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Nach 1918
FAUST UND GEIST - Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
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taphorischem Sinn auch als der Mechanismus selbst) und militĂ€rischer Aus- drucksweise (als die zur DurchfĂŒhrung eines Ganzen obligatorischen soldati- schen Aktionen).32 Hieraus ließe sich gemĂ€ĂŸ JĂŒrgen Link in Literaturanalyse als Interdiskursanalyse ein Dispositiv in einer ersten vorlĂ€ufigen Definition als „,VerfĂŒgungs-Macht‘ mittels eines FĂ€chers“33 (respektive als „,Klaviatur‘ quasi instrumenteller Optionen“34) benennen. Eine begrifflich nicht unproblemati- sche Erweiterung erfĂ€hrt der Begriff bei Giorgio Agamben; als Dispositiv be- zeichnet Agamben alles, was irgendwie dazu imstande sei, die „Gesten, das Be- tragen, die Meinungen und die Reden der Lebewesen zu ergreifen, zu lenken, zu bestimmen, zu hemmen, zu formen, zu kontrollieren und zu sichern“35; der „Federhalter, die Schrift, die Literatur, die Philosophie, die Landwirtschaft, die Zigarette, die Schifffahrt, die Computer, die Mobiltelefone“36 sind laut Agam- ben Dispositive, wie auch „die Sprache selbst“37. Die AnsĂ€tze von Siegfried JĂ€ger und JĂŒrgen Link operieren dagegen mit differenzierten ErklĂ€rungsmustern. JĂ€- ger bestimmt drei Ausgangspunkte: diskursive Kategorien und nicht diskursive Praxen sowie „Sichtbarkeiten/VergegenstĂ€ndlichungen“38. JĂ€ger macht zudem ein „Nebeneinander von Diskurs und Wirklichkeit bzw. GegenstĂ€nden“39 aus; die Entwicklung von Foucaults Dispositiv-Begriff leitet er historisch ab: Nach seinen archĂ€ologischen BemĂŒhungen sei Foucault zu der Überzeugung gelangt, „dass nicht die Rede/der Text/der Diskurs allein die Welt bewegt, und er erfand das Dispositiv, um damit seine historische und aktuelle Wirklichkeit angemes- sener deuten zu können“40. JĂŒrgen Link wiederum entwirft ein Achsenmodell, in dem er die Fragen nach SubjektivitĂ€t und individuellen HandlungsprĂ€feren- zen in den Mittelpunkt rĂŒckt. Link unterscheidet zwischen einer (horizontalen) Achse des Wissens und einer (vertikalen) Achse der Macht, wobei sich in dem derart aufgespannten Feld spezifische Spezial-, Inter- und Elementardiskurse formieren.41 Dabei wird eine gepaarte Grundstruktur angenommen: Einem „,objektiven‘ instrumentellen Topik-Pol (maschineller Komplex, ,Klaviatur‘)“42 32 Vgl. Agamben 2008, S. 16 33 Link 2008, S. 238 34 Ebd. 35 Agamben 2008, S. 26 36 Ebd. 37 Ebd. 38 JĂ€ger 2001, S. 72 39 Ebd., S. 75 40 Ebd., S. 75 (Hervorh. im Orig.) 41 Vgl. Link 2007, S. 231 42 Link 2008, S. 238 36 | Teilï»ż I.ï»ż Zeitzeichenï»ż Boxen
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FAUST UND GEIST Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Title
FAUST UND GEIST
Subtitle
Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Author
Wolfgang Paterno
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20545-6
Size
16.1 x 25.5 cm
Pages
446
Keywords
Literature, Sport, Boxing, Weimar Republic, Cultural Studies, Literatur, Sport, Boxen, Weimarer Republik, Kullturhistorie
Categories
Geschichte Nach 1918

Table of contents

  1. Grundlagen 15
  2. Kritikpunkte: Propagierungsmaschinerie 21
  3. Fokussierung: Recherchewege und KapitelĂŒberblick 29
  4. Vorstellung der Methode: Dispositiver Gefechtsraum 32
  5. Forschungsberichte: LĂŒckenhafte Spurenlage 45
  6. Haupt- und NebenschauplÀtze: Epochensymptom 53
  7. Ringfeldsichtung 113
  8. Kraft- und Körperkulte: Boxsport-Mode im Unterhaltungsroman 118
  9. Box-Demontage: Faustkampf in der elaborierten ErzÀhlliteratur 160
  10. „Zeitfigur“ im Ring: Brechts Diskurserweiterungen 237
  11. Primat der Reflexion: Musils Reorganisation des Boxens 304
  12. ZUSAMMENFASSUNG 389
  13. ANHANG
  14. Bibliografie 402
  15. Bildnachweis 438
  16. Dank 439
  17. Namensregister 440
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