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Wacha einstmals als erstes der Wappenreihe erkannt hatte. Er gab mit den derartigen Erwägungen
Anstoß zu weiteren Überlegungen in dieser Richtung. 332
Jenes reichbegüterte Geschlecht hatte
neben zahlreichen anderen Besitzungen den Hagen von Anfang des 12. Jahrhunderts bis 1221
inne (allerdings mit partieller Vormundschaft minderjähriger Nachkommen, und ab ca 1161 bis
1291 lediglich über die weibliche Linie in ehelichen Verbindungen mit den Edlen von Amerang-
Schleunz, Griesbach und den Grafen von Schaunberg). 333
Ferner mögen Chroniken, Archivalien etc im damals noch reichhaltigen Schlossarchiv Hagen,
sowie die umfangreichen Bestände der dortigen Bibliothek Hinweise und inhaltliche Fingerzeige
geboten haben. 334
Dies betreffe auch, laut Wacha´s Überzeugung, die historische Legende von der
Rosenbergerin („Die weiße Frau von Rosenberg“), 335
welche an Stifters Ohr gedrungen sein
müsste, da sie neben jener über die Gründung der Pöstlingbergkirche 336
zu den bekanntesten
Legenden der Herrschaft Hagen und des Pöstlingberg-Gebietes zähle. Ob sie dazu beitrug, Stifter
zu Überlegungen und Forschungen über das Geschlecht der Witigonen anzuregen, bzw eine bereits
bestehende Absicht zu bestärken, bleibe ungewiss, aber in seinen Augen wahrscheinlich. 337
Auch die damals im Schloss Hagen existenten Ritterrüstungen, welche Stifter vermutlich gesehen
und bewundert hat, mögen Impulse und die Hinwendung zu jener Zeitepoche gefördert haben. 338
Adalbert Stifter lässt im „Witiko“ die Jagdgesellschaft des Passauer Bischofs, in dessen Gefolge
sich auch Cholo von Wilhering befand, am linken Ufer der Donau hinabreiten, wo man nach
etlichen Wegstunden Aschach erreichen konnte. 339
Auch andere alte hochangesehene Adelsgeschlechter, wie die Schaunberger und Lengenbacher
etc, welche frühe Kontakte und Versippungsverbindungen mit Besitzern des damaligen Gutes
Hagen, deren Wappendarstellungen an/in der Gutskapelle und der Schlosskapelle Hagen verewigt
waren eingingen, hinterließen ihre Spuren. Adalbert Stifter, welcher gewiss beide anlässlich seiner
Aufenthalte im Schlosse Hagen gesehen und seiner Gründlichkeit entsprechend genau betrachtet
und hinterfragt hatte, mag dadurch angeregt worden sein, sich mit historischen Begebenheiten und
Adelsfamilien zu befassen, die vorhandenen Quellen durchzuarbeiten und das Recherchierte in
eine Studie einzubringen.
Stifter schildert ua sowohl die Schaunburg bei Eferding, die Errichtung der Burg Stauf, als auch
den im gewählten Handlungszeitraum des Werkes lebenden Heinrich I. Farire von Julbach-
Schaunberg. 340
Laut Neweklowsky nannte sich Heinrich I. „Farirre“ 1140>1171 von Julbach,
1146>1182 von Stauf, 1161>1179 auch von Schaunberg. 341
332
Wacha, Dezember 1998. Vgl OÖLMBibl, SA Hagen, As fol. 32. Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I. Schäffer,
Johanneskapelle Hagen. Schraml, PI 22. Juni 2013: Es gab zur Zeit der Herren von Wilhering kein Wappen im heutigen
Sinn. (Es dürfte sich somit um ein Symbolwappen gehandelt haben.)
333
Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I.
334
Himmelbauer berichtete von einer Aussage Margarete Falk-Weingärtners, wonach das Archiv bis ins 9. Jh, und
sporadisch sogar davor, reichte. Himmelbauer, PI ua 3. Juli 2008. Auch Wissen Burgstallers, PI 16. März 1998,
Reders, PI 22. Oktober 1998.
335
Wacha, PI 1998; 5. November 2001. Reder-Embacher Ernestine, Heine-Bär Juliana, Ströbinger-Schneider Gertrude,
Mitter Rudolf, u.a. erinnerten sich, darüber in der Schule gelernt zu haben. Vgl Commenda, Sagen, 49. Schäffer,
Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 32. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 140 ff; 161.
336
Commenda, Sagen, 47 f. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 51. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz,170 ff .
337
Wacha, PI 1998; 5. November 2001.
338
Antensteiner, PI 12. Juli 2011. Sie habe die in einem der Türme untergebrachten Ritterrüstungen bewundert.
339
Stifter, Witiko, II/2. Buch, 489. Cholo verstarb vm 1154. Schäffer, GHft Hagen, Bd I, Wilhering x.
340
Vgl Neweklowsky, Stammtafel Schaunberg 1, 1972, PA Frank Elfriede.
341
Vgl Neweklowsky, Stammtafel Schaunberg 1, 1972, PA Frank Elfriede.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Titel
- Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 97
- Schlagwörter
- Oberösterreich, Biedermeier
- Kategorien
- Biographien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit 1
- Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
- Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
- Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
- Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
- Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
- Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
- Ausklang 82
- Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
- Abkürzungsverzeichnis 88
- Literaturliste 89
- Kurzer Blick auf die Autoren 91