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Wir verwenden ihn für bedeutsame Anlässe, wenn wir beispielswei-
se unseren Landespatron feiern. Es ist unsere Tradition. Es tut mir
sehr leid, aber wir können das nicht ändern.“
„Ich verstehe das nicht“, sage ich, „Warum können wir den In-
nenhof nicht für andere Veranstaltungen nutzen? Meinen Sie, Tradi-
tionen können nicht geändert werden? Wenn nicht, wie wollen Sie
dann mehr kulturelle Events hierher bekommen?
„Ich entscheide das nicht. Ich verstehe, was du sagst, aber die
Menschen hier würden es nicht akzeptieren, wenn wir diese Traditi-
on ändern würden. Ihr könntet eure Show auf dem Hauptplatz auf-
führen, der auch ein geeigneter Platz dafür ist. Findet ihr nicht?“
José ist ziemlich aufgebracht. „Nun ja! Ich finde, Traditionen
sind dazu da, um sie zu ändern, wenn es keine guten Gründe für sie
gibt.“ Ich habe José noch nie so erlebt.
„Du könntest Recht haben, aber du lebst in der Stadt und dort
sind die Dinge vielleicht anders. Ihr seid Veränderungen gewohnt.
Hier sind Traditionen wichtig und du musst mit unseren Traditionen
respektvoll umgehen, meinst du nicht?“
„Wie dem auch sei“, sagt Maite, die verstanden hat, dass wir das
Stück nicht im Innenhof aufführen dürfen, „Wir sind nicht hier, um
Ihnen irgendwelche Probleme zu bereiten, Herr Braulio. Ich denke,
dass das, was der Herr Bürgermeister sagt, auch eine gute Idee ist.
Der Hauptplatz ist ein guter Platz, findet ihr nicht?“
Maite und ich verlassen das Rathaus nach José, der verärgert
aussieht und seine Hände in der Hosentasche hat.
„José, ich muss dir gratulieren, wie du deine Idee vor dem Bür-
germeister verteidigt hast. Aber glaube nicht, dass du der einzige
bist, der enttäuscht ist“, sagt Maite, „Ich dachte auch, dass wir die
Aufführung im Innenhof veranstalten dürfen. Aber ich denke, wir
können den Menschen im Dorf nicht sagen, was sie mit ihren Tradi-
tionen machen sollen, denkst du nicht?“
„Nein? Warum nicht?“, sagt José in einem herausfordernden Ton.
Maite sagt José, dass er nicht so mit ihr sprechen und sich beru-
higen solle und dass es nicht so eine große Sache sei. Dann antwortet
sie: „Wir können es nicht, weil wir Gäste in diesem Dorf sind.“
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book Hanadi & Christian - German"
Hanadi & Christian
German
- Title
- Hanadi & Christian
- Subtitle
- German
- Editor
- Ediciones La Rectoral
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 66
- Categories
- Lehrbücher PEACE Projekt
Table of contents
- Hanadi 1
- Episode 1: Im Camp 7
- Episode 2: Eine Show für das Dorffest 10
- Episode 3: Der Fluss 12
- Episode 4: Wir planen eine Show für das Dorffest 16
- Episode 5: Der Besuch beim Bürgermeister 19
- Episode 6: Das Treffen mit dem Schafhirten 22
- Episode 7: Das Fußballspiel 25
- Epilog: Wieder zuhause 27
- Christian 1
- Episode 1. Der erste Tag in der Schule 31
- Episode 2: Kein Sportplatz zum Trainieren 32
- Episode 3: Wie wir Teams bilden 33
- Episode 4: Wir bekommen das Fußballfeld 36
- Episode 5: Wir teilen den Sportplatz gerecht 38
- Episode 6: Das Team bilden. Die Mädchen wollen mitmachen 41
- Episode 7: Wer hat das Recht zu spielen 45
- Episode 8: Ein Match verlieren 47
- Episode 9: Feiern, Rituale und Bräuche 49
- Episode 10: Schweinefleisch essen 51
- Episode 11: Turnschuhe oder Lederpantoffel 52
- Episode 12: Turnschuhe kaufen oder nicht kaufen? 55
- Episode 13: Neustart 57