Seite - 66 - in Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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Im linken obersten Bereich des Rechnungskopfes gewahrt man eine Darstellung des
Geschäftshauses Franz Josefsplatz Nr. 15 (1644: Nr. 23; 1781: Nr. 47; 1835: Nr. 148) in Linz, samt
dem Nebenhaus (1644: Nr. 22; 1781: Nr. 46, 1835: Nr. 147, beide einstmals dem Linzer
Bürgermeister und Besitzer der Herrschaft Hagen, Niclas Khueperger gehörig), und dem dazu auf
der Schmalseite des Hauptplatzes zum Tscherne-Haus querstehenden Haus (1781: Nr. 44,
1835:141, welches im 14. Jh Wernhart Chammerer/Kammerer, einstiger Lehenträger des Gutes
Hagen besaß. Ab 1658 Weißenwolff´sches Freihaus). Davor herrscht geschäftiges Treiben, mit
Kutschen, einer Straßenbahn und Personen im Straßenbereich. In der oberen Rechnungsmitte thront
der Pöstlingberg mit der Wallfahrtskirche, an seinem Fuße erkennt man den Mühlkreisbahnhof,
einen Richtung Mühlviertel abfahrenden Zug und einige Urfahrer Häuser. Vor diesen befindet sich
das riesige Geviert von Tschernes Großbetrieb, von der Kaar- bis in die Rudolfstraße reichend, und
von schräg gegenüber des Mühkreisbahnhofes bis zum heutigen Weinturm, welcher von Tscherne
errichtet, mit „Cafe Rösterei“ beschriftet worden war (heute Bereich Seniorenzentrum Franz
Hillinger und Urfahrer Grünmarktgelände). Unter dem Bau mit der Aufschrift Cafe Rösterei liest
man die Legende: „Erste österr.-ungar. Cafe-Rösterei im Gross Betrieb System Grevenbroich“. Das
Gebäude an der Mühlkreisbahnstraße trug die Aufschrift „Transito Magazine“, jenes an der
Rudolfstraße „F. Tscherne´s Firma, Jacob Cusolle´s Neffe“. Die auf der Rechnung aufgedruckte
Schutzmarke zeigt eine Frauenfigur mit einem mit Kaffeebohnen gefüllten aufgetürmten Tablett auf
dem Kopf. Am Tablettrand befindet sich die Aufschrift „Cusolle´s Cafe“, darüber im Halbkreis
geschrieben „Friedrich Tscherne, Firma: Jacob Cusolle´s Neffe Linz“ (s. Abb.).302
Das Rechnungsformular von 1906 enthält bereits die Ankündigung „Colonialwaaren en Gros“ und
die „Telegramm-Adresse: Cusolle Linz Donau, Telefon Nr. 278“.Unterhalb des Transito
Magazines, etwa von der Mitte bis zum unteren Rechnungskopfende reichend befindet sich die
Darstellung der Auszeichnungsmedaillen jeweils Vorder- und Rückseite zeigend, sowie die drei
Ehrenkreuze und den Doppeladler. Darunter liest man: „Friedrich Tscherne, Firma Jacob
Cusolle´s Neffe in Linz, k.k. Hoflieferant“(s. Abb.).303Für die Rechnung vom 14. Dezember 1906
(an Josef Mayr, St. Marien gehend) war ua die Währung in „Kronen“ geändert worden.304 (s. Abb.)
Seine Rechnungsformulare, welche, wie bereits erwähnt, im Briefkopf Darstellungen seiner
Besitzungen in Linz trugen, lauteten 1899 (am 6. Dezember an Josef Forstner, Goisern gerichtet; s.
Abb.) : „Den mir mit Wertem gefälligst ertheilten Auftrag habe bestens ausgeführt und überreiche
Ihnen untenstehend billigste Rechnung, deren Belauf von Ö.W.fl…..Sie mir gefälligst gutschreiben
wollen. Ihren gütigen erneuerten Aufträgen entgegensehend zeichne ich mit aller Achtung…J.
Cusolle´s Neffe.“In einem eigenen Absatz am linken Rechnungsrand bot er die Rücknahme des von
ihm für den Transport zur Verfügung gestellten „Packzeuges“ an. Die Lieferung erfolgte mittels
Fuhrleuten oder Boten. 305
Da Tscherne auch die Firma Lindorfer in Haslach belieferte, fand eine Rechnung der Linzer
Großhandelsfirma und CafeRösterei Jacob Cusolle´s Neffe, k.u. k. Hoflieferant, dat.21. Juli 1908,
Eingang in das Handelsmuseum Haslach und hält so die Erinnerung an den Linzer Großkaufmann
Friedrich Tscherne und seine Handelstätigkeit wach. Die damalige Lieferung war durch das Boten-
Unternehmen Wipplinger erfolgt.306
1903 weisen die Gewerbeakten zwei Reiselegitimationen für Tscherne Fritz auf: eine lautend auf
Funk Franz, eine auf Dirringer Franz.307
302Kaar, PA.
303Kaar, PA.
304 Kaar, PA.
305 Kaar, PA.
306Pisecky, Handel/Kaufmannschaft, 184.
307AStL, Gewerbeakten 1900>1928, Mat. 34, S. 635: RLeg.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Titel
- Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
- Untertitel
- Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2011
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.01 x 29.71 cm
- Seiten
- 170
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit 4
- Herkunft 6
- Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
- Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
- Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
- Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
- Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
- Die Sommervilla Hagen 91
- Zusammenfassung 114
- Literaturnachweis 116
- Abkürzungsverzeichnis 119
- Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120