorisierten Weggefährten aus sentimentalen Gründen nie trennen, so wurde er, wohl unbewusst, zum ersten österreichischen Sammler historischer Fahrzeuge. Seine 1933er „Indien-Puch“, sein 1934er „Asien-Steyr 100“ landeten noch vor dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig im Wiener Technischen Museum als Leihgaben.

Zum Begriff#

Heute gibt es weder die Veteranen des Ersten Weltkrieges mehr, schon lange nicht mehr die Oldtimer, die Haudegen aus dem amerikanischen Wilden Westen, die in den Nachkriegsjahren durch Kino und beliebte Westernromane auch der österreichischen Bevölkerung wohlbekannt waren. Später wurde das Wort Veteranen-Fahrzeug in der deutschen Umgangssprache immer weniger verwendet, heute spricht man nur mehr in einer einfachen (verenglischten) Sprechweise von Oldtimern. (Wird fortgesetzt!)


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