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Kurz nachdem die Kaufmannsehepaare Pruscha und Reder569 das Haus erworben hatten, stand ihre
finanzielle Lage nicht zum Besten und sie erwogen, es der Familie Tscherne wieder anzubieten,
sprachen bei der Witwe Katharina Tscherne vor, welche jedoch mit Hinweis auf ihr Alter, die
damit verbundene Belastung, und das Desinteresse der Kinder, ablehnte.570
Reders entschlossen sich hierauf zum Verkauf etlicher mit der Villa erworbener Wertgegenstände,
wie des Wanderaltars, welcher ihnen, wie bereits erwähnt, eine ansehnliche Summe Geldes
einbrachte.571
Mit diesen Besitzern, welche die herrschaftliche Villa Hagen Nr. 13 und das Gesindehaus Nr. 14
erwarben, begann wiederum eine länger anhaltende Besitzerepoche. Das Eigentumsrecht für diese
beiden Geschäftspartner und ihre Ehefrauen zu je einem Viertel wurde am 5. September 1932
einverleibt.572
Die Villa Tscherne, welche aus Erdgeschoß, zwei Stöcken und Mansarde bestand, war bereits beim
Kauf parifiziert worden, und zwar so, dass Familie Pruscha Parterre und ersten Stock ihr Eigen
nannte, Reders den zweiten Stock und die Mansarde. Die beiden Ehepaare Pruscha und Reder
teilten sich später den Grundbesitz, wobei die westliche Grundhälfte an Familie Pruscha, die
östliche an Familie Reder fiel.
In der weiteren Folge wurde der vormals Tscherne´sche Grundbesitz im Hagen in einzelne
Parzellen aufgesplittet, veräußert und befindet sich nun in den Händen unterschiedlicher
EigentĂĽmer.
Interessanterweise findet die Bezeichnung „Villa Tscherne“ noch heute, 2011, Verwendung, so ua
in der Geoinformation Doris des Landes Oberösterreich und in einem Schreiben des
Bundesdenkmalamtes Wien, welches in einer Mitteilung betreffend den Antrag auf
Unterschutzstellung der Gerichtssäulen der vormaligen Herrschaft Hagen als Betreff angab: „Linz,
Oberösterreich, Hagenstraße 41 a, Tscherne Villa, mittelalterl. Gerichtsäulen“. 573
569 Ludwig Pruscha, geb. 18. August 1890, Rosa Reder, geb. 20. August 1890: AStL, Verwaltungsarchiv,
Bauaktenarchiv, Hagenstr. 41 a, Akt Nr. 6. Und ebd StPfL, Eheakten 1780-1938, S. 610, Reder Franz, geb. 1875,
heiratete Benzeneder Rosina, 1901/23.
570 Reder,PI1999. Auch Rötzer, PI 24. März 2008.Einige vermuteten, es könnte auch mit den Mietparteien im
Nachbarhaus zusammengehangen sein. Ströbinger Gertrude, 23. Mai 1997.
571Reder, PI April 1997.
572 LG, GB Pöstlingberg, Bd 2, 61-131, EZ 95, S. 253, Postzahl 6. Ludwig und Maria Pruscha waren 1933 auch
Besitzer des Hauses Altstadt 16. AStL, OÖ Amtskalender, Der Oberösterreicher, 1933, 74. Jg., Linz 1932, S. 439.
573BDA Wien, HR Dr. Christiane Lehne, dat. Wien 3. August 2011.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Title
- Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
- Subtitle
- Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2011
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.01 x 29.71 cm
- Pages
- 170
- Category
- Geographie, Land und Leute
Table of contents
- Zum Geleit 4
- Herkunft 6
- Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
- Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
- Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
- Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
- Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
- Die Sommervilla Hagen 91
- Zusammenfassung 114
- Literaturnachweis 116
- AbkĂĽrzungsverzeichnis 119
- Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120