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FAUST UND GEIST - Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
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taphorischem Sinn auch als der Mechanismus selbst) und militärischer Aus- drucksweise (als die zur Durchführung eines Ganzen obligatorischen soldati- schen Aktionen).32 Hieraus ließe sich gemäß Jürgen Link in Literaturanalyse als Interdiskursanalyse ein Dispositiv in einer ersten vorläufigen Definition als „,Verfügungs-Macht‘ mittels eines Fächers“33 (respektive als „,Klaviatur‘ quasi instrumenteller Optionen“34) benennen. Eine begrifflich nicht unproblemati- sche Erweiterung erfährt der Begriff bei Giorgio Agamben; als Dispositiv be- zeichnet Agamben alles, was irgendwie dazu imstande sei, die „Gesten, das Be- tragen, die Meinungen und die Reden der Lebewesen zu ergreifen, zu lenken, zu bestimmen, zu hemmen, zu formen, zu kontrollieren und zu sichern“35; der „Federhalter, die Schrift, die Literatur, die Philosophie, die Landwirtschaft, die Zigarette, die Schifffahrt, die Computer, die Mobiltelefone“36 sind laut Agam- ben Dispositive, wie auch „die Sprache selbst“37. Die Ansätze von Siegfried Jäger und Jürgen Link operieren dagegen mit differenzierten Erklärungsmustern. Jä- ger bestimmt drei Ausgangspunkte: diskursive Kategorien und nicht diskursive Praxen sowie „Sichtbarkeiten/Vergegenständlichungen“38. Jäger macht zudem ein „Nebeneinander von Diskurs und Wirklichkeit bzw. Gegenständen“39 aus; die Entwicklung von Foucaults Dispositiv-Begriff leitet er historisch ab: Nach seinen archäologischen Bemühungen sei Foucault zu der Überzeugung gelangt, „dass nicht die Rede/der Text/der Diskurs allein die Welt bewegt, und er erfand das Dispositiv, um damit seine historische und aktuelle Wirklichkeit angemes- sener deuten zu können“40. Jürgen Link wiederum entwirft ein Achsenmodell, in dem er die Fragen nach Subjektivität und individuellen Handlungspräferen- zen in den Mittelpunkt rückt. Link unterscheidet zwischen einer (horizontalen) Achse des Wissens und einer (vertikalen) Achse der Macht, wobei sich in dem derart aufgespannten Feld spezifische Spezial-, Inter- und Elementardiskurse formieren.41 Dabei wird eine gepaarte Grundstruktur angenommen: Einem „,objektiven‘ instrumentellen Topik-Pol (maschineller Komplex, ,Klaviatur‘)“42 32 Vgl. Agamben 2008, S. 16 33 Link 2008, S. 238 34 Ebd. 35 Agamben 2008, S. 26 36 Ebd. 37 Ebd. 38 Jäger 2001, S. 72 39 Ebd., S. 75 40 Ebd., S. 75 (Hervorh. im Orig.) 41 Vgl. Link 2007, S. 231 42 Link 2008, S. 238 36 | Teil I. Zeitzeichen Boxen
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FAUST UND GEIST Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Titel
FAUST UND GEIST
Untertitel
Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Autor
Wolfgang Paterno
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20545-6
Abmessungen
16.1 x 25.5 cm
Seiten
446
Schlagwörter
Literature, Sport, Boxing, Weimar Republic, Cultural Studies, Literatur, Sport, Boxen, Weimarer Republik, Kullturhistorie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Grundlagen 15
  2. Kritikpunkte: Propagierungsmaschinerie 21
  3. Fokussierung: Recherchewege und Kapitelüberblick 29
  4. Vorstellung der Methode: Dispositiver Gefechtsraum 32
  5. Forschungsberichte: Lückenhafte Spurenlage 45
  6. Haupt- und Nebenschauplätze: Epochensymptom 53
  7. Ringfeldsichtung 113
  8. Kraft- und Körperkulte: Boxsport-Mode im Unterhaltungsroman 118
  9. Box-Demontage: Faustkampf in der elaborierten Erzählliteratur 160
  10. „Zeitfigur“ im Ring: Brechts Diskurserweiterungen 237
  11. Primat der Reflexion: Musils Reorganisation des Boxens 304
  12. ZUSAMMENFASSUNG 389
  13. ANHANG
  14. Bibliografie 402
  15. Bildnachweis 438
  16. Dank 439
  17. Namensregister 440
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