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Nach 1918
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
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Page - 671 - in Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit

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25.7.1990: Information für den Bundeskanzler Dok. 165 671 2.3. Wirtschaft: Die österreichische Wirtschaft ist sehr daran interessiert, sich weiterhin in diesem Raum zu engagieren und die neuen Möglichkeiten bestmög- lich zu nutzen. Wie beurteilt MP de Maizière die Möglichkeiten, vor allem auch angesichts der BRD-Konkurrenz? Welche Bereiche bieten sich aus seiner Sicht besonders an? Die rasche und pragmatische Lösung der Freihandelsfrage im industriell- gewerblichen Sektor ist besonders begrüßenswert.10 Österreich hofft auf eben- solche Lösungen im Agrarbereich, sobald diesbezügliches Verhältnis DDR-EG geregelt ist. 2.4. Enteignetes Grundvermögen / Treuhandverwaltungen: DDR und BRD haben sich grundsätzlich geeinigt, solches Vermögen  – abgesehen von dem zwischen 1945 und 1949 auf besatzungsrechtlicher oder  – hoheitlicher Grundlage enteig- netem  – den ehemaligen Eigentümern oder deren Erben zurückzustellen. Davon sind auch zahlreiche Österreicher betroffen, die wohl  – ungeachtet des geltenden Vermögensvertrages  – eine solche Rückstellung anstreben werden.11 10 Siehe dazu bereits Dok. 160, Anm. 17. 11 Die österreichische Position zur „Rückerstattung oder Entschädigung von Vermögen in der DDR“ lautete: „Zwischen der Republik Österreich und der Deutschen Demokratischen Repu- blik wurde am 21. August 1987 zur Regelung offener Vermögensrechtlicher Fragen ein Vertrag abgeschlossen, der am 1. Juni 1988 in Kraft getreten ist und unter BGBI. Nr. 188/1988, veröf- fentlicht wurde. Nach diesem Vertrag verpflichtet sich die DDR zur Leistung einer Globalent- schädigung an Österreich, die nach dem Verteilungsgesetz-DDR, Bundesgesetz vom 22. Jän- ner 1988, BGBI. Nr. 189/1988, unter die österreichischen Anspruchswerber (insgesamt etwa 1.000) durch die zuständigen österreichischen Behörden zu verteilen ist. Von dem oberwähn- ten Vertrag und dem in Rede stehenden Verteilungsgesetz werden Vermögensverluste durch DDR-Maßnahmen solcher österreichischer Personen erfasst, die sowohl am 8. Mai 1945 als auch am 21. August 1987 die österreichische Staatsbürgerschaft besessen haben. Die Anträge auf Entschädigung der in Frage kommenden Personen sind zum Teil bereits abgewickelt, zum Teil aber noch nicht. Von der Globalentschädigung sind noch zwei Raten ausständig. In der Zwischenzeit haben sich die Regierungen der DDR und der BRD dahingehend ge- einigt, enteignetes Grundvermögen  – abgesehen von jenem zwischen 1945 und 1949 auf be- satzungsrechtlicher oder hoheitlicher Grundlage enteigneten  – grundsätzlich den ehemaligen Eigentümern oder deren Erben zurückzugeben sowie Treuhandverwaltungen und ähnliche Maßnahmen mit Vermögensbeschränkungen über Grundeigentum, Gewerbetriebe und sons- tiges Vermögen aufzuheben. Die für die Abwicklung der Rückstellung erforderlichen Gesetze sind jedoch seitens der DDR noch zu erlassen. Details insbesondere hinsichtlich der Antrags- stellung durch die Anspruchswerber sind derzeit noch nicht bekannt. Wie allfällige Anträge österreichischer Staatsbürger auf Rückstellung von Vermögens- werten angesichts des Bestehens des obzitierten behandelt werden, kann derzeit nicht beurteilt werden. Das DDR-Außenministerium war jedenfalls anlässlich eines kürzlichen Besuches des Leiters der Sektion IV [Erik Nettel] in Berlin nicht in der Lage, sich zu dieser Frage klar zu äußern.“ Es zeichnete sich bereits ab, dass Österreicher nun versuchen würden, im Behörden- weg ihre Vermögensverluste zurückzufordern und eine Neuregelung zu verlangen obwohl der Vermögensvertrag eine abschließende Regelung darstellte. „Auf Grund der in der DDR einge- tretenen politischen Veränderung sowie im Hinblick auf die künftige Vereinigung vom ha. Standpunkt besteht in Bezug auf den Vermögensvertrag kein Hindernis, dass die von der DDR
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Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Title
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
Subtitle
Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Editor
Michael Gehler
Maximilian Graf
Publisher
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Location
Göttingen
Date
2018
Language
German
License
CC BY-ND 4.0
ISBN
978-3-666-35587-5
Size
15.5 x 23.2 cm
Pages
792
Categories
Geschichte Nach 1918

Table of contents

  1. Einleitung: Österreich und die deutsche Frage 1945–1990 7
  2. I. Vorbemerkungen 7
  3. II. Ausgangsbedingungen und Vorgeschichte: Von der „doppelten Staatsgründung“ zur Perpetuierung deutscher Zweistaatlichkeit (1949–1987) 11
    1. 1. Die Entwicklung bis zum Entscheidungs- und Zäsurjahr 1955 11
    2. 2. Gescheiterte Vermittlungsversuche (1958–1963) 19
    3. 3. Die Entwicklung bis zum Grundlagenvertrag 1972 23
    4. 4. Österreich, die europäische Integration und die Anerkennung der DDR im Zeichen der Entspannung (1961–1972) 28
    5. 5. Das Verhältnis Österreichs zu den beiden deutschen Staaten bis zum Bonn-Besuch Honeckers (1972–1987) 32
  4. III. Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 38
    1. 1. Österreich und die scheinbare Stabilität des SED-Regimes 38
    2. 2. Die Grenzöffnung im Kontext der Langzeitentwicklungen und ihre direkten Folgen 43
    3. 3. Österreichs Annäherungen an das gemeinschaftliche Europa, die Bundesrepublik und die deutsche Frage 50
    4. 4. „Mauerfall“ und „Wiedervereinigung“: Die Haltung Österreichs bis Ende 1989 63
    5. 5. Österreich und die deutsche Frage Anfang 1990 75
    6. 6. Der Einigungsprozess und seine internationale Durchsetzung aus österreichischer Sicht 86
    7. 7. Österreichs Abschied von der DDR 92
    8. 8. Österreich, die deutsche Einheit und der Weg nach Europa – Bilanz und Ausblick 95
  5. IV. Editorische Vorbemerkungen 99
    1. Verzeichnis der Dokumente 103
    2. Dokumente 111
    3. Abkürzungsverzeichnis 723
    4. Literaturverzeichnis 731
    5. Personenregister 735
    6. Sachregister 773
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