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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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58 Lärm beim Tennisplatz andeuteten. Er entschuldigte sich höflich, überbrachte ein Säckchen besten Kaffee „zur Wiedergutmachung“, und fortan gab es keine spät angesetzten Tennisspiele mehr. Herr Johann Rezac betonte, Tscherne sei stets sehr freundlich gewesen. Er habe ihn sehr vornehm und elegant in Erinnerung, sogar wenn er legere Freizeitkleidung trug, was auch für Frau Tscherne galt. Sie wirkte stets sehr mütterlich und besorgt, sprach mit weicher, sanfter Stimme und winkte immer gleich still und lächelnd, wenn sie den kleinen Rezac erblickte, selbst wenn sie in der „Kalesche“ oder im Auto fuhren.268 Die Tscherne´sche Kutsche, ein exquisites Einzelstück, soll in einer Manufaktur nach Tscherne´s Wünschen „maßgeschneidert“ worden sein, mit Verzierungen, Goldlaub und einem wappenartigen Schildversehen. Sie war im Gebäude des ehemaligen Mauthäusels nahe der Villa untergebracht.269Ihre Bedeutung endete weitgehend mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und dem Aufkommen des Automobils; Frau Rienmüller weiß aus Erzählungen Karl Tscherne´s, dass dessen Vater eines der ersten Autos in Österreich besaß.270 Auch Karl´s Enkel, Mag. Peter Quehenberger berichtete dies, glaubt, sich zu erinnern, von der Autonummer „3“ gehört zu haben, jedenfalls war es eine niedrige Nummer, unter „10“. Das hatte ihn beeindruckt.271 Karl Tscherne soll gemeinsam mit seinem Bruder Franz Seraphin eine eigene kleine Kutsche besessen haben. 272 Friedrich Tscherne brachte mit seiner viersitzigen Prachtkutsche wohl ua seinen gesellschaftlichen Status zum Ausdruck, schloss auch in dieser Hinsicht Prestige- mäßig zu den höchsten, sogar adeligen Rängen auf. Vermutlich hatte er seine Equipage in Wien herstellen lassen, das im Wagenbau zu den führenden Kutschenherstellern Europas zählte.273 Tscherne´s zwei Rösser „Zeus“ und „Hera“, ebenso wie das Pferd des Sohnes Karl, waren im Winter bei Josef Weingärtner in den Stallungen des Schlosses Hagen untergestellt und wurden mit dessen Pferden mitversorgt, die restliche Zeit hatten sie einen großen hölzernen Unterstand auf dem Nebengrund der Villa zur Verfügung. Friedrich Tscherne fuhr auch im Auto vor, meist mit Chauffeur. An die Marke des schwarzen Automobils konnte sich Herr Rezac nicht erinnern.274Von Walter Reder wissen wir, dass es sich bei einem der Tscherne´schen Autos um einen Wagen der Marke Steyr gehandelt hatte, an jene des späteren, für den sich sein Vater Franz Reder laut seinen Erzählungen interessiert hatte, erinnere er sich nicht mehr sicher, wolle keine falsche Angabe machen.275 An Frau Tscherne bewunderten die Nachbarinnen ua die Qualität ihrer Kleidung, die besonders feinen Stoffe, die ihr Gatte von seinen Reisen mitbrachte, solche gab es in Linz nicht. Die Nachbarinnen schwärmten regelrecht von den exquisiten Materialien und Mustern.276 Familie Tscherne verbrachte des Öfteren ihren Urlaub oder einzelne Tage in Gmunden am Traunsee, wo sie im Hotel Schwan logierte. Die Tochter Martha Rötzer zeigte einst ihrer Schwiegertochter Margarete das Fenster des Hotelzimmers, das der Vater bewohnt hatte.277 Da die Villa im Hagen(s.u.) für die Eltern Tscherne mit dem Flüggewerden der Kinder viel zu groß und mühsam geworden war, wählte Friedrich Tscherne, nicht zuletzt auch seines schlechten Gesundheitszustandes wegen, ein wesentlich kleineres Domizil am Traunsee. Bereits 1925 268Heimerl, PI April 1997. Rezac, PI 30. Juni 2001. 269 Rezac, PI 30. Juni 2001.Laut Jeannette Heimerl´s Erinnerung sah diese wie eine kaiserliche aus, die Wappendarstellung auf der geschwungenen Kutschentüre wurde allgemein bewundert.Heimerl, PI April 1997. 270Rienmüller, PI 20. Mai 2011. 271Quehenberger, PI 8. Juli 2011. 272Quehenberger, PI 8. Juli 2011. 273Rezac Johann, PI 24. Juli 2001. Vgl. dazu Hammermüller/Hassmann, Kutschen in Österreich. 274Rezac Johann, PI 24. Juli 2001. 275 Reder, PI2. November 1998. 276Heimerl, PI April 1997. 277 Rötzer Margarete, PI 22. Jänner 2011.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Titel
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Untertitel
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.01 x 29.71 cm
Seiten
170
Kategorie
Geographie, Land und Leute

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit 4
  2. Herkunft 6
  3. Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
  4. Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
  5. Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
  6. Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
  7. Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
  8. Die Sommervilla Hagen 91
  9. Zusammenfassung 114
  10. Literaturnachweis 116
  11. Abkürzungsverzeichnis 119
  12. Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120
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