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Nach 1918
FAUST UND GEIST - Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
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Der echte Boxer gebraucht seinen Kopf und gestaltet sich Runde um Runde den Kampf nach seinem eigenen Tempo. Fokussierung: Recherchewege und Kapitelüberblick Die vorliegenden Darlegungen verfolgen, wie bereits ausgeführt, mit Hilfe eines textanalytischen Ansatzes – der Analyse literarischer Texte auf Basis der Dis- positivtheorie nach Foucault – eine doppelte Zielsetzung. Vorab werden die eng verkoppelten Wechselbeziehungen zwischen Boxen und den zentralen Signatu- ren in der Zeit der Weimarer Republik geklärt, um damit die Grundlagen für die Aufgliederung des literarisierten Boxens unter kulturgeschichtlicher Frage- stellung zu schaffen: Die unterschiedliche Bearbeitung des Box-Topos durch zeitgenössische Autorinnen und Autoren wird als eigene ästhetische Praxis erkennbar gemacht und Boxen als ein zentrales Denk- und Handlungspara- digma der Moderne profiliert. Dabei sind mehrere Ebenen der Ideenfolge, die sich gegenseitig bedingen und durchdringen, zu unterscheiden: Der Typus des Faustkämpfers findet sich in zahlreichen Texten zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Signalfigur stilisiert; Boxen und dessen Betonung von Performanz, Kör- perlichkeit und Wettstreit kommt Repräsentationsfunktion zu, die auf soziale, politische, ökonomische, geschlechterspezifische und alltagskulturelle Aspekte verweist; die nahezu mit Aura aufgeladene Atmosphäre des Boxens dient Autorinnen und Autoren als ein Gegenstand der literarischen Praxis wie auch als Medium der Reflexion; mit Boxen lassen sich Ambivalenz und Faszination ebenso darstellen, wie sich mit dem Sport konkrete Zeitkritik und Epochen- psychologie entfalten lässt. Die entsprechende Aufgliederung findet sich in den Abschnitten des ers- ten Teils: Diskussion der Methode; Forschungsstand; zeithistorisch-kulturel- ler Hintergrund. Der zweite Teil, der zentrale Abschnitt von Faust und Geist, widmet sich der detaillierten textanalytischen Betrachtung, inspiriert von der Diskursanalyse nach Foucault, bevor die Arbeit in die Zusammenfassung ihrer Ergebnisse mündet. Der Zeitrahmen Neue Sachlichkeit, an dem sich diese Ar- beit orientiert, soll als Ordnungsbegriff Verwendung finden.1 Es wird auf eine strikte, an konkreten Jahreszahlen und Länderliteraturen orientierte Begren- zung des Untersuchungsgegenstands verzichtet, auch wenn die überwiegende Zahl der verwendeten Quellen aus jenem Zeitabschnitt stammt, der sich von 1 Vgl. Kolb 2002, S. 95; die Studie orientiert sich am Begriff der Neuen Sachlichkeit, wie er dar- gelegt ist in den Arbeiten von Becker 2000, S. 97–258, u. Petersen 1982, S. 463–477
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FAUST UND GEIST Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Titel
FAUST UND GEIST
Untertitel
Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Autor
Wolfgang Paterno
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20545-6
Abmessungen
16.1 x 25.5 cm
Seiten
446
Schlagwörter
Literature, Sport, Boxing, Weimar Republic, Cultural Studies, Literatur, Sport, Boxen, Weimarer Republik, Kullturhistorie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Grundlagen 15
  2. Kritikpunkte: Propagierungsmaschinerie 21
  3. Fokussierung: Recherchewege und Kapitelüberblick 29
  4. Vorstellung der Methode: Dispositiver Gefechtsraum 32
  5. Forschungsberichte: Lückenhafte Spurenlage 45
  6. Haupt- und Nebenschauplätze: Epochensymptom 53
  7. Ringfeldsichtung 113
  8. Kraft- und Körperkulte: Boxsport-Mode im Unterhaltungsroman 118
  9. Box-Demontage: Faustkampf in der elaborierten Erzählliteratur 160
  10. „Zeitfigur“ im Ring: Brechts Diskurserweiterungen 237
  11. Primat der Reflexion: Musils Reorganisation des Boxens 304
  12. ZUSAMMENFASSUNG 389
  13. ANHANG
  14. Bibliografie 402
  15. Bildnachweis 438
  16. Dank 439
  17. Namensregister 440
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