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kommen, wenn sie nicht mitgekommen wären. Haben Orte einen
höheren Wert für mich als Freunde? Ich ertappe mich dabei, mich
darüber zu wundern, bis ich José und Silvia höre, die sich mir näher-
ten, ohne, dass es ich es bemerkt habe.
„Ich bin grün vor Neid, dass die anderen eine Bergwanderung
machen dürfen“, sagt José, „Wenn ich nur daran denke, dass die äl-
teren Jugendlichen bereits oben sind. Eigentlich ist es gar nicht so
schlecht, älter zu sein. Sieh dir nur ihre Privilegien an. Das ist einfach
nicht fair! Wir sollten alle das Recht haben, auf den Berg zu gehen.“
„Eigentlich bin ich ziemlich glücklich darüber, jünger zu sein. Ich
würde nicht so lange gehen oder im Gelände übernachten wollen. Das
macht mir wirklich Angst – wir könnten von wilden Tieren gefres-
sen werden. Für mich hätte es nichts mit Recht zu tun, es wäre eine
Pflichtübung oder eine Strafe“, sagt sie, während sie ein lustiges Ge-
sicht macht. Silvia mag Felder, nun ja, Fußballfelder um genau zu sein.
Sie mag Sport überhaupt sehr gerne, solange es um einen Ball geht.
Dann sage ich: „Okay, Silvia. Aber wir sollten auch das Recht
haben, eine Bergwanderung zu machen und wenn jemand wie du
nicht mitgehen möchte, könnte diese Person ihr Recht aufgeben und
im Camp bleiben. So könnten wir das lösen.“ Ich bin noch immer ein
bisschen verwirrt über meine Gedanken über Berge und Freunde.
„Natürlich!“, sagt José, „Wir haben gleich viel Geld für dieses
Sommercamp bezahlt wie die älteren Jugendlichen.“
„Spitze, José!“, sagt Silvia, „Und du Hanadi – das nenne ich
vielleicht eine gute Freundin! Wenn ich nun die Einzige wäre, die
nicht mitgehen wollte, weil ich Angst habe. Wer würde bei denjeni-
gen bleiben, die nicht mitgehen wollten? Was würdest du dann tun?
Und was noch wichtiger ist, was würde ich in diesem Fall machen?“
„Ein Betreuer oder eine Betreuerin müsste bei euch bleiben. Das
ist seine bzw. ihre Pflicht!“, antwortet José rasch und glücklich, dass
seine Aussage ernst genommen wird.
„Und haben sie nicht das Recht, auf den Berg zu gehen?“, fragt
Silvia.
Maite, unsere Betreuerin, ist gerade gekommen und sie hat un-
sere letzten Sätze gehört. Sie antwortet und lächelt dabei.
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Hanadi & Christian
German
- Title
- Hanadi & Christian
- Subtitle
- German
- Editor
- Ediciones La Rectoral
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 66
- Categories
- Lehrbücher PEACE Projekt
Table of contents
- Hanadi 1
- Episode 1: Im Camp 7
- Episode 2: Eine Show für das Dorffest 10
- Episode 3: Der Fluss 12
- Episode 4: Wir planen eine Show für das Dorffest 16
- Episode 5: Der Besuch beim Bürgermeister 19
- Episode 6: Das Treffen mit dem Schafhirten 22
- Episode 7: Das Fußballspiel 25
- Epilog: Wieder zuhause 27
- Christian 1
- Episode 1. Der erste Tag in der Schule 31
- Episode 2: Kein Sportplatz zum Trainieren 32
- Episode 3: Wie wir Teams bilden 33
- Episode 4: Wir bekommen das Fußballfeld 36
- Episode 5: Wir teilen den Sportplatz gerecht 38
- Episode 6: Das Team bilden. Die Mädchen wollen mitmachen 41
- Episode 7: Wer hat das Recht zu spielen 45
- Episode 8: Ein Match verlieren 47
- Episode 9: Feiern, Rituale und Bräuche 49
- Episode 10: Schweinefleisch essen 51
- Episode 11: Turnschuhe oder Lederpantoffel 52
- Episode 12: Turnschuhe kaufen oder nicht kaufen? 55
- Episode 13: Neustart 57