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Berthold Viertel - Eine Biografie der Wiener Moderne
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  132  | Erinnerungsorte  der  Wiener  Moderne sechs Tanten und Onkeln mütterlicherseits oder ging von zwei Söhnen und drei Töchtern in der Familie des Vaters aus, obwohl es (relativ sicher belegt) einen dritten Sohn gab.19 Gegenwärtig lässt sich folgendes »Familienbild« zusammensetzen :20 »Mein Urgroßvater mütterlicherseits soll ein Wunderrabbi gewesen sein, na- mens Neumann«, schrieb Berthold Viertel und erklärte : »Ich habe keine Nach- forschungen über diesen Mann angestellt und die Mitteilung von seiner Exis- tenz als ein Gerücht genommen.«21 Eine Kopie der Sterbeurkunde von Viertels Großmutter Mindel Neuman(n)/Viertel belegt, dass Berthold Viertels Urgroß- vater väterlicherseits tatsächlich Baruch Neuman hieß  – seine Frau war Pesla.22 Baruch und Pesla Neumanns gemeinsame Tochter Mindel, Berthold Viertels Großmutter, starb, bis zuletzt »rüstig und leidenschaftlich«, am 4.  September 1906 ; ihr Geburtsdatum ist unbekannt. Sie war mit Chiel/Chyel Viertel wahr- scheinlich nach orthodoxem jüdischem Ritus verheiratet gewesen und dement- sprechend wurde diese Verbindung von staatlicher Seite bis 1907 nicht offiziell anerkannt : Die Kinder galten bis dahin als »unehelich«, doch davon sprach Berthold Viertel nicht.23 Viertels Großvater Chiel wurde von seinem Enkelsohn allerdings als »an- spruchsloser« Mann und »hochgeachtete[r] Forscher in den heiligen Büchern mann & Neffe aus den Auftragsbüchern der k.u.k.-Zeit das jüdische Großbürgertum Wiens zwi- schen 1800 und 1938 (Gaugusch, Georg, Wer einmal war. Das jüdische Grossbürgertum Wiens 1800–1938. A–K, Wien 2011). Nach jahrelanger Auswertung von Verlassenschaftsabhandlungen und zahlreichen Archivreisen liegt vorerst nur der Band zu A–K vor. Viertels Familie dürfte aller- dings auch im zweiten Band nicht aufscheinen, da sie nicht zum Wiener Großbürgertum zählte. 19 BV, Menschenrassen, in : Bolbecher/Kaiser (Hg.), Viertel, Cherub, 1990, 47, und Tausend und ein Tag, o.D., o.S., K61, A : Viertel, DLA. 20 Die Daten zu den Familienmitgliedern stammen abseits von Viertels Marbacher Nachlass (Kasten 21) aus : Historische Meldeunterlagen des Wiener Stadt- und Landesarchivs (MA 8  – in Folge WStLA) ; Verlassenschaftsabhandlungen von Heinrich Klausner sowie von Anna, Salomon, Le- opold und Berthold Viertel ; Matriken der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (in Folge : IKG) mit Unterstützung und weiterführenden Informationen durch Wolf-Erich Eckstein (basierend auf Jewish Records Indexing) ; Friedhofsdatenbank der IKG, Yad Vashem  – The Central Database of Shoah Victims’ Names ; Opferdatenbanken des Dokumentationsarchivs des österreichischen Wi- derstandes ; Jewish Gen Databases, Verstorbenensuche der Friedhöfe Wien. Die Texte und Be- schreibungen stammen, so nicht anders angegeben, aus BV, Familie und Kindheit in Wien (grünes Heft), o.D., o.S., K19 und Konvolut Autobiographie. Österreichische Illusionen (3 Hefte), o.D., o.S., K19, A : Viertel, DLA. 21 BV, Mein Urgroßvater mütterlicherseits, in : Bolbecher/Kaiser (Hg.), Viertel, Cherub, 1990, 9. 22 »Polska rzeczpospolita Ludowa  – Odpis skrócony aktu zgonu Mindel Viertel-Klausner«, Nr. 191/ zg/1906/lz, ausgestellt 1968, in : K21, A : Viertel, DLA. 23 Geburtsurkunde Salomon Viertel, in : Verlassenschaftsabhandlung nach Anna Viertel (BG Hietzing, A4/2 : 2A 559/32), WStLA.
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Berthold Viertel Eine Biografie der Wiener Moderne
Title
Berthold Viertel
Subtitle
Eine Biografie der Wiener Moderne
Author
Katharina Prager
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20832-7
Size
15.5 x 23.2 cm
Pages
368
Category
Biographien

Table of contents

  1. Ein chronologischer Überblick 7
  2. Einleitend 19
  3. 1. BERTHOLD VIERTELS RÜCKKEHR IN DIE ÖSTERREICHISCHE MODERNE DURCH EXIL UND REMIGRATION
    1. Außerhalb Österreichs – Die Entstehung des autobiografischen Projekts 47
    2. Innerhalb Österreichs – Konfrontationen mit »österreichischen Illusionen« 75
  4. 2. ERINNERUNGSORTE DER WIENER MODERNE
    1. Moderne in Wien 99
    2. Monarchisches Gefühl 118
    3. Galizien 129
    4. Jüdisches Wien 139
    5. Katholische Dienstmädchen 150
    6. Deutsche Kultur 161
    7. Luegers Wien 173
    8. Mitschüler Hitler 184
    9. Jugendliche Kulturanarchisten 196
    10. Familie Adler 209
    11. Studium 228
    12. Sexuelle Emancipation 245
    13. Karl Kraus 268
    14. Theater 291
    15. Erster Weltkrieg 310
    16. Nachsatz 333
    17. Archivalien 336
    18. Dank 342
    19. Literaturverzeichnis 344
    20. Bildnachweis 358
    21. Personenregister 359
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