Seite - 76 - in AMM ArchitektInnen machen Möbel

7776 Aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums von pro mente kärnten entwickeln Lehrlinge der pro mente kärnten Lehrtischlerei KRETHA im Rahmen eines Kooperationsprojektes in Zusammenarbeit mit Studierenden des Instituts für Raumgestaltung der TU Graz Möbelentwürfe. Die Lehrlinge bekommen dabei einen Einblick in den Entstehungs- und Entwurfsprozess von Möbeln und können auch ihre Fähigkeiten als Designer und Designerinnen erproben. Die angehenden Architektinnen und Architekten können ihrerseits ihre Design- Ideen unmittelbar praktisch umsetzen. In einem gemeinsamen Prozess soll wechselseitiges Lernen von Lehrlingen und Studierenden ermöglicht werden. Soweit die Theorie. Die Praxis hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Es war eine Freude, den jungen Menschen beim gemeinsamen Arbeiten zuzusehen. Lehrlinge, die ihre persönlichen Fähigkeiten neu ausloten und sowohl im handwerklichen Bereich als auch in der Interaktion mit Studentinnen und Studenten und Lehrenden der TU Graz ihren Horizont erweitern konnten. Das Zusammenwirken von unterschiedlichen (Aus-)Bildungseinrichtungen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Europa hat trotz sprachlicher Hürden hervorragend funktioniert. Durch die höchst professionelle Begleitung von Judith Augustinovic und Rainer Eberl sind die Lehrlinge von Beginn der Lehrveranstaltung an in bester Weise in den Kurs einbezogen worden. In kürzester Zeit konnten Entwürfe nicht nur erdacht, sondern durch die tatkräftige Unterstützung des Aus- bildungsteams von KRETHA unter der Leitung von Margret Rausch in erste Prototypen in unserer Werkstatt umgesetzt werden. Unsere Lehrlinge haben so nicht nur Einblick in einen weiteren Aspekt ihres Handwerks erfahren, sondern auch einen Einblick in mögliche Bildungswege auf universitärer Ebene erhalten und das Potential der europäischen Idee durch die Zusammenarbeit mit Studierenden aus ganz Europa kennengelernt. Ein gelungenes Projekt hat es verdient, weiter verfolgt zu werden – sei es durch die Produktion der fertigen Entwürfe in unserer Werkstatt, sei es durch das Etablieren einer längerfristigen Kooperation mit der TU Graz. Für das Gelingen dieses Projektes bedanke ich mich bei unserem Team der KRETHA Lehrwerkstätte, sowie ganz besonders bei Judith Augustinovic und Rainer Eberl und bei Architekt Johannes Wohofsky, der unsere Zusammenarbeit auf den Weg gebracht hat und auch als Fachjuror zur Verfügung gestanden ist. Paul Streit