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Österreichisches Museumsgütesiegel, © http://www.museumsguetesiegel.at

Römerstadt Carnuntum #

2404 Petronell-Carnuntum / Niederösterreich, Hauptstraße 3 2404 Petronell-Carnuntum, Hauptstraße 3

Im Jahr 6 n. Chr. errichtete der spätere Kaiser Tiberius ein befestigtes Winterlager im Raum Carnuntum. Damit entstand eine der bedeutendsten Metropolen des römischen Imperiums. Ende des 19. Jahrhunderts begannen Ausgrabungen von Militärstadt und Zivilstadt, deren erste Ergebnisse im Museum Carnuntinum zu sehen sind. 1948 bis 1964 und in den 1980er- Jahren folgten planmäßige Grabungen. 1988 errichtete das Land Niederösterreich den "Archäologischen Park Carnuntum" zur Dokumentation, Forschung und besucherorientierten Darstellung. Derzeit umfasst die "Römerstadt Carnuntum" sechs Standorte:

Römisches Stadtviertel: Ab 2006 wurden am Originalstandort Gebäude im Stil des 4. Jahrhunderts n. Chr. mithilfe der experimentellen Archäologie rekonstruiert. Es handelt sich um ein Bürgerhaus ("Haus des Lucius"), eine elegante Stadtvilla (villa urbana), die Therme (die weltweit einzige römische Therme, die voll funktionsfähig am Originalstandort in antiker Bautechnik errichtet wurde und mit einer Hypokausten-Fußbodenheizung beheizt wird) "Domus quarta" mit dem einzigen erhaltenen Bodenmosaik Carnuntums und das "Haus des Ölhändlers" mit Wohnung und Geschäftslokal.

Das Amphitheater der Militärstadt (Wiener Straße 52, 2405 Bad Deutsch-Altenburg) wurde bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. als Holzkonstruktion errichtet. Seine heutige Form erhielt es in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts. Es war für 8000 Zuschauer ausgelegt. Eine Multimediaaustellung informiert über die Gladiatoren.

Amphitheater der Zivilstadt(ca. 500 m nach der Ortstafel von Petronell-Carnuntum): Das größere der beiden Amphitheater bot 13.000 Besuchern Platz.

Trainingsarena der Gladiatoren: Mit Hilfe von Bodenradargeräten wurde nächst dem Amphitheater der Zivilstadt Fundamente einer Gladiatorenschule entdeckt. Vollständigkeit und Größe machten den Fund zu einer internationalen Sensation. Nach der Freilegung hat man die Arena - mit 14 m Innendurchmesser - und zwei Sitzreihen 2014 wieder aufgebaut.

Heidentor (900 m südlich der Zivilstadt): Das Heidentor, vermutlich in der Regierungszeit Kaiser Constantius II. (351–361 n. Chr.) errichtet, ist ein Quadrifrons, ein Monument mit doppelten Durchgängen über vier Pfeilern. Die Außenabmessungen waren die eines Würfels mit einer Seitenlänge von 14,5 Metern. Der ca. 4,3 m hohe Figurensockel im Zentrum legt die Deutung als Triumphalmonument, wahrscheinlich für eine überlebensgroße Kaiserstatue, nahe.

Museum Carnuntinum (Badgasse 42, 2405 Bad Deutsch-Altenburg: Die 1885 gegründete Gesellschaft der Freunde Carnuntums beauftragte die Architekten Friedrich Ohmann und August Kirstein mit der Planung des Museums im Stil einer römischen Landvilla. Es umfasste schon um die Jahrhundertwende zahlreiche Exponate aus Carnuntum und Umgebung und wurde 1904 durch Kaiser Franz Joseph persönlich eröffnet. aktuelle Ausstellung "Der Adler Roms - Carnuntum und die Armee der Cäsaren" fasst die neuesten Forschungsergebnisse zur militärischen Topographie und Siedlungsentwicklung von Carnuntum zusammen und widmet sich dem Leben in der römischen Armee. Höhepunkte sind das weltweit am besten erhaltene Cornu, ein Blechblasinstrument, das zur Übertragung von Kommandos eingesetzt wurde, sowie vollständig erhaltene Helme.


Quelle:
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