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Berthold Viertel - Eine Biografie der Wiener Moderne
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bei Karl Kraus und in den Wiener Theatern und nicht zuletzt mit den Zerstö- rungen des Ersten Weltkriegs. Die Erinnerungsorte schließen auch deshalb mit dem Ersten Weltkrieg ab, da für die Zeit danach nur noch sehr vereinzelt autobiografisches Material exis- tiert. Die Analyse von Viertels miteinander verflochtenen Dichotomien um Zer- störung und Erhalt, Innovation und Tradition, Modernität und Antimodernität, Politik und Kultur, Rationales und Irrationales, pluralistische Kritik und totali- taristische Konzepte, Biologismus und Kulturalismus ist nicht zuletzt in Hin- blick auf aktuelle Phänomene interessant. Hier wird deutlich, dass es nie einfach war und ist, Phänomene und Entwicklungen in Frage zu stellen, deren Ausmaße noch nicht erkennbar sind, die aber durch zunehmende Medialisierung und teilweise auch gestützt durch alte Strukturen rasch massenwirksam werden. Auch auf diese Studie wirkte eine Gegenwart, die sich nicht nur in einem Forschungsstand, sondern auch durch Einfluss des Zeitgeschehens abbildet. Die Biografietheorie formulierte zwar Strategien, um Faszinationen, Identifikatio- nen, Sympathie oder gar Idealisierung des biografischen Gegenstandes (auch unter negativen Vorzeichen) zu vermeiden oder jedenfalls auszuweisen. In die- sem Sinne schließe ich eindeutig mit Berthold Viertel : Die Lebenskraft der Illusionen erweist sich nicht selten als so zäh, daß sie die Kräfte des Individuums aufbraucht und weit hinter sich läßt. Besonders die Illusionen eines Österreichers pflegen allen Unbilden der Wirklichkeit standzuhalten. Die Distanz vom Lächerlichen zum Tragischen betrug hier oft nicht einmal einen Schritt.7 7 BV, Biographische Notizen, o.D., o.S., K19, A : Viertel, DLA.
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Berthold Viertel Eine Biografie der Wiener Moderne
Title
Berthold Viertel
Subtitle
Eine Biografie der Wiener Moderne
Author
Katharina Prager
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20832-7
Size
15.5 x 23.2 cm
Pages
368
Category
Biographien

Table of contents

  1. Ein chronologischer Überblick 7
  2. Einleitend 19
  3. 1. BERTHOLD VIERTELS RÜCKKEHR IN DIE ÖSTERREICHISCHE MODERNE DURCH EXIL UND REMIGRATION
    1. Außerhalb Österreichs – Die Entstehung des autobiografischen Projekts 47
    2. Innerhalb Österreichs – Konfrontationen mit »österreichischen Illusionen« 75
  4. 2. ERINNERUNGSORTE DER WIENER MODERNE
    1. Moderne in Wien 99
    2. Monarchisches Gefühl 118
    3. Galizien 129
    4. Jüdisches Wien 139
    5. Katholische Dienstmädchen 150
    6. Deutsche Kultur 161
    7. Luegers Wien 173
    8. Mitschüler Hitler 184
    9. Jugendliche Kulturanarchisten 196
    10. Familie Adler 209
    11. Studium 228
    12. Sexuelle Emancipation 245
    13. Karl Kraus 268
    14. Theater 291
    15. Erster Weltkrieg 310
    16. Nachsatz 333
    17. Archivalien 336
    18. Dank 342
    19. Literaturverzeichnis 344
    20. Bildnachweis 358
    21. Personenregister 359
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