Seite - 112 - in Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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Pruscha-Reder lieĂen es um 1933 betonieren und etwas vergröĂern.556 Walter Reder verwendete die
Schwimmbadmauern 1953 als Unterbau und Keller fĂŒr sein Einfamilienhaus.557
Auf dem nahegelegenen Tennisplatz hatte sich der junge Rezac manchen Heller als Tennisball-
âSchaniâ verdient. Er beschrieb FriedrichTscherne als guten Spieler, der fĂŒr seine Kinder einen
Tennislehrer engagierte und sie zuweilen zu einem Match herausforderte.558
Herr Johann Rezac, der von Beruf GĂ€rtner war und als Kind im Hagen die Schafe gehĂŒtet hatte,
erzĂ€hlte, dass er manchmal bei Tschernes aushalf, als er ganz jung war. Als âKegelbuaâ stellte er
oft stundenlang die Kegel immer wieder auf, vor allem wenn GĂ€ste eingeladen waren. Wenn
Tscherne hohen Besuch empfing, ging es zu wie in einem Herrenhaus. Oft standen zwei oder drei
Kutschen dort, und er, Rezac, rÀumte die PferdeÀpfel weg, musste laufend nachsehen und sÀubern,
alles hatte einwandfrei zu sein. Er bekam dafĂŒr ein bisschen Geld und etwas zum Essen.559
Auf dem ehemaligen kleinen âEntenteichâ, nördlich der Villa, lieĂ sich spĂ€ter Walter Reder ein
kleines Blockhaus, seine âJagdhĂŒtteâ errichten, die 1953 abgetragen und neben seinem neuen Haus
wiederaufgestellt wurde. Es gab damals die schönen Enten nicht mehr, man vermutete aufgrund
von Spuren im Schnee, ein Fuchs hÀtte sie verspeist.560
Frau Rötzer berichtete nach ErzÀhlungen ihrer Schwiegermutter Martha Rötzer-Tscherne, deren
Vater Friedrich Tscherne habe den Verkauf der Villa tief bereut und nie verwunden. Zudem war
ihm infolge der Geldentwertung nur wenig (âein Butterbrotâ wie er es ausgedrĂŒckt haben soll) vom
Ertrag der Villa geblieben.561 Frau KĂ€the Tscherne schrieb 1922 an ihren Bruder Ludwig, fĂŒr sie sei
es aus âmit hinĂŒber nach Hagenâ, auch wĂ€re die Tramway unerschwinglich geworden.562 Die Villa
sei auĂerdem zu groĂ fĂŒr sie beide, so entschlossen sie sich zum Verkauf.
Aufgrund des Kaufvertrages wurde mit 8. Mai 1926 das Ehepaar Anton und Maria Paukner je zur
HĂ€lfte fĂŒr 6 Jahre Besitzer der VillaTscherne. 563
Anton Paukner (sen.) scheint 1879 im Gewerberegister als Inhaber eines Taxigewerbes auf.564 Er
war Hausbesitzer an der Oberen DonaulÀnde 25. Im Oberösterreichischen Amtskalender 1896 wird
Anton Paukner als Adjunct des k.k. Hauptsteueramtes Linz angefĂŒhrt, in jenem von 1901 als
Controllor des k.k. Steueramtes Mauthausen. 565
Auf dem sĂŒdlich der Bahnlinie liegenden Grund (unterhalb des Schloss HagenÂŽschen
Hirschgrabens) plante Paukner ein öffentliches Sommerbad zu errichten, dann jenen Grund, den
spÀter, mit Kaufvertrag vom 5. September 1932, Ludwig und Maria Pruscha / Franz und Rosa
Reder erwarben,566 zu parzellieren. Diese PlÀne wurden abgelehnt.567
Nachdem Anton und Maria Paukner die Villa Tscherne wieder abgestoĂen hatten, schienen sie im
Haus Obere DonaulĂ€nde 25 auf. Der OĂ- Amtskalender 1933 fĂŒhrt sie noch als Besitzer der HĂ€user
Nr. 13 und 14 der Konskriptionsortschaft Hagen an, aber auch der HÀuser Obere DonaulÀnde 25
und - neu - 23. bis 5. November 1959 waren sie an der Oberen DonaulÀnde wohnhaft. 568
556 BauarchivStL, Niederschrift 29. Oktober 1932, âIm Garten selbst ist die Herstellung eines 12 x 6 m groĂen und 1.10
bis 1.80 m tiefen Schwimmbeckens in Beton geplantâ
557Reder, PI 1997.
558 Rezac, PI 26. Juni und 24. Juli 2001.
559Rezac, PI 26. Juni 2001.
560 Walter und Erna Reder, PI 1997.
561 Rötzer Margarete, PI 3. MÀrz 2008.
562FAW, KT > LW, dat. 8. JĂ€nner 1922.
563 LG, GB Pöstlingberg, Bd 2, 61-131, EZ 95, S. 254, Z 5.
564 AStL, Gewerberegister ab 1856, S. 365.
565 AStL, Amtskalender 1896, S. 66, V. Finanzbehörden, AK 1901, S. 101, Bez. Perg.
566 LG, GB Pöstlingberg, Bd 2, 61-131, EZ 95, S. 254, Z 6, TZ 2480/32.
567Reder, PI April 1997.
568 AStL, Oà Amtskalender, Der Oberösterreicher, 1933, 74. Jg., Linz 1932, S. 471; und Meldebuch.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Titel
- Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
- Untertitel
- Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Autor
- Hanna und Herbert SchÀffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2011
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.01 x 29.71 cm
- Seiten
- 170
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit 4
- Herkunft 6
- Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
- Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
- EhrenÀmter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
- Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
- Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
- Die Sommervilla Hagen 91
- Zusammenfassung 114
- Literaturnachweis 116
- AbkĂŒrzungsverzeichnis 119
- Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120