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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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44 an die Donau gereicht haben; noch im 20. Jahrhundert existierten laut Aussagen von Zeitzeugen mittlerweile wohl kleiner gewordene Weingartenteile mit Edeltrauben, wiewohl die klimatischen Bedingungen vermutlich ebenfalls nicht die idealsten waren. 171 Auf Hagen zutreffend und gleichsam „maßgeschneidert“ erscheinen nicht nur die diversen Örtlichkeiten selbst - im Innen- sowie im Außenbereich -, sondern sogar lokale Bezeichnungen, wie die zum Beispiel von den Hagen-Bewohnern Johann Rezac, Walter Reder und Gertrude Ströbinger wiederholt erwähnte „Feldrast“, welche Stifter in seinem Werk einarbeitete. Der bis zur Anbringung der FLAK-Stellungen 172 oberhalb des Schlosses Hagen mit einer Bank versehene Ruheplatz zwischen den herrschaftlichen Hagen-Feldern, unweit des alten Kreuzstöckels, findet seine Parallele in der „Felderrast“ des Nachsommers. 173 Auch weitere lokale Gegebenheiten erinnern an jene im „Nachsommer“: „Wir gingen von den großen Kirschbaume auf den Getreidehügel hinaus, und auf ihm fort bis zu der Felderrast….Von der Felderrast gingen wir in den Meierhof…durch die Meierhofwiesen, durch die Felder am Abhange des Hügels des Rosenhauses, dann den Hügel herum, endlich in das Gehölze des Teiches hinauf und von ihm an dem Erlenbach zurück, so daß wir wieder zu dem großen Kirschbaume kamen und von ihm in das Haus zurückkehrten.“174 Selbst das bei Stifter angeführte Kreuz (wenngleich nicht in roter Farbe) zwischen den Feldern gab es schon damals, und gibt es - wegen der FLAK-Stellungen vermutlich etwas versetzt - noch heute bei den Feldern im Hagen. Laut Aussagen der Zeitzeugen existierte in jenem Bereich vor der Errichtung der FLAK-Stellungen eine Bank, direkt am Rande des Getreidefeldes, und am „Fuhrweg“ gelegen, wo man sich hinsetzen konnte, wo auch die Feldarbeiter seinerzeit ausruhten. Das Kreuz, von einigen Zeitzeugen als Wegmarke am ehemaligen Hauptweg durch die Herrschaft Hagen bezeichnet, befindet sich auf einem Steinsockel mit darauf stehender Säule (s.u.). Laut Inschrift am unteren steinernen Sockel wurde es, 1687 aufgestellt, 2002 auf Veranlassung des Rotary Clubs Linz unter dem damaligen Präsidenten Dr. Josef Simbrunner restauriert. 175 Das vormals zwischen den Feldern befindliche Kreuz brachte dereinst den Hagen-Feldern die Bezeichnungen „rechtes Kreuzfeld“ und „linkes Kreuzfeld“ ein.176 Diese Benennung findet sich ua in der Darstellung der Linzer Vororte nach dem „Josephinischen Lagebuch“ und „Franziszeischen Kataster“ (18. Jh.) durch Franz Xaver Bohdanowicz, wo sie im Besitzstand der Herrschaft Hagen bzw der Graf Starhembergischen „Dominical-Gründe“ in der entsprechenden Auflistung der diversen Grundstücke angeführt sind. 177 Stifter erwähnte ein rotes Kreuz im Bereich der Getreidefelder: „Bei dem roten Kreuze habe ich nicht ausgeruht“, antwortete sie, „man kann dort nicht ruhen, es steht fast unter lauter Halmen des Getreides, …“178 171 Hirschfeld, Ströbinger, Reder, Mitter, Scherer, Rezac u.a. Rezac sprach von süßen Edeltrauben. Hirschfeld, PI ua 2002, erinnerte sich an reich tragende Weinstöcke. 172 Reder, PI Ende 1999; Ströbinger, PI 29. März 1997. FLAK = Fliegerabwehrkommando im 2. Weltkrieg. 173 Stifter, Nachsommer, ua 194, 207, 225, 456 f, 467. Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 489: Hinweis auf die Felderrast und den (ansonsten ohne mit einem Schattenplatz versehenen) Hügel. 174 Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 804. Prof. Brande schritt diesen bei Stifter geschilderten Weg vergleichend entlang, gleichsam auf den Spuren des Dichters. 175 Ströbinger, PI 30. März 1997, Scherer, u.a..Simbrunner, PI 14. Dezember 2011. Es wurde im Zuge der Renovierung geringfügig versetzt. 176 Ströbinger, PI 30. März 1997. 177 Vgl dazu Bohdanowicz, Linzer Vororte, Bd 14, 22 „Lit. L“, als Top Nr. 34, 35 und 41, zu Wildberg gehörig. Bohdanowicz war Regierungsrat, Rechnungsdirektor. 178 Stifter, Nachsommer, 466/Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 499; Anhang, 855: Das Kreuz wird als Land- oder Wegmarke erläutert.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Titel
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Autoren
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
97
Schlagwörter
Oberösterreich, Biedermeier
Kategorien
Biographien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. Abkürzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
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