Seite - 2 - in Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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StifterHaus übergeben worden) mit den Autoren dieser Publikation Kontakt auf, unternahm sogar
eine persönliche, erläuternde und vergleichende Begehung (Hagen>Rosenhaus im „Nachsommer“)
vor Ort. Der Stifter-Experte gab seiner Wertschätzung bezüglich des Einblicks in die diversen
Unterlagen, wie Pläne, Fotos etc betreffend Schloss Hagen einschließlich Umfeld und Inhaber
Ausdruck, war angetan von den zahlreichen mit Stifter übereinstimmenden Details. Auch er fand
die Parallelen zur Schilderung im Nachsommer frappant und befürwortete die vom historischen
Standpunkt ausgehende Aufarbeitung der bislang unverständlicherweise nicht aufgegriffenen und
hinterfragten Hinweise. Ihm soll daher die Endfassung und Originalpublikation gewidmet werden.
Ziel dieser Studie ist die historische Bewahrung des zum Teil äußerst mühsam eruierten,
zusammengetragenen und so weit möglich überprüften Wissens, eingedenk des Ausspruches Anton
Ritter von Spauns: „Die Geschichte wird aber erhalten durch die Sorge um die Erhaltung
geschichtlicher Denkmäler, mündlicher und schriftlicher Überlieferung….“.1
Die Aufbereitung und Weitergabe der Forschungsergebnisse an interessierte Stifter-Kenner, das
Aufzeigen der auffälligen und überraschenden Übereinstimmung von Gegebenheiten im Hagen mit
jenen in Stifters „Nachsommer“ erscheinen bedeutsam. Erfahrungsgemäß könnte man natürlich als
sicher annehmen, dass der Verfasser trotz zahlreicher Parallelitäten in dichterisch-freier
Komposition verschiedene Komponenten, Beobachtungen, Eigenerfahrungen, Ergänzungen,
Ausschmückungen und persönliche Interpretationen einbrachte. Der Name „Hagen“ selbst wird
nicht angeführt. Auf die dichterische Freiheit in der Beschreibung und Einbringung von Landschaft,
Gebäuden und Umgebung in Stifters Werk(en) wird ua von Großschopf in seinem Buch über
Adalbert Stifter, ebenso von Gertrude Fussenegger und anderen hingewiesen.
Ein Vergleich mit einzelnen Positionen des Feilbietungsprotokolls nach dem Todfall der Witwe
Amalie Stifter lässt erkennen, dass ein Teil des zuletzt im „Stifter-Museumszimmer“ des
Schlosses Hagen aufgestellt gewesenen Mobiliars aus Stifters Wohnung in Linz stammt, von der
wohlhabenden Lederfabrikantenwitwe Maria Anna Stöger ersteigert worden war. Stöger besaß
damals, 1883, Schloss Hagen noch nicht. Die ersteigerten Möbelstücke und Objekte, offenbar
zunächst im Stöger´ schen Hause Donaustraße 1 in Linz untergebracht, gelangten schlussendlich
in das Schloss und letztlich wieder ins Wohnhaus Stifters zurück. In ihm ist das - 1950 mit dem
Hauptschwerpunkt Stifter-Forschung ins Leben gerufene - Adalbert-Stifter-Institut, heute
StifterHaus, inkl. Literaturmuseum untergebracht. Seit Anfang der 1990-er Jahre wird das
StifterHaus als „Zentrum für Literatur und Sprache in Oberösterreich“ geführt.
Im Zuge der Recherchen bezüglich des Stifter´schen Mobiliars im Schloss Hagen traten auch die
nahen privaten Beziehungen zwischen der Witwe Stifters, dem Ehepaar Josef und Maria Anna
Stöger und der damaligen Mitbesitzerin des Schlosses Hagen, Franziska Schweeger, zu Tage.
Diese hatten ihre Anfänge lange vor der Erwerbung des Schlosses durch die Witwe Stöger, mögen
die Interessen Stögers und ihrer Familie am geschichtsträchtigen Schloss Hagen und seinem Erwerb
geweckt und gefördert haben.
Ohne entsprechendes Vorwissen bezüglich Schloss Hagen und seine Besonderheiten, die
überlieferten Informationen Josef Weingärtners, hätte sich zunächst die Frage erheben können, ob
das Stifterzimmer, die Wohnung im Schloss, nur der Möbel wegen diesen Namen trug, bzw ob
Stifter tatsächlich zeitweilig im Hagen logiert hatte. Die von den Herren Weingärtner, Dr. Wacha
und Prof. Burgstaller eingesehenen Archivbelege (nunmehr nach dem Untergang des Archives und
dem Tod dieser „Insider“ bedauerlicherweise nicht mehr greif- bzw erfragbar) und die Weitergabe
von entsprechenden Details, schlossen die Ungewissheit aus:
1
Traxler Stefan Dr. Mag., Festvortrag Linz, 22. Oktober 2011.
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Buch Adalbert Stifter und Schloss Hagen"
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Titel
- Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 97
- Schlagwörter
- Oberösterreich, Biedermeier
- Kategorien
- Biographien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit 1
- Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
- Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
- Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
- Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
- Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
- Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
- Ausklang 82
- Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
- Abkürzungsverzeichnis 88
- Literaturliste 89
- Kurzer Blick auf die Autoren 91