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Auch Margarete Falk soll bei ihrem Eintritt in die Dienste WeingĂ€rtners zunĂ€chst im ErdgeschoĂ
gewohnt haben. Hirschfeld wusste von einem ehemaligen Dienstbotenzimmer. 303
Ein Teil der im Plan des ErdgeschoĂes des Schlosses Hagen existent gewesenen RĂ€ume ist der
Zweckentsprechung und Verwendung mangels schriftlicher und mĂŒndlicher Ăberlieferung nicht
mehr gĂ€nzlich zuordenbar. Bekannt und fotomĂ€Ăig belegt sind nur das Empfangszimmer und die
Bauernstube. Beide weisen Gewölbe auf.
Stifter spricht auch vom Gang der Gastzimmer, und erklĂ€rte zu diesen RĂ€umen: âSie waren
einander vollkommen gleich. Sie waren gleich groĂ, jedes hatte zwei Fenster und jedes hatte
Ă€hnliche GerĂ€te wie das meineâ.304 An anderer Stelle jedoch rĂ€umte er ein, dass eines der Zimmer
in diesem Trakt nur ein einziges Fenster hatte. 305 Ein Trakt des GebĂ€udes wird sogar als âTrakt der
Gastzimmerâ bezeichnet, wie es vormals aus dem Schlosse Hagen bekannt war.306
Im Hagen hatten die Zimmer im GĂ€stetrakt jeweils nur ein Fenster. Interessanterweise zeichnete
Dipl. Ing. Harand fĂŒr das Rosenhaus (anlĂ€sslich der Ausstellung im Stifter-Jahr 2005), ebenfalls nur
je ein Fenster ein. Eine RĂŒcksprache ergab, dass ĂŒber die erwogene Vorbildlage Hagens und die
dortigen Gegebenheiten keinerlei Informationen an ihn gekommen waren. 307
Beschreibt der Dichter zwischen dem dritten und vierten GĂ€stezimmer eine âTapetenthĂŒr, die sich
den Blicken nicht gezeigt hatteâ, so berichtete Walter Reder von einer âgleichsam unsichtbarenâ
âGeheimtĂŒrâ (TapetentĂŒr) zwischen zweien der GĂ€sterĂ€ume. Stifter sprach bezĂŒglich dieser
RĂ€ume von einer âWohnungâ.308
Fest steht, dass 1919 (Brief Rudolf Langs, s.o.) und noch nach dem 2. Weltkrieg offiziell ein
âStifterzimmerâ im Schloss Hagen existiert hatte und das Bundesdenkmalamt ĂŒber Initiative
Rudolf SteinbĂŒchlers 1949 die weitere Zersplittung des damals noch vorhandenen Mobiliar-
Ensembles zu verhindern trachtete. Der Landeskonservator forderte eine Art Museumsraum, was
auch realisiert wurde. 309
Aus der Niederschrift des Bundesdenkmalamtes geht hervor, dass zum Zeitpunkt seines
Einschreitens, von Seiten des Wohnungsamtes die âAbsichtâ bestand, das Mobiliar zu
beschlagnahmen, was an sich nicht nachvollziehbar erscheint, zumal es rechtmĂ€Ăig erworben und
ebenso vererbt worden war. Der Landeskonservator des BDA OĂ bezeichnete in der Folge am 4.
August 1949 das gesamte Schloss und Stifter-Zimmer als unter Denkmalschutz stehend! 310
Interessanterweise wurde ua bereits in einer Schadensaufstellung vom 29. April 1946 von Seiten
des involvierten Urfahrer Baumeisters Josef Hödl festgehalten: âEs handelt sich um ein altes
303
Hirschfeld, PI Juli 1999; Reder, PI 19. MĂ€rz 2001; Litzlbauer, PI MĂ€rz 2005.
304
Stifter, Nachsommer, 155. Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 77 f, 83, 90.
305
Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 168.
306
Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 90. Hirschfeld, Litzlbauer, Reder, Stadler, u.a. PI.
307
Stifter, Nachsommer, 46, 57, 68, 103, 204, 220, 225, 233, 743 . Vgl Skizze fĂŒr die Ausstellung im Stifterjahr 2005 in
etwa nach der Beschreibung Stifters! Verfasst von Dipl. Ing. Hildebrand Harand; PI 13. Dezember 2011. Vgl Stifter,
Reclam-Ausgabe Nachsommer, 167.
308
Reder, PI 19. MĂ€rz 2001: Es gab zwei âGeheimtĂŒrenâ (eine bezeichnete er ausdrĂŒcklich als âTapetentĂŒrâ), eine im
GĂ€stetrakt, eine im ErdgeschoĂ. Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 167.
309
BDA, Pöstlingberg/SchloĂ Hagen, Mappe I, dat. 4. und 10. August 1949. Es heiĂt dabei, das gesamte
SchlossgebÀude sei unter Denkmalschutz gestellt worden, was de facto nicht der Fall war.
310
BDA, Pöstlingberg/Schloà Hagen, Mappe I, 4. August 1949. Kleinhanns, Lipp, PI 2007.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Titel
- Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Autoren
- Hanna SchÀffer
- Herbert SchÀffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 97
- Schlagwörter
- Oberösterreich, Biedermeier
- Kategorien
- Biographien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit 1
- Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
- Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
- Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
- Vergleich - identifizierbare Details zu den Ă€uĂeren Gegebenheiten Hagens 36
- Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
- Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
- Ausklang 82
- Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
- AbkĂŒrzungsverzeichnis 88
- Literaturliste 89
- Kurzer Blick auf die Autoren 91