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FAUST UND GEIST - Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
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„Nehmen Sie einen Fall, den keiner knacken kann.“ Vorstellung der Methode: Dispositiver Gefechtsraum Aus der interdisziplinären Forschung zum Sport ist der Name Michel Foucault nicht mehr wegzudenken1; insbesondere der Literaturwissenschaft vermag das publizierte Ideen- und Gedankenreservoir Foucaults neue Räume und Zu- sammenhänge zu (er)öffnen.2 Im Rückgriff auf Foucault lassen sich abseits der modischen Begriffszirkulation gerade die vorgeblich fest gefügten diskursiven Formationen des literarisierten Boxens wie auch die durch Boxen mitprodu- zierten und mitkonstituierten Denk- und Wahrnehmungsweisen nachhaltig verunsichern. Die Analyse des in zahllosen Formationen komplex verkoppelten Boxens als Ausgangspunkt und Gegenstand differenzierten Nachdenkens lässt sich mit Foucault a priori als allgemeinster Ausdruck eines Erkenntnisinteres- ses legitimieren. Ein vermeintlich wertloses Artefakt wie die Karteikarte, merkt Foucault in Überwachen und Strafen an, sei von „Historikern wenig gefeiert“3 worden. Boxen, die „vulgäre Prügelei“4, ist ebenfalls der Analyse wert. Seine Bü- cher apostrophiert Foucault als „Werkzeugkisten“5, in denen Schraubenzieher und Bolzenzangen zur Analyse von Machtsystemen verborgen seien.6 Am weit- hin ignorierten Gegenstand des literarisierten Boxens soll demgemäß ebenfalls geschraubt und geschnitten werden – durchaus in Form eines „Nahkampf[s] mit den Dispositiven“7. Den folgenden Seiten liegt eine explizit von Foucault inspirierte Litera- turanalyse zugrunde, die Gang und Gliederung der Betrachtung bestimmt. Die Wort- und Gedankengebirge Foucaults sollen aber nicht nur durchstiegen, son- dern dessen Methoden und implizite Hypothesen auf konkrete Fragestellungen hin beleuchtet und auf mögliche neue Anhaltspunkte ausdifferenziert werden. Zu den bezweckten Forschungszielen zählt das „‚Mehr‘ von Dispositivanaly- sen“8, basierend auf einem diskursanalytischen Vorgehen: Das in vielfältig lite- rarischer Form manifeste Boxen wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer 1 Vgl. Reinhart 2008, S. 439; Caysa 1997, S. 123–181 2 Vgl. Geisenhanslüke 2007, S. 69ff 3 Foucault 1977a, S. 363 4 Uzarski 1930, S. 58 5 Foucault 2002, S. 887 6 Vgl. ebd., S. 888 7 Agamben 2008, S. 29 8 Bührmann, Schneider 2008, S. 18
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FAUST UND GEIST Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Titel
FAUST UND GEIST
Untertitel
Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Autor
Wolfgang Paterno
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20545-6
Abmessungen
16.1 x 25.5 cm
Seiten
446
Schlagwörter
Literature, Sport, Boxing, Weimar Republic, Cultural Studies, Literatur, Sport, Boxen, Weimarer Republik, Kullturhistorie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Grundlagen 15
  2. Kritikpunkte: Propagierungsmaschinerie 21
  3. Fokussierung: Recherchewege und Kapitelüberblick 29
  4. Vorstellung der Methode: Dispositiver Gefechtsraum 32
  5. Forschungsberichte: Lückenhafte Spurenlage 45
  6. Haupt- und Nebenschauplätze: Epochensymptom 53
  7. Ringfeldsichtung 113
  8. Kraft- und Körperkulte: Boxsport-Mode im Unterhaltungsroman 118
  9. Box-Demontage: Faustkampf in der elaborierten Erzählliteratur 160
  10. „Zeitfigur“ im Ring: Brechts Diskurserweiterungen 237
  11. Primat der Reflexion: Musils Reorganisation des Boxens 304
  12. ZUSAMMENFASSUNG 389
  13. ANHANG
  14. Bibliografie 402
  15. Bildnachweis 438
  16. Dank 439
  17. Namensregister 440
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