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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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34 Im Hinblick auf die Berufslaufbahn 121 des Grafen Johann Heinrich von Starhemberg und jene des Freiherrn Gustav von Risach ergeben sich frappante Ähnlichkeiten und Parallelen: Stifter lässt den Freiherrn von Risach ua darlegen: *„Ihr werdet dann auch wissen, daß ich in Staatsdiensten gestanden bin“. Drendorf entkräftet einen Einwand der Bescheidenheit seitens Risachs mit den Worten: „Sie loben Eure Staatslaufbahn insgesamt“. * Freiherr Gustav von Risach erläutert ferner: „Der Staatsdienst oder der Dienst des allgemeinen Wesens überhaupt, …umfaßt eine große Zahl von Personen. Zu diesem Dienste wird auch von den Gesetzen eine gewisse Ausbildung und ein gewisser Stufengang in Erlangung dieser Ausbildung gefordert und muß gefordert werden….“. * Risach berichtet dann, dass er immer gerne Herr seiner Handlungen war, weshalb man ihn als Kind als ungehorsam und eigensinnig bezeichnet und ihm später Starrsinn vorgeworfen habe. Er hätte manches gegen seine eigene Neigung durchführen müssen, um der Ehre und der Pflicht zu genügen. Er habe nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln getrachtet. Zum Staatsdienst hätten ihm das Geschick zum Gehorchen und das Geschick zu einer tätigen Einreihung in ein Ganzes und zu kräftiger Arbeit für Zwecke, die außer dem Gesichtsfelde lagen, gefehlt. Er hätte immer Grundsätzliches ändern und die Pfeiler verbessern wollen; die Zeitereignisse hätten aber solche Aufgaben herbeigeführt, die ihm gestatteten, die Pläne des Handelns selbst entwerfen und durchführen zu können. Er habe in einem gewissen Alter seine Ämter niedergelegt. 122 Letzteres traf offenbar auch auf Heinrich von Starhemberg zu, denn Johann Nepomuk Schwerdling 123 betont in seinem 1830 erschienen Werk über das Haus Starhemberg, *Heinrich widme sich „dermahl ganz den Wissenschaften“, auch der Verbesserung der Majoratsgüter [so des „Haagen“].124 Im Schematismus von 1825 zB scheint er (obwohl erst 51 Jahre alt) mit keinem Amt auf. 125 *Der hochgeschätzte Graf von Starhemberg (ebenso wie Freiherr von Risach in Staatsdiensten aufgetreten) hatte einst jener erlesenen Delegation angehört, welche zu Napoleon entsandt worden war, um über eine Verringerung der Kontributionszahlungen zu verhandeln. 126 Dies belegt seine diplomatische und fachliche Qualifikation, sein Ansehen bei Kaiser Franz I. und zeigt, dass er dessen Vertrauen besaß. Letzterer, nur wenig älter als er (geboren 1768) übernahm um etwa dieselbe Zeit (1792) als Heinrich seinerseits (1791) die Geschicke seines Hauses. 127 *Als weitere Parallele zwischen Stifter und Risach / Starhemberg zählt die Schilderung, als Heinrich Drendorf den Freiherrn von Risach in Wien in der Kutsche fahrend erblickte, Ordenssterne unter dem offenen Überrock gewahrte, und erfuhr, dass der Freiherr vom Kaiser kam. Dies lässt durchaus an Stifter und Heinrich von Starhemberg denken. Es heißt ferner, dass er (Risach/Starhemberg) zwar nicht die höchsten Würden bekleidete, dass er aber mit den ‚Männern, welche die Angelegenheiten Europas leiteten, an der Schlichtung dieser Angelegenheiten gearbeitet habe“ (s.o.), dass er von fremden Herrschaften geschätzt worden sei. Man hätte geglaubt, „er werde einmal an die Spitze gelangen, daß er aber dann ausgetreten sei. Er lebe meistens auf dem Lande, komme aber öfter herein und besuche diesen oder jenen seiner Freunde. Der Kaiser 121 Vgl Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 691 ff. 122 Stifter, Nachsommer, 162, 645 ff. Vgl Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 692 ff, 769. 123 Schwerdling wurde im Schematismus von 1825 als Domherr zu Linz, Titular-Domherr von Königsgrätz, „der beyden Rechte auf der Wiener Universität Doctor“, wohnhaft am Hauptplatz 33 zu Linz geführt. Schematismus 1825, Theil I, S. 2, Kapitel: Regierungsrat. 124 Schwerdling, Haus Starhemberg, 398 . 125 Schematismus 1825, Theil I. 126 Schäffer, GHft Hagen, Bd II. Schematismus 1825, Teil I, XIII f. 127 Schematismus 1825, Teil I, XIII.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Titel
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Autoren
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
97
Schlagwörter
Oberösterreich, Biedermeier
Kategorien
Biographien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. Abkürzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
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