Seite - 78 - in Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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schienen 25 Großhandelsunternehmen in OÖ - darunter Tscherne - mit ursprünglich mehr als 100
Gulden Erwerbssteuerleistung auf. 400
In der Abschiedsadresse des Handelgremiums wurde darauf hingewiesen, „mit welcher Bewegung
der damals schon schwerkranke Vorsteher von seinem Amte Abschied nahm“. In der „ordentlichen
Hauptversammlung“ 1927 legte er seine Ämter zurück. Seine Leistungen in der Zeit der
Kriegswirtschaft und Nachkriegszeit wurden entsprechend gewürdigt. Er war der hochgeschätzte
Führer der Linzer Kaufmannschaft.401
Am 13. April 1869 wurde in Linz im Zusammenschluss des Bank-, Handels- und Speditionshauses
der Familie Planck „“I.M. Scheibenpogen´s Eidam“ , der Wiener „Handelsbank für den Produkte-
und Warenverkehr“ und dem Bankhaus S.M. Rothschild die „Bank für Oberösterreich und
Salzburg“ gegründet. Der „Bericht des Vorstandes der Bank für Oberösterreich und Salzburg in
Linz“ bezüglich der 47. Geschäftsperiode (1. Jänner bis 31. Dezember 1915) und der 47.
Generalversammlung am 18. April 1916, führt Friedrich Tscherne im Vorstand, und zwar im
Verwaltungsrat an, ebenso der 48., den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 1916 umfassend, dat.
4. April 1917. 402Für 1917 hält die Oberbank ferner fest, dass wegen Ablaufs der Funktionsdauerdie
Herren Richard Hofmann, Ignaz Muhr und Friedrich Tscherne aus dem Verwaltungsrate
ausschieden, und wieder drei Verwaltungsratsmitglieder für drei Jahre gewählt werden müssten,
was offensichtlich abermals geschah, da Tscherne 1918 wieder in dieser Funktion aufscheint. 403
Auch im Bericht der 50. Geschäftsperiode (1. Januar bis 31. Dezember 1918) bzw der 50.
Generalversammlung der Aktionäre vom 25. April 1919 schien er in der Position eines
Verwaltungsratsmitgliedes auf.404 Ebenso verhielt es sich in den Berichten von 1920, 1921, 1922,
1923 und 1924, wobei er in der letztgenannten als „Kommerzialrat Friedrich Tscherne,
Gremialvorstand“ bezeichnet wird.405
Wie im „Bericht des Vorstandes der Bank für Oberösterreich und Salzburg über die 57.
Geschäftsperiode vom 1. Jänner bis 31. Dezember 1925 festgehalten wurde, nahm die Oberbank
mit großem Bedauern die Mitteilung zur Kenntnis, dass Tscherne wegen seiner angegriffenen
Gesundheit gezwungen sei, seine Stelle als Verwaltungsrat und Vizepräsident niederzulegen. „Nur
schwer und ungern mußten wir auf seine wertvolle Mitarbeit verzichten“.406
KR Tschernes Mitgliedschaft in der 1849 gegründeten, vom Verein Allgemeine Sparkasse
getragenen Vereinssparkasse „Allgemeinen Sparkasse Linz“ begann 1901, wobei er schon 1902
bis 1903 zum Zensor erkoren wurde. „Zensor“ war eine Funktion im Verein die bis 1936 existierte.
Im darauffolgenden Jahr wird er als Mitglied des Ausschusses (1904>1927; den Vereinsausschuss,
gab es bis 1932 in jener Form) und Direktor (1904>1927) angeführt. Neben diesen
Vereinsfunktionen bekleidete er auch noch eine „Bankfunktion“. Als „Direktor“ galt ein Mitglied
der damaligen Direktion. Diese wurde anschließend bis zum Sparkassen- bzw Bankwesengesetz
1979, mittels welchem die Banken zu Vollbanken wurden, als „Vorstand“ bezeichnet. Bis dahin
hatte die Sparkassenleitung das operative Sparkassen- bzw Bankengeschäft geführt, wurde dann
durch den Vorstand ersetzt.407
400Pisecky, Handel/Kaufmannschaft, 182.
401 Mitteilungen des Handels-Gremiums der Landeshauptstadt Linz, Nr. 7, 1. Jahrgang, Juli 1928, S. 1.
402Archiv der Bank für OÖ und Salzburg, Linz (PI Wöckinger). Dat. Linz 1916, 1917.
403Archiv der Bank für OÖ und Salzburg, Linz (PI Wöckinger). Dat. Linz 1917.
404Archiv der Bank für OÖ und Salzburg, Linz (PI Wöckinger). Dat. Linz 1919.
405Archiv der Bank für OÖ und Salzburg, Linz (PI Wöckinger). Dat. Linz 1920 ff.
406Archiv der Bank für OÖ und Salzburg, Linz (PI Wöckinger). Dat. Linz 1925.
407Gutmayer, PI, PA, 5. Jänner 2011, Archiv der Allg. Sparkasse Linz, Jänner 2011.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Titel
- Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
- Untertitel
- Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2011
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.01 x 29.71 cm
- Seiten
- 170
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit 4
- Herkunft 6
- Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
- Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
- Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
- Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
- Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
- Die Sommervilla Hagen 91
- Zusammenfassung 114
- Literaturnachweis 116
- Abkürzungsverzeichnis 119
- Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120