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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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43 Das Schloss Hagen wurde zuweilen auch als Starhembergisches „Landgut“ bezeichnet. Die bei Stifter beschriebene Lage, das gesamte Gelände, die Felder, der Weinbau, Gewächs-, Glas- und Kakteenhaus, Details der Gartenanlagen, usw weisen beinahe unanzweifelbar auf diesen Starhemberger Besitz hin, wirken ident. Selbst marginale Themen erinnern an Schloss Hagen, wie die zahlreichen erwähnten Zitruspflanzen, zum Teil in Kübeln stehend, die sowohl im noch erhaltenen Inventar des Starhembergischen Pflegers Anton Pfeffer von 1767, als auch (inklusive Glashaus) in den Berichten der Zeitzeugen der Weingärtner-Ära Erwähnung finden. 163 Anton Pfeffer gibt 1767 in seiner Inventarliste an: „In Herrschaftlichen gartten und dasign glashaus: an Bäumern: 2 große Cideraten, 3 kleine dto, 2 große Citeroni, 30 in groß und kleine Kibeln befindliche Limoni baum, 12 Siesse Pomeranzen in groß=und kleine Kübeln, 6 bittere dto in Kibeln, 26 Limoni in klein und mittern geschiern, 4 kleine Pomeranzen in geschiern, 26 klein baum theills wildling, theills Cideraten und limoni, die zum oculiern sind, im geschier, …“164 Stifter erwähnt seinerseits: „Auf dem Sandwege zwischen beiden Häusern standen Zitronen- und Orangenbäume in Kübeln“.165 Frau Gertrude Queteschiner, welche Sammlungen für wohltätige Zwecke durchführte, und so auch im Schloss, Meierhof und im ehemaligen Sudhaus Hagen um Spenden vorsprach, erinnerte sich gerne an die zahlreichen am Rande der Sandwege und am „Weingärtnerplatzerl“, dem (Sand-) Sitzplatz vor dem Schloss, in großen Henkel-Behältern aufgestellten prachtvollen Zitrusfrüchte und exotischen Pflanzen, wie Zitronen, Orangen, Ananas, welche im Glashaus überwinterten. 166 Kurz vor der Auflösung der Gärten um 1958/60 wurden, im Hinblick auf das geplante und eifrig betriebene Unterfangen mit Ziel Demolierung des Schlosses, noch die Pflanzen abverkauft, darunter zahlreiche Zitrusfrüchte, Ananas, usw. 167 Auch die im Hagen oftmals erwähnten Weinreben, welche schon „von alters her“ dort gepflanzt und gehegt wurden, wie nicht nur historische Legenden aus frühester Zeit, sondern auch noch im 20. Jahrhundert Zeitzeugen zu berichten wussten, 168 bindet Stifter im „Nachsommer“ ein. Er erwähnt sie, als Risach und Drendorf bei einem Erkundungsgang auf einem anderen Weg zum Landgut zurückkehrten: … „als auf dem wir heraufgegangen waren. Auf diesem Wege sah ich nun, daß der Besitzer des Gartens auch Weinreben in demselben zog, obwohl das Land der Pflege dieses Gewächses nicht ganz günstig ist.“ 169 Ein ebensolcher Hinweis findet sich schon früh in einer historischen Legende aus dem Schlossarchiv Hagen, welche vom sauren Haustrunk und alten Reben berichtet. Eine andere erwähnt später, dass aufgrund der neuen Reben der Wein eines Königs würdig war. 170 Wenn Grieser selbst bezüglich Weinanbau beim Humboldtschloss/Berlin auf Identität mit dem Rosenhof schließt, so sei ihm dies wohl gestattet, trifft aber mindestens ebenso auf das dem Dichter näherliegende Areal Hagen zu, war doch hier, und in Stifters „Nachbarschaft“, wie ua in Puchenau, Rottenegg, etc noch im 16. und 17. Jahrhundert Weinanbau bekannt. Im Hagen soll er dereinst bis 163 Inventar 1767, OÖLA, A Stbg, Best. Riedegg, FA, Sch. 132. Hirschfeld, PI 2002, erinnerte sich an reich tragende Weinstöcke. Weinreben wurden auch bei Stifter, Nachsommer, 67, 103 erwähnt. 164 OÖLA, AStbg, Best. Riedegg, FA, Sch. 132. 165 Stifter, Nachsommer, 103 f. Rezac, diverse PI, ua 24. Juli 2001. 166 Queteschiner, PI 1998, 2004. Rezac, diverse PI. 167 Queteschiner, PI 1998; auch diverse PI Rezac; er hatte etliche der prachtvollen Pflanzen erworben. Kletzmayr, PI 2002. 168 Hirschfeld, PI 2002. Rezac, ua PI 24. Juli 2001. 169 Stifter, Nachsommer, 67, 103. 170 Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 11 f, 14. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 146 f, 148.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Titel
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Autoren
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
97
Schlagwörter
Oberösterreich, Biedermeier
Kategorien
Biographien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. Abkürzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
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