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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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51 Vergleicht man die von Dipl. Ing. Harand erstellte Skizze des Rosenhauses aus dem „Nachsommer“ (s.o.), 197 mit den Gegebenheiten im Hagen und dem zugehörigen Gelände, so ergibt sich ein in dieser Studie wiederholt aufgetretener frappierender Gleichklang, stellenweise auch eine gewisse, eher geringfügigere Diskrepanz. Bei genauer Betrachtung muss man dem Zeichner zubilligen, im Maße, in der Positionierung, der Geländeformation und im Hinblick auf die teils vagen und nicht exakt einschätzbaren Angaben, die einzelnen Eintragungen auf der Skizze nach einer persönlichen Schätzung und teils willkürlichen Annahme hin, setzen zu müssen, was aber der Darstellung keinerlei Abtrag macht. Die Abweichungen beziehen sich nicht auf wesentlich einzustufende Diskrepanzen. So sind die Windungen des Hauptweges verglichen mit jenem im Hagen prinzipiell richtig angenommen, wirken aber in der Ausführung Hagen betreffend Schwung- und Kurven- mäßig etwas überzogen; das Gebäude und der Kirschbaum befinden sich bei Harand bezüglich der Positionierung unterhalb der Bach-Schlinge - im Bereich Hagen an dem zum Auberg führenden, jetzt teilweise verrohrten Bach (bei Stifter „Erlenbach“), der Kirschbaum jedoch oberhalb, das Gebäude unterhalb der Bachwindung. An der dortigen Geländestufe nahe des Hagen´schen „Hexenhäusels“ war wie bereits erwähnt, vormals ebenfalls das Wasser aufgestaut, sollen sich heute aufgrund der Merkur- Bauarbeiten und Geländeeingriffe nicht mehr existente „Staustufen“ (bei Stifter „Wasserwerke“) wie in Stifters Schilderung, befunden haben. 198 Zum Bach und Teich kommentiert Stifter: „Er floß aus einem Gehölze hervor, in welchem mein Gastfreund einige Wasserwerke hatte aufführen lassen, um die Wiese vor Überschwemmungen zu sichern und die Verwilderung des Baches zu verhindern. Im Inneren des Gehölzes befindet sich ein ziemlich großer Teich, eigentlich ein kleiner See, da er nicht mit Kunst angelegt, sondern größtenteils von selber entstanden war. Nur Geringes hatte man hinzugefügt, um nicht Versumpfungen an seinen Rändern und Überflutungen bei seinem Ausflusse entstehen zu lassen“.199 An anderer Stelle erklärt Stifter, Drendorf sei „von dem Erlenbache zu dem Teiche hinauf gegangen…“.200 Im Hagen erscheinen - die bei Harand angenommenen - Bach-Windungen und -Schleifen weniger ausgeprägt, was aufgrund der Beschreibung auch nicht exakt abzulesen wäre. Die Kinder aus der gesamten Umgebung hielten sich gerne bei den „aufgestauten“ Stellen auf, beobachteten und fingen Frösche und ließen Papierschiffchen, sowie und Zweige „abwärts fahren“. 201 Der in diesem Bereich von Stifter zitierte ziemlich große Teich kann laut Harands Skizze mit dem im Hagen vormals existenten sogenannten „Schildkrottenteich“ identifiziert werden (s.o.). Dieser, oberhalb des (im Volksmund später „Gelsenlacken“ genannten) „unteren Kleinteiches“ gelegen, wurde im 20. Jh im Lokalbereich als „Schöndorfer-See“ bezeichnet. Auf ihm feierte die im angrenzenden „Hexenhäuschen“ lebende Büroangestellte und Hobbyschauspielerin Silvia Schöndorfer romantische Abende, indem sie am Rand „ihres Sees“ Kerzen aufstellte und im Boot, singend oder deklamierend, den Teich „umrundete“.202 Nicht nur der Meierhof, 203 das Gewächshaus, 204 das „Vorrathshaus“ (Speicherturm im Hagen, s.u.), 205 die Ställe, Scheunen, Wagengewölbe und andere Teile des Ensembles, das Gartentor und Eingangsgitter, der Haupt- und Nebeneingang, die Umgebung mit Feldern, Untertanenhäusern usw in Stifters Roman geben die örtlichen und räumlichen Gegebenheiten des Schloss-Areals Hagen 197 Warnecke, PA, PI 11. November 2011. 198 Reder (ua PI 4. Dezember 2000), Rezac, Haubner, PI 2012, u.a. PI. 199 Stifter, Nachsommer, 337 f. 200 Stifter, Nachsommer, 464. 201 Reder, PI 4. Dezember 2000, diverse PI Rezacs, Ströbingers, u.a.. 202 Miksch/Wöss, PI 11. August 2009. Aussagen von Zeitzeugen, ua Reder, Ströbinger; Haubner, PI 24. November 2011. Kaar, PI 2007. Puffer, PI 17. Dezember 2011: Haus Hagenstr. 52, laut Adressbuch 1978. 203 Stifter, Nachsommer, 122. 204 Stifter, Nachsommer, 52. 205 Stifter, Reclam- Ausgabe Nachsommer, 133.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Titel
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Autoren
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
97
Schlagwörter
Oberösterreich, Biedermeier
Kategorien
Biographien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. Abkürzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
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