Seite - 96 - in Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Bild der Seite - 96 -
Text der Seite - 96 -
96
„Weinbauernhäusl“ 462 zunächst und in erster Linie Jahrhunderte hindurch der Hausname
„Moserhäusl“, aber zwischenzeitlich auch „Steger-Häusl“ (nach den 2 bis 3 Besitzer-Generationen
Steger463)auf. An GrundstĂĽcken wurden angefĂĽhrt: Top. Nr. 27 (pag. X), Hausgarten, ein guter
Grund, mit dem GrundausmaĂź 19 64-tel Joch, 24 QuKl, mit dem Grundertrag von 5 Zentner Heu,
2,50 Zentner Grummet.464
Die Bauparzelle auf der das Moserhäusel und dann die ihm „übergestülpte“ Villa Hagen bzw Villa
Tscherne stand und noch steht, war lange Zeit hindurch unverändert geblieben, da im GB Urfahr-
Umgebung (damals gehörte das Haus zur Gemeinde Pöstlingberg, kam 1919 mit dieser zur
Gemeinde Urfahr und im selben Jahr mit dieser gemeinsam an Linz) bezĂĽglich Johann Schuh
(1791>1821 Besitzer) die Hausparzelle als solche (ohne Gartengrund) mit 64 QuKl, also ca. 192 m2
angegeben wird,465 im Grundbuchauszug GB 45213 Pöstlingberg des Bezirksgerichtes Linz 1997,
als Parz. 102/1 mit 191 m2. 466
Das „Moserhäusel“ bzw die Villa Tscherne erlebte einige größere Ausbau- bzw Umbauphasen, so
nach 1684,467um 1823/24 (s.u.), 1898, 468 und 1983469, eine Wiederaufbau- bzw Reparaturphase
1945 >1953 nach dem Bombentreffer vom 8. Jänner 1945 (s.u. und Abb.). 470
In die zweite Ausbauphase weist die hohe EingangstĂĽre zur Villa. Sie stammt nicht, wie in der Ă–.
Kunsttopographie verlautet, aus der Ă„ra Tscherne,471 sondern wurde von ihm aus dem
Vorgängerbau übernommen und ist in die Jahre 1823/24 zu datieren, was im schmiedeeisernen
Gitterteil durch die Buchstaben „ A“ und „K“ belegt ist.472
Lange gab die Bedeutung der beiden Buchstaben Rätsel auf, da sie nicht in die Liste der Besitzer zu
passen schienen. Wohl hatte Anna Maria Winkler, geb. Bangerl/Pangerl, ein „A“, aber kein „K“
aufzuweisen, die Besitzer Atzelsberger ebenfalls ein „A“ doch kein „K“. 1823 vermachte das
kinderlose Besitzerehepaar Atzelsberger ihrer angenommenen Ziehtochter Anna Maria Panglin,
ihren Besitz.473 Am 2.November l823 vermählte sich die Ziehtochter mit Michael Kuchelbacher,
der jedoch bereits am 20. Juni 1824 im Alter von nur 31 Jahren verstarb.474Anna Maria hatte also
für kurze Zeit den Namen Kuchlbacher getragen, was nach eingehender Recherche, die Erklärung
für das „K“ lieferte. Da sie am 23. November 1825, als mj. Witwe, Johann Winkler heiratete,
schien sie in der Folge als A.M. Winkler475 auf. Das Moserhäusl war offensichtlich 1823/
462Laut KR Ludwig Pruscha´s Forschungen. Reder, PI 4. April 1997, 22. Oktober 1998; Hüttner Ludwig, PI März 1998,
Ströbinger Gertrude, PI 30. März und 8. September 1997, 22. Jänner 1998; Rezac Johann, PI 26. Juni 2001. Aspernig
erwog den Ursprung des Hauses in einem alten Wirtschaftsgebäude: Aspernig, PI, 30. März 1999.
463Bei Bohdanowicz aufgrund unrichtiger Lesung als „Steyer“ [Steger!] Häusl bezeichnet. Bohdanowicz, Linzer
Vororte, 14. Pöstlingberg, 66/ 11.
464Bohdanowicz, Linzer Vororte, 14. Pöstlingberg, 66, Topogr. Nr. /27. Grummet = 2. Wiesenschnitt: Fichtinger,
Glossar, 72.1 QKl = 3 m2, 59 dm2, 67 cm2 : Fromme`s Allgemeines MaĂź- und Gewichts-Taschenbuch, Wien, 1935, S.
62. Siehe auch Kahnt Helmut und Knorr Bernd, Alte MaĂźe, MĂĽnzen und Gewichte, Mannheim, Wien, ZĂĽrich, 1986, S.
238.
465 OĂ–LA, GB Urfahr-Umgebung, Hs. 117, Bd 1, fol. 79 f = Landgut Haagen zu Riedegg.
466 GB 45213 Pöstlingberg, Bezirksgericht Linz, 30. VII. 1997, GST-NR. 102/1 Baufl. (Gebäude) Fläche 191 m2,
Hagenstr. 41 a.
467Sein Wert war zw dem erstbekannten Vertrag von 1684 und dem 2. von 1733 (Matthias Steger) erheblich gestiegen.
468Um- und Aufbau durch Friedrich Tscherne.
469 Reparatur und partieller Umbau durch Besitzer August Föttinger und Dr. Lothar Schultes.
470 Bauarchiv StL, Nr. 6, GZ 671/46 und Bericht des Miteigentümers Walter Reder. S.u. Schäffer, GHft Hagen, Bd II,
derzeit noch im Manuskript.
471Ă–. Kunsttopographie, Bd LV, HagenstraĂźe, 380.
472Dies wussten ua auch Weingärtner und Reder.
473 OĂ–LA, GB Urfahr, Herrschaft Haagen, Satzbuch 1795-1856, Hd. 118, GB I Tom. I/79, Nr. 50, fol. 65, Marktgericht
Ufer im Namen des Pfleggerichts Riedegg, 9. Oktober 1823.
474 AStL, StPf Urfahr, Trauungsregister, 1785-1938, A-Z, 21; 381; und: ebd, StPfL, Totenbeschauscheine 1818-1949,
Hic-Pol, 419.
475 GB Urfahr, Herrschaft Haagen, Satzbuch 1795 – 1856, Hs. 118, fol.. 77, Nr. 245. Winkler war ein lediger, Mj., von
Vöcklabruck gebürtiger Bestandmüllerssohn.
zurĂĽck zum
Buch Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz"
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Titel
- Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
- Untertitel
- Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2011
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.01 x 29.71 cm
- Seiten
- 170
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit 4
- Herkunft 6
- Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
- Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
- Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
- Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
- Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
- Die Sommervilla Hagen 91
- Zusammenfassung 114
- Literaturnachweis 116
- AbkĂĽrzungsverzeichnis 119
- Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120