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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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14 In Kirchschlag bewohnte er im Gasthaus Haiböck (Badhaus), dem ehemaligen Starhemberger Jagdschloss, das Starhembergische Zimmer (Nr. 1). 48 An diesen 1718 errichteten Landsitz der Starhemberg war 1760/61 unter Graf Heinrich Maximilian die Heinrichskapelle angebaut worden. Heinrich Maximilian führte die Fertigstellung der von seinem Vater begonnenen Pöstlingberg- Kirche durch und erwarb 1748 die Herrschaft Hagen. 49 Hier scheint sich ein Kreis zwischen Stifter, der Fürstlich-Starhembergischen Familie, dem Hagen einerseits und der mit ihm befreundeten Familie des Baumeisters Metz und Kirchschlag andererseits zu schließen. Was die Bekanntschaft Stifters mit den Fürsten Starhemberg, speziell Johann Heinrich betrifft, dürfte sie (in Literaturzirkeln und bei Kulturveranstaltungen) in Wien, vermutlich über den Literatenkreis um die Fürstin Schwarzenberg, zustande gekommen zu sein, welche zuweilen als das Urbild der verwitweten Fürstin im „Nachsommer“ angesehen wird. Maria Anna Fürstin Schwarzenberg (1767>1848), war die Witwe nach Feldmarschall Fürst Karl von Schwarzenberg, dem Sieger in der Völkerschlacht bei Leipzig. Stifter trat 1842 und 1843 als Vorleser und literarischer Berater der Fürstin in Erscheinung. 50 Aufgrund von Archivbelegen des Schlossbesitzers Josef Weingärtner (Hagen 1896>1948), mündlicher Überlieferung und Regionalwissen, soll sich Stifter schon kurz nach seiner Übersiedlung nach Linz an heißen Sommertagen gerne in den kühleren Hagen, begeben haben. Er hatte dort zunächst ein reich ausgestattetes Zimmer, dann eine kleine Wohneinheit im Gästetrakt des Schlosses zur Verfügung gestellt bekommen, denn die herrschaftlichen Räumlichkeiten blieben, wie es schon bei den vorherigen Schlossbesitzern (zB der gräflichen Familie von Salburg, Baron Nikolaus von Clam) der Fall war, dem damaligen Eigentümer, Heinrich von Starhemberg, selbst vorbehalten. Ähnlich wird dies auch im „Nachsommer“ geschildert. 51 Laut Gruber fällt gerade in die Zeit zwischen 1848 und 1853 bis 12. September 1857 die Entstehung des Romans „Der Nachsommer“, was mit seinen Kontakten und Erfahrungen im Hagen korrespondiert.52 Amalie Stifter (geb. Mohaupt, geb.11. Juli 1811, gest. 3. Februar 1883) war, ua laut Wissen Walter Reders mit der Lederfabrikantenfamilie Josef Stöger (getauft 4. März 1817, gest. 23. Jänner 1881) und Maria Anna Stöger (geb. Fischer, 17. Jänner 1823 > gest. 4. Juni 1896) gut bekannt bzw befreundet. 53 Dies mag zunächst in der nachbarschaftlichen Lage der Stadt-Wohnungen begründet gewesen sein, dann im inner-häuslichen Nahverhältnis. Nach dem Freitod des Gatten 1868 übersiedelte Amalie Stifter nämlich in das Haus des Ehepaares Josef und Maria Anna Stöger in die Donaustraße 1/Untere Donaustraße 14. Die Witwe Stifters verbrachte, einer notariell beglaubigten Niederschrift Josef Weingärtners zufolge, ihre letzten Lebensjahre im Hause dieser Familie (dann, von 1881 bis 1883 der Witwe Stöger). 54 Im Adressbuch von Linz im Jahre 1873 (s.u.) werden Josef Stöger, der Gatte Maria Annas, unter derselben Anschrift wie Amalie Stifter, nämlich Donaustraße 1, dem Stögerischen Haus, angeführt (Markierung s.u.). 55 48 Pfeffer, Kirchschlag, 38 ff. 49 Schäffer, GHft Hagen, Bd II. 50 Großschopf, Stifter, 65, 68. Vgl Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, Anhang, 851 f 51 Ua Erwähnung gegenüber Prof. Burgstaller, PI 3. Februar 1999. Vgl Jungmair Otto, Adalbert Stifters Linzer Wohnung. In: Schriftenreihe des Adalbert-Stifter-Institutes des Landes OÖ, Folge 10, 23, 33. OÖLA, Stifter Akten, Schuber 11, Blatt 5557-6130, fol 13/6087, Feilbietungsprotokolle vom 30. April, 1., 2., 5., 7., 8., 9. Mai 1883. 52 Gruber, Romanführer, 315. 53 Großschopf, Stifter, 69. Reder, diverse PI. Josef Stöger, Seit 30. Juni 1844 vh mit Maria Anna Fischer. Laut Vertrag vom 18. Dezember 1881 wurde der Anna Stöger das Eigentumsrecht auf die Josef-Stögerische- Hälfte des Hauses Rechte Donaustraße 1 in Linz, einverleibt. GB Linz, EZ 292, Konskr. Nr. 262, S. 516. Schäffer, GHft Hagen, Bd II. 54 OÖLM, KH/293; Mitteilung Schultes, 21. / 25. Juni 2013. Aktenvermerk des OÖLM, dat. Linz, 23. Oktober 1954. 55 AStL, Adressbuch von Linz, 1873, 52, Ausschnitt.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Titel
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Autoren
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
97
Schlagwörter
Oberösterreich, Biedermeier
Kategorien
Biographien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. Abkürzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
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