Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Seite - 72 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 72 - in Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz

Bild der Seite - 72 -

Bild der Seite - 72 - in Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz

Text der Seite - 72 -

72 Seines schlechten Gesundheitszustandes wegen ging um 1925 das gesamte Linzer Geschäftshaus, die Kolonialwarenhandlung Friedrich Tscherne pachtweise an einen neuen Inhaber über. 352 Keines der Tscherne-Kinder wollte das väterliche Geschäftsimperium bzw das, was zum Schluss noch davon übrig war, übernehmen. Es hatte wegen des Krieges und seiner Folgen längst nicht mehr so floriert wie vordem, wodurch kaum Anreiz zur Fortführung bestanden haben mag.353Vermutlich hatte auch Tscherne selbst in den letzten Jahren gesundheitshalber nicht mehr an seine früheren Leistungen und seinen unermüdlichen Aufwand an Zeit, Reisen und Verbindungen anknüpfen können. Laut des Berichtes der Oberbank aus dem Jahre 1925 sah er sich in jenem Jahr wegen seiner angegriffenen Gesundheit gezwungen, seine Stelle als Verwaltungsrat und Vizepräsident niederzulegen.354 Friedrich Tscherne wurde von Zeitzeugen als einer der reichsten Männer in Linz und Oberösterreich bezeichnet.355Familie Tscherne war wohl auch nach dem 1. Weltkrieg noch immer ausgesprochen wohlhabend, konnte auf einen großen Realitätenbesitz zurückgreifen, zB Gründe bei der VÖEST; in Urfahr – ua Weinturm und Lager, Häuser in der Rudolfstraße/Mühlkreisbahnstraße; am Hofberg; die Häuser Hauptplatz 15/Pfarrgasse 2 und 4,die Villa Hagen/Tscherne, ein Lagergebäude in der Museumstrasse 7a, das Haus Kapuzinerstr. 26, …hatte aber trotzdem Einiges eingebüßt. 356 Tscherne war ein tatkräftiger und tüchtiger weitblickender Kaufmann und führte zielstrebig das ererbte Geschäft auf den ersten Rang der Kolonialwarenbranche, sorgte nicht nur in Oberösterreich, sondern in ganz Österreich und an den wichtigsten Kaffeehandelsplätzen Europas für Ansehen, Bekanntheitsgrad und einen ausgezeichneten Namen der Firma, sowie damit verbunden für einen gewissen Bekanntheitsgrad der Stadt Linz.357 Der Artikel in den Mitteilungen des Handels-Gremiums der Landeshauptstadt Linz anlässlich des Todes von Friedrich Tscherne bestätigt ihm nicht nur den unermüdlichen Einsatz als eifrigem Vertreter der Interessen seines Standes, sondern auch eine liebenswürdige Art, Klugheit, exzellente Rednergabe und Führungsqualität, er sei energisch, taktvoll und vornehm gewesen.358 Betrachtet man Friedrich Tscherne´s beachtlichen Einsatz, das gewaltige berufliche Engagement, seine breitgefächerten Erfolge, den Auf-, Ausbau und hervorragenden Ruf seiner Firma, den erzielten Wohlstand, das hinterlassene Vermögen, usw - und dann schlussendlich die Vergänglichkeit des Ganzen, die großen Sorgen wegen des frühen Todes seines Erstgeborenen, so lassen sich letztlich die Worte bzw Gedanken seiner Urenkelin Doris Berman, sowohl in geschäfts- und vermögensbezogen ausklingender Hinsicht, als auch partiell im Privatleben, und im Bereich der diversen Ämter und Tätigkeiten, wo er so gut wie vergessen war, auf den erfolgreichen Großindustriellen ummünzen: „Alle Geschichte und Geschichten in Oesterreich haben auch eine (fast oestliche) Tragik. So wie ein Wienerwalzer den Genuss des HOCHLEBENS der wundersamen Geschenke des LEBENS mit aeusserster Traurigkeit ueber das unausweichliche Schicksal von Tod und Verzweiflung verbinden kann, so ist auch die eigenartige (Oesterreichische) Geschichte meiner Familie mit groeßter Tragik verbunden“.359 352AStL, Tagespost, 28. März 1928.Rötzer, PA, Linzer Volksblatt, 28. März 1928. 353Rötzer Margarethe, PI, PA, 31. Dezember 2010. 354Archiv der Bank für OÖ und Salzburg, Linz (PI Wöckinger). 355 Reder, PI1997. Rötzer, PI, PA, 2010. Heimerl, PI 1997. 356Rötzer, PI, PA, 2009. 357 Mitteilungen des Handels-Gremiums der Landeshauptstadt Linz, Nr. 7, 1. Jahrgang, Juli 1928, S. 1. 358 Mitteilungen des Handels-Gremiums der Landeshauptstadt Linz, 1. Jg., Nr. 7, Juli 1928, 1. 359Berman, PI 28. Mai 2011.
zurück zum  Buch Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz"
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Titel
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Untertitel
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.01 x 29.71 cm
Seiten
170
Kategorie
Geographie, Land und Leute

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit 4
  2. Herkunft 6
  3. Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
  4. Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
  5. Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
  6. Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
  7. Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
  8. Die Sommervilla Hagen 91
  9. Zusammenfassung 114
  10. Literaturnachweis 116
  11. Abkürzungsverzeichnis 119
  12. Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928